Erst im Sommer verpflichtete Newcastle United Sandro Tonali, welcher jüngst aufgrund von illegalen Sportwetten für zehn Monate gesperrt wurde. Nun stellen sich vermehrt Fragen nach der Rolle der AC Milan, wo der Mittelfeldspieler zuvor unter Vertrag stand.
Tonali-Transfer: Newcastle hinterfragt sich
Rund 65 Millionen Euro Ablöse investierte Newcastle United in die Dienste von Sandro Tonali (23). Der teuerste Neuzugang des Transfersommers absolvierte lediglich zwölf Pflichtspiele, ehe er aufgrund seiner Verwicklung in den neuesten italienischen Wettskandal für zehn Monate gesperrt wurde. Seine Vergehen beging er noch als Angestellter der AC Milan, weshalb die Rolle seines Ex-Klubs hinterfragt wird. „Es ist wirklich schwierig für mich, mich darüber auszulassen, was andere Klubs tun oder nicht tun“, so Sportdirektor Dan Ashworth mit Blick auf das Einlegen möglicher rechtlicher Schritte gegen die Rossoneri (via Guardian).
[sc name=“dugout_aktuelles_video“ ][/sc]
Intensiver wollte sich der 52-Jährige mit der Rolle seines eigenen Vereins beschäftigen: „Von der Minute an, in der es passiert ist, schaut man auf sich selbst. Was hätten wir besser machen können? Was hätte ich besser machen können? Welche Lehren können wir daraus ziehen? Hätten wir es wissen können? Hätten wir es wissen müssen?
Rückblickend hätte Ashworth den Transfer wohl nicht getätigt, obwohl Tonali eine große Verstärkung sei. Stattdessen wolle er „unseren internen Prozess betrachten. Ich mache das schon seit 16 Jahren und so etwas ist noch nie passiert. Wir sind stolz auf unsere Sorgfaltspflicht und darauf, die richtigen Personen zu finden. Wir verbringen sehr viel Zeit damit, sowohl den Charakter als auch den Athleten zu betrachten.“ Doch selbst in der Zeit der GDPR (General Data Protection Regulation) gebe es Dinge, die man nicht überprüfen könne.
Mehr Informationen zur Premier League
Mit Blick auf den an Spielsucht erkrankten Tonali, dessen Gehalt um 120.000 Pfund pro Woche reduziert worden sei, erklärte Ashworth: „Wir haben ein Programm, um ihn zu unterstützen. Sandro hat sich seit dem Vorfall hervorragend verhalten und voll mitgearbeitet. Er ist ein toller Mensch.“
Dennoch muss sein Ausfall im kommenden Transferfenster kompensiert werden. Als potenzielle Aushiflskraft gilt Rúben Neves (26), den es erst im Sommer von Wolverhampton nach Saudi-Arabien zu Al-Hilal zog. Der Klub wird genauso wie Newcastle United vom Staatsfonds PIF unterstützt, sodass eine Leihe im Winter wohl recht problemlos einzuhüten wäre.
(Photo by Stu Forster/Getty Images)