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90PLUS » Kein Trainer? Kein Problem! HSV besteht Charaktertest gegen Lautern mit Bravour
2. Bundesliga

Kein Trainer? Kein Problem! HSV besteht Charaktertest gegen Lautern mit Bravour

Philipp Overhoff
22.02.25, 09:30
Philipp Overhoff
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Statement! Der HSV hat durch den ebenso deutlichen wie verdienten 3:0-Sieg im Topspiel über den 1. FC Kaiserslautern ein wahres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf gesetzt. Vor allem aber demonstrierte der Auftritt, wie gefestigt die Mannschaft unter ihrem neuen Trainerteam mittlerweile ist.
HAMBURG, GERMANY - FEBRUARY 21: Davie Selke of Hamburg celebrates score his second goal during the Second Bundesliga match between Hamburger SV and 1. FC Kaiserslautern at Volksparkstadion on February 21, 2025 in Hamburg, Germany. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Statement! Der HSV hat durch den ebenso deutlichen wie verdienten 3:0-Sieg im Topspiel über den 1. FC Kaiserslautern ein wahres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf gesetzt. Vor allem aber demonstrierte der Auftritt, wie gefestigt die Mannschaft unter ihrem neuen Trainerteam mittlerweile ist.

HSV mit Galaleistung trotz Polzin-Ausfall

„Vamos!“, hallte es nur wenige Minuten nach Abpfiff durch die Katakomben des Hamburger Volksparkstadions. Adedire Mebude hatte seiner Freude über den Sieg im Sechs-Punkte-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern lautstark Ausdruck verliehen und dabei den einen oder anderen Medienvertreter sichtlich erschrocken. Der Youngster feierte zuvor sein Startelfdebüt und besaß dabei einen gewichtigen Anteil am deutlichen Erfolg über die Roten Teufel.

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Ein Scorerpunkt war dem 20-Jährigen nicht gelungen, doch Mebudes Auftritt stand sinnbildlich für die gebotene Leistung der Rothosen. Im Winter vom KVC Westerlo verpflichtet, hatte der Rechtsaußen gegen den FCK keinerlei Anlaufschwierigkeiten und zeigte im Zusammenspiel mit William Mikelbrencis einige vielversprechende Ansätze. Mebude trat forsch und angriffslustig auf, ohne dabei die von Merlin Polzin wiederholt geforderten „Basics“ zu vernachlässigen. Denn insbesondere in der Rückwärtsbewegung lieferte der Neuzugang einige herausragende Momente.

Dem HSV gelang es am Freitagabend ohnehin, die nahezu perfekte Mischung aus Selbstbewusstsein und Seriosität an den Tag zu legen. Gegen die aktuell so formstarken Pfälzer, vor Anpfiff immerhin Erster der Rückrundentabelle, waren die Rothosen von Beginn an die bessere Mannschaft und fanden nach einer kurzen Abtastphase immer besser in die Partie. 42 Minuten lief der Nord-Klub an, ehe Davie Selke – natürlich Davie Selke – den HSV nach feiner Hereingabe von William Mikelbrencis in Führung brachte.

Mit acht Toren aus den letzten sechs Partien ist der 30-Jährige der wahrscheinlich heißeste Stürmer der 2. Bundesliga und verkörpert wie kein anderer Spieler im Kader den unbedingten Aufstiegswillen der Norddeutschen. „Ich kann gar nicht genug betonen, welche Energie er auch außerhalb des Platzes in die Mannschaft bringt. Als er eine Woche verletzt war, hat man das sofort gespürt. Auf und neben dem Feld“, erklärte Co-Trainer Loïc Favé auf der anschließenden Pressekonferenz und verdeutlichte damit einmal mehr den immensen Wert des Stürmers.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Apropos Favé. Der 32-jährige Assistent musste gegen Lautern kurzfristig für Polzin einspringen, der aufgrund eines grippalen Infekts nicht im Volkspark sein konnte. Dass der HSV auch in Abwesenheit seines Cheftrainers derart stabil auftrat, untermauert dabei einmal mehr die Konstanz, welche die Hanseaten seit der Übernahme von Polzin und Favé an den Tag liegen. Noch immer warten Selke und Co. unter ihrem neuen Trainerteam auf die erste Niederlage, holten in diesem Zeitraum sechs Siege und vier Unentschieden.

Auch der Spirit innerhalb der Mannschaft stimmt – das wurde nach Abpfiff ein weiteres Mal deutlich. Wie Favé später bestätigte, meldeten sich die Spieler im obligatorischen Mannschaftskreis im Anschluss an die Partie via Facetime-Anruf bei ihrem Coach, der in den eigenen vier Wänden das Krankenbett hüten musste. „Die Idee hatten ziemlich viele unserer Jungs“, erläuterte Favé. „Er war im Kreis mit dabei und konnte dem Tag so noch etwas Positives abgewinnen.“

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Aus Sicht des HSV gab es jedoch weitaus mehr als nur eine positive Erkenntnis. Ludovit Reis dominierte im Hamburger Mittelfeld-Zentrum wie schon seit vielen Monaten nicht mehr, Daniel Elfadli räumte gemeinsam mit Dennis Hadžikadunić in der Defensive auf und der zuletzt lange verletzte Fabio Baldé besorgte nur acht Minuten nach seiner Einwechslung per Traumtor das 3:0. „Mit so einem Treffer zurückzukommen, ist natürlich ideal“, analysierte Favé, den der Treffer seines Youngsters merklich glücklich machte. „Ich kenne Fabio schon sehr lange aus dem Hamburger Jugendfußball. Es ist immer etwas Besonderes, wenn Jungs aus der Akademie auf dem Platz stehen und den Unterschied ausmachen.“

Es ist eine von vielen schönen Geschichten, die der Freitagabend für die viel gescholtenen Anhänger des Hamburger Sport-Vereins parat hatte. Geschichten, die jedoch nur in schöner Erinnerung bleiben werden, sollte in knapp drei Monaten der Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht werden. Das sahen auch die beteiligten Protagonisten in der Mixed-Zone nicht anders. „Der Aufstieg ist unser klares Ziel. Wir wollen jedes Spiel gewinnen“, stellte ein selbstbewusster Hadzikadunic klar. Unter dem Erfolgsduo Polzin/Favé habe man jedenfalls die besten Chancen darauf – da sind sich sämtliche HSV-Stars einig.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

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