News | Nachdem sämtliche juristische Schritte von Cardiff City bislang erfolglos blieben, geht der Rechtsstreit um den verstorbenen Fußballspieler Emiliano Sala in die nächste Runde.
Causa Emiliano Sala: Cardiff City spricht von „Rufschädigung“
Er stand kurz davor, sich den Traum von der Premier League zu erfüllen, doch bei seinem Überflug aus Frankreich kam Emiliano Sala (†28) am 21. Januar 2019 auf tragische Weise ums Leben. Auf dem Weg nach Wales stürzte das Flugzeug, in dem der 28-Jährige saß, in den Ärmelkanal. Erst Tage später wurde seine Leiche geborgen. Während das Umfeld des Spielers trauerte, begann zwischen den Parteien des Wintertransfers ein Rechtsstreit, der über vier Jahre nach dem Unglück noch immer anhält.
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Gegenstand des juristischen Zwistes ist bis heute die Frage, wer die damals zwischen dem FC Nantes und Cardiff City vereinbarte Ablösesumme von 17 Millionen Euro zahlen muss. Die Sportgerichte gaben den Franzosen recht und die FIFA forderte Cardiff auf, die erste Rate von sechs Millionen Euro zu zahlen. Auch ein Einspruch der Waliser vor dem höchsten internationalen Sportschiedsgericht, dem CAS, blieb erfolglos.
Laut L’Équipe hat Cardiff nun über seine französischen Anwälte Olivier Loizon und Laure-Anne Montigny eine Vorladung beim Handelsgericht in Nantes eingereicht. Die Forderung des Championship-Klubs: 100 Millionen Euro plus Zinsen als Entschädigung für „entstandene Verluste“. Die Gerichtsverhandlung findet am 22. Juni statt. L’Équipe fügt hinzu, dass Cardiff auch die erste Rate der Ablösesumme zuzüglich Zinsen sowie „Rufschädigung“ fordert, so dass sich die Gesamtsumme auf 110 Millionen Euro beläuft – und die könnte sich nochmal erhöhen, sollte Cardiff separat zur Zahlung der anderen Ablösesummen verpflichtet werden.
Mitunter behaupten die Waliser, dass – basierend auf ihrer Analyse der erwarteten Tore und Punkte – Sala ihnen die zwei Zähler eingebracht hätte, die nötig gewesen wären, um den Verein 2019 in der Premier League zu halten. Angeblich kritisiert Cardiff auch die Rolle, die der Agent Willie McKay bei dem Transfer gespielt haben soll, insbesondere bei der Organisation des Fluges. Eigentlich war sein Sohn Mark für die Abwicklung des Transfers zuständig.
Die Anwälte des FC Nantes zeigen sich derweil zuversichtlich, auch das nächste juristische Verfahren gegen sie abwenden zu können. Das Vorgehen von Cardiff City bezeichnen sie als „weitere absurde juristische Front“.
(Photo by LOIC VENANCE/AFP via Getty Images)