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90PLUS » Sergio Ramos: Darum ist seine Sevilla-Rückkehr so brisant
La Liga

Sergio Ramos: Darum ist seine Sevilla-Rückkehr so brisant

David Schöngarth
20.03.24, 13:29
David Schöngarth
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Sergio Ramos ist zurück bei Sevilla.
Sevilla's newly-signed Spanish defender Sergio Ramos gives a press conference upon his official presentation in Seville, on September 6, 2023. Veteran former Spain defender Sergio Ramos returned to his home-town club Sevilla after 18 years away. (Photo by CRISTINA QUICLER / AFP) (Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)

Vor wenigen Tagen kehrte der langjährige Real-Innenverteidiger und spanische Nationalspieler Sergio Ramos zum FC Sevilla zurück. Doch darüber ist nicht jeder glücklich. 

Sergio Ramos: Rückkehr zu Sevilla nach fast 20 Jahren

Sergio Ramos (37) kann auf eine lange Karriere im Profifußball zurückblicken. Der mittlerweile 37-Jährige begann seine Laufbahn beim FC Sevilla, ehe er 2005 zu Real Madrid wechselte. Dazu später mehr. Bei den Königlichen entwickelte sich Ramos ohne Zweifel zu einem der besten Innenverteidiger der Welt, gewann dabei viermal die Champions League und fünfmal die spanische Liga. Parallel wurde er mit der spanischen Nationalmannschaft 2010 Weltmeister und 2008 sowie 2012 Europameister. Ganz nebenbei sammelte Ramos, der noch nie ein Kind von Traurigkeit war, dabei weit über 200 gelbe Karten.

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Im Sommer 2021 zog es den Spanier schließlich gemeinsam mit Lionel Messi (36) zu PSG – ein Wechsel, von dem sich alle Seiten viel versprachen. So richtig ging der Plan nie auf, das große Ziel Champions League verpasste Paris auch mit Messi und Ramos. In 58 Spielen für PSG erzielte der schon immer torgefährliche Ramos immerhin aber auch sechs Treffer. Ramos unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre, der im vergangenen Juni auslief. Seitdem war der 37-Jährige vereinslos, die Gerüchteküche schwirrte. Jetzt ist es offiziell: Sergio Ramos ist zum amtierenden Europa-League-Sieger FC Sevilla zurückgekehrt.

Sergio Ramos
Das Kapitel PSG ist für Sergio Ramos vorbei. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Sergio Ramos wählt Sevilla statt Saudi-Arabien

Die Rückkehr zu Sevilla bedeutet auch, dass Sergio Ramos sich gegen das lukrative Angebot aus Saudi-Arabien entschieden hat, das dem Spanier angeblich von Al-Ittihad vorlag, das in diesem Sommer bereits unter anderem Fabinho, N’Golo Kanté und Karim Benzema verpflichtet hat. Ein Gehalt in der Region von 20 Millionen Euro jährlich wurde vermutet, bei Sevilla soll es jetzt nur ein Bruchteil davon sein.

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Offenbar wartete der Spanier lange auf ein Angebot aus Europa und entschied sich dann ganz schnell. Auf der Pressekonferenz zu seiner Vorstellung bei Sevilla sagte Ramos: „Es [das Angebot] war das Letzte, das eintraf, aber sofort die Nummer eins.“ Auch seinen Abgang von PSG, das im Frühjahr noch über eine Vertragsverlängerung mit Ramos nachdachte, begründete der Innenverteidiger. „Ich hätte in Paris weitermachen können, aber ich dachte, der Zyklus sei vorbei“, so Ramos.

Sevilla: Nicht alle Fans sind glücklich über die Ramos-Rückkehr

Sergio Ramos verzichtet also auf Millionenbeträge und kehrt zum Ende seiner Karriere dahin zurück, wo alles anfing. Ende gut, alles gut? Nicht ganz, denn die Rückkehr des 37-Jährigen sorgt nicht bei allen Sevilla-Fans für Freude, obwohl Ramos zuletzt bei seiner offiziellen Vorstellung im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán von 22.000 Anhängern bejubelt wurde.

Es sind vor allem die Ultra-Gruppierungen der Sevillistas, die der Ramos-Rückkehr kritisch gegenüber stehen. Denn die Wunden, die Ramos bei seinem Abschied 2005 in Richtung Real Madrid hinterlassen hat, sind offenbar noch nicht bei allen verheilt. So veröffentliche unter anderem die Ultra-Gruppe Biris Norte ein Statement, in dem man sich klar gegen einen Wechsel von Ramos aussprach und der Vereinsführung mangelnden Respekt gegenüber dem Verein Sevilla vorwarf.

Der Hintergrund: Rund um den Wechsel von Sergio Ramos zu Real Madrid im Jahr 2005, der rund 27 Millionen Euro in die Kassen von Sevilla spülte, gibt es immer noch Kontroversen. In Sevilla ist man der Auffassung, dass Ramos seinen Abgang damals forciert hätte. Ramos weist das von sich. In den Jahren darauf gab es häufiger schmähende Fangesänge der Sevillistas gegenüber Ramos, der im Jahr 2017 im Trikot von Real nach einem Elfmeter provokant vor den Sevilla-Fans jubelte.

Sergio Ramos und der FC Sevilla: Wie es nun weitergeht

Künftig will Ramos wieder gemeinsam mit ihnen feiern. Dass sich der 37-Jährige das Vertrauen vieler Fans erst wieder erarbeiten muss, ist ihm bewusst. „Ich glaube, ich habe Fehler gemacht“, beginnt Ramos in einem vom Verein geteilten Video. „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich persönlich bei allen Sevilla-Fans zu entschuldigen und um Verzeihung zu bitten“, so Ramos weiter: „Wir sitzen alle im selben Boot […] Es gibt zu viele Leute da draußen, als dass wir uns selbst bekämpfen können.“ Eine offene Botschaft von Ramos, für den Sevilla sogar die ursprüngliche Transferstrategie geändert hat.

Sergio Ramos
Wurde bei seiner Rückkehr nach Sevilla von über 20.000 Fans empfangen: Sergio Ramos. (Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)

Wie der Vizepräsident Josè Maria Del Nido Carrasco in einem Statement auf der Vereinswebsite zugab, wollte Sevilla in diesem Sommer eigentlich vor allem junge Spieler mit hohem Potenzial verpflichten. Deshalb galt eine Ramos-Rückkehr lange eigentlich als ausgeschlossen. Die ersten Saisonspiele führten jedoch zum Umdenken in der Vereinsführung, die mit Ramos nun einen der erfahrensten Innenverteidiger im Weltfußball unter Vertrag haben. Sevilla trifft als amtierender Europa-League-Sieger in der Champions League auf Arsenal, Eindhoven und Lens.

Ob selbst die Ultra-Gruppen irgendwann ihren Frieden mit Ramos finden, steht noch in den Sternen. Auf Streiks oder Protestaktionen wollen sie zumindest verzichten. Ramos will derweil sein „Bestes geben“, um seinem Jugendverein in der kommenden Saison zu helfen. Zum Wiedersehen mit Real Madrid wird es dann im Oktober kommen.

(Photo by CRISTINA QUICLER/AFP via Getty Images)

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