Abstiegsgefährdeter 1. FC Kaiserslautern unterliegt Paderborn trotz Pausenführung
10. Februar 2024 | News | BY Yannick Lassmann
Das Abendspiel in der 2. Bundesliga bestritten der 1. FC Kaiserslautern und SC Paderborn. Nach zwei vollkommen unterschiedlichen Hälften gewannen die früh in Rückstand geratenden Gäste mit 2:1.
Frühes Tor bringt 1. FC Kaiserslautern auf Kurs
Auf dem stimmungsvollen Betzenberg starteten die Hausherren perfekt in die Begegnung: Nicht einmal 180 Sekunden waren vorüber, als Jan Elvedi einen Eckball von Tymoteusz Puchacz aus kurzer Distanz – Keeper Pelle Boevink blieb auf der Linie kleben – zum 1:0 einköpfte. Der 1. FC Kaiserslautern hielt den Druck aufrecht. Ragnar Ache erzielte ein Abseitstor, zudem vergab Puchacz frei vor Boevink nach einem Aussetzer von David Kinsombi (11.).
Mit der ersten Chance hätte der SC Paderborn in Minute 13 fast ausgeglichen, doch Visar Musliu köpfte vollkommen unbedingt infolge einer Hereingabe von Raphael Obermair knapp neben das Tor. Auf der Gegenseite prüfte Ache Boevink, der abwehren konnte, aus halbrechter Position (21.). Die Pfälzer besaßen weiterhin klare Vorteile, wurden aber nach 32 Minuten vorerst gestoppt, da die eigenen Anhänger den inzwischen obligatorischen Protest gegen den DFL-Investoreneinstieg durchführten.
Nach zweiminütiger Unterbrechung setzte Schiedsrichter Martin Petersen die Partie fort. Der Unparteiische stand nach 40 Minuten erneut im Blickpunkt: Ein feiner Chipball von Nikola Soldo erreichte Puchacz, der vor dem unsicheren Boevink an den Ball kam und von diesem zu Fall gebracht wurde. Petersen entschied daraufhin auf Elfmeter, korrigierte sich aber nach Anblick der TV-Bilder auf Schiedsrichterball – sehr zum Unmut der heimischen Fans. Anschließend tat sich nicht mehr viel bis zum Pausenpfiff.
SC Paderborn schafft die Wende
Der zweite Abschnitt begann aufgrund beidseitiger Fanproteste mit reichlich Verspätung. In den Anfangsminuten präsentierte sich der SC Paderborn wesentlich agiler. FCK-Trainer Dimitrios Grammozis reagierte nach 55 Minuten mit einem Dreifachwechsel und nahm erstaunlicherweise seine gesamte vorderste Reihe vom Feld, darunter den wieder einmal sehr präsenten Ache, der damit sehr haderte. Auf dem Spielfeld nahm derweil die Härte zu, Petersen griff binnen acht Minuten gleich dreimal zur Gelbe Karte.
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Den Ton gaben aber weiter die Gäste an. Filip Bilbija avancierte auf der rechten Seite zum Aktivposten und legte von der Grundlinie auf Ilyas Ansah zurück, dessen Schuss vom Fünfmeterraum der nahstehende Tomiak mit der Hand blockte. Petersen ließ erst weiterspielen, gab aber nach VAR-Einsatz schließlich den fälligen Strafstoß. Kinsombi trat an und verwandelte überlegt ins linke Eck – 1:1. Direkt im Anschluss an den Ausgleich tauschte auch SCP-Coach Lukas Kwasniok dreimal.
Seine Mannschaft blieb weiter am Drücker. In der 72. Minute verlängerte Kai Klefisch einen Obermair-Eckball auf Musliu, der zum 1:2 einköpfte. Zehn Zeigerumdrehungen später hatte der frisch eingewechselte Sirlord Conteh die Entscheidung auf dem Fuß, fand aber kein Vorbeikommen am herausstürzenden Julian Krahl. Der 1. FC Kaiserslautern erarbeitet sich in der Schlussphase keine Großchance mehr und verweilt weiter im Abstiegskampf. Der SC Paderborn wiederum ist aktuell nur noch drei Zähler von Platz zwei entfernt.
1. FC Kaiserslautern – SC Paderborn X:X (1:0)
1. FC Kaiserslautern: Krahl,-Elvedi, Tomiak, Soldo,-Ronstadt (34. Zimmer), Niehues, Kaloc, Puchacz (78. Redondo),-Ritter (55. Opoku),-Tachie (55. Abiama), Ache (55. Stojilkovic)
SC Paderborn: Boevink,-Musliu (86. Heuer), Ens, Brackelmann (66. Hoffmeier),-Obermair, Kinsombi, Klefisch, Klaas (66. Leipertz),-Bilbija, Kostons (66. Platte), Ansah (79. Conteh)
Tore: 1:0 Elvedi (3.), 1:1 Kinsombi (Handelfmeter, 65.), 1:2 Musliu (72.)
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.