Borussia Dortmund bekommt es am Samstagnachmittag, wenige Tage nach dem 1:1 zuhause gegen den OSC Lille, mit dem FC Augsburg zu tun. Zuletzt gab es gegen St. Pauli und Union zwei souveräne Siege mit einem Gesamttorverhältnis von 8:0. Daran will der BVB anknüpfen.
Denn noch ist nichts verloren, was die Top-4 angeht. Der Rückstand auf die Champions League ist nach den beiden Siegen zuletzt nicht allzu groß. Die Konkurrenz ist nicht übermächtig, patzt immer mal wieder, nimmt sich gegenseitig die Punkte weg. Das Problem ist: Dortmund gehört über die gesamte Saison hinweg genau zu den Teams, auf die eben das zutrifft.
Augsburg als Paradebeispiel für unangenehme BVB-Gegner
Was dem BVB fehlt ist nicht leicht zu beschreiben. Weil es insgesamt sehr viele Elemente sind, die hier zu nennen sind. Konstantes Punkten, auch in anstrengenden Phasen, ist aber wohl das Kernelement. Um das zu erreichen, muss eine gewisse Stressresistenz gezeigt werden. Und zwar gegen Teams, denen man spielerisch überlegen ist, die aber läuferisch alles geben, die Räume eng machen können, viele Zweikämpfe führen. Kurz: Teams, die giftig sind. Und der FC Augsburg, der am Samstag im Signal Iduna Park gastiert, ist das Paradebeispiel eines solchen Gegners.
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Denn Augsburg ist nicht leicht zu schlagen. Jess Thorup hat dem Team nicht nur ein System an die Hand gegeben, das zu ihm passt (3-5-2 respektive 3-5-1-1), sondern auch dafür gesorgt, dass die Probleme im Spiel gegen den Ball sukzessive kleiner wurden. Wie unangenehm Augsburg zu bespielen ist, zeigt sich der Bilanz der letzten Wochen. Aus den vergangenen fünf Spielen in der Bundesliga gab es vier Remis und eine Niederlage. Und der FCA steht dank einer Leistungssteigerung aktuell nur drei Punkte hinter dem BVB, schielt in Richtung obere Tabellenhälfte. Gerade deswegen sind die Fuggerstädter ein Gegner, der es in sich haben kann.
Ein Spiel mit richtungsweisendem Charakter
Gerade, wenn man selbst der BVB ist. Denn insbesondere mit solchen Kontrahenten hatten die Schwarzgelben in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Wenn gar nicht irgendeine Form von Spielfreude aufkommt, wenn die Ambitionen im Spiel nach vorne früh zunichte gemacht werden. Wäre es übertrieben, wenn man sagt, dass die Dortmunder „Schönwetterfußballer“ sind? Vielleicht, ja. Aber wenn man ihnen die Lust nimmt, gibt es eben immer wieder Spiele, in denen es as Team nicht schafft, Widerständen zu trotzen und den einen, zusätzlichen Schritt zu machen.
Und genau deswegen wird das Spiel gegen Augsburg für den BVB derart richtungsweisend sein. Die Dortmunder sind gefordert, müssen in dieser engen, umkämpfen Liga zeigen, dass es bei ihnen einen Lerneffekt gab, dass sie bereit sind, auch unangenehme Spiele anzunehmen und für sich zu entscheiden. Gelingt gegen den FCA nämlich der dritte Ligasieg in Folge, dann kann das Kräfte freisetzen, den Glauben an die eigene Stärke zurückbringen.
Wer sich längerfristig mit dem BVB beschäftigt, wird Zweifel daran haben, dass es wirklich gelingt. Es ist nun an den Dortmundern, diese Zweifel auszuräumen und endlich zu einem wichtigen Zeitpunkt ein wichtiges Zeichen zu setzen. Denn folgt ein erneuter Rückschlag, dann kann man die Königsklasse eigentlich schon zu den Akten legen. Und genau das braucht Dortmund vor dem Rückspiel gegen Lille nicht.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)