Schalke dreht 0:2-Rückstand gegen St. Pauli und steigt in die Bundesliga auf!
7. Mai 2022 | News | BY Yannick Lassmann
News | Der FC Schalke 04 besaß die Möglichkeit, im Heimspiel gegen den FC St. Pauli den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga einzutüten. Dies gelang, denn die Königsblauen setzten sich in einem atemberaubenden Spiel mit 3:2 durch.
Schalke dominiert, St. Pauli schlägt eiskalt zu
Schon vor dem Anpfiff war die Atmosphäre in der mit über 62.000 Fans ausverkauften Veltins-Arena prächtig. Beflügelt davon legten die Hausherren höchst agil los. Nach nicht einmal 35 Sekunden tauchte Simon Terodde nach einer Unachtsamkeit von Marcel Beifus frei vor Dennis Smarsch auf, schob den Ball jedoch in denen Arme. Rund 120 Sekunden später parierte der Schlussmann gegen den aus der Distanz abschließenden Marius Bülter.
Der druckvolle Schalker Start mündete in der nächsten Gelegenheit. Bülter enteilte auf der linken Seite, scheiterte aber aus spitzem Winkel am erneut aufmerksamen Smarsch (6.). St. Pauli überquerte bis dahin kaum die Mittellinie, in Minute neun gelang dies, Paqarada beförderte das Spielgerät in den Strafraum, wo es über Umwege bei Igor Matanovic landete, der flach ins rechte Eck traf – 0:1.
Die Gelsenkirchener zeigten sich unbeeindruckt. Eine Ecke von Thomas Ouwejan verlängerte Bülter auf den langen Pfosten, Terodde stand richtig, verpasste jedoch den Ball (12.). Eiskalt im Abschluss präsentierten sich dagegen die Gäste. Jackson Irvine fing in der 17. Minute einen zu kurz geratenen Pass von Martin Fraisl ab, bediente Matanovic, der sich elegant um die eigene Achse drehte und erneut per Flachschuss vollendete – 0:2.
S04 ließ sich aber erneut nicht abschütteln. Nach einer weiteren Ecke von Ouwejan drückte Ko Itakura den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Doch der VAR erkannte zuvor ein Handspiel des Japaners, weshalb Schiedsrichter Marco Fritz den Treffer aberkannte (24.). Anschließend beruhigte sich das Geschehen, zumindest für einige Zeigerumdrehungen. In der 34. Minute ergab sich infolge einer Flanke des umtriebigen Bülter der nächste Hochkaräter für die Gastgeber, Dominick Drexler legte frei vor dem Tor mit dem Kopf quer auf Terodde, dessen Schuss aus zwei Metern von Jakov Medic auf der Linie geblockt wurde.
Danach schafften die Hamburger vermehrt Entlastung, kreierten zwar keine eigenen Möglichkeiten, aber Smarsch musste nicht mehr nennenswert eingreifen. Somit ging es mit 0:2 in die Halbzeitpause.
Schalke dreht das Spiel
Der zweite Abschnitt begann ebenfalls turbulent. 22 Sekunden waren vorüber, als Medic den zum Kopfball bereiten Terodde zu Boden riss, Fritz entschied sofort auf Elfmeter. Der Gefoulte übernahm selbst die Verantwortung und verlud Smarsch überlegt – 1:2. Schalke trat daraufhin weiter aufs Gaspedal. Die nächste Chance besaß Bülter, der nach mehreren Haken aus halbrechter Position wieder in Smarsch seinen Meister fand.
Insgesamt präsentierte sich St. Pauli defensiv stabiler als noch vor dem Seitenwechsel. S04 musste wesentlich mehr Aufwand betreiben, um in vielversprechende Situationen zu kommen. Darauf reagierte Trainer Mike Büskens und brachte den in der Vorsaison noch am Millerntor aktiven Rodrigo Zalazar. Der fügte sich gleich mit einem Traumpass in die Spitze auf Darko Churlinov ein, der vor Smarsch cool einschob, sich aber im Abseits befand, was das Schiedsrichtergespann direkt erkannte (68.).
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Etwa 120 Sekunden später legte Curlinov mit tollem Einsatz per Kopf für Terodde auf, der ungestört aus sieben Metern zum 2:2 einnetzte. Doch die Hansestädter blieben weiterhin gefährlich: Eine butterweich getretene Ecke von Leart Paqarada landete bei Beifus, dessen Volleyabnahme Fraisl abwehrte. Auf der anderen Seite des Spielfelds boten die Gäste in Minute 78 allerdings Freiraum an, den Bülter nutzte, indem er Zalazar einsetzte, der den Ball zum umjubelten 3:2 unter die Latte drosch.
Es kam noch schlimmer für den FC St. Pauli, denn Beifus mähte Florian Flick mit offener Sohle um und sah vollkommen zurecht glatt Rot (80.). In Überzahl ließ der frenetisch unterstützte FC Schalke 04 nichts mehr anbrennen und transportierte das 3:2 über die Ziellinie, womit ihm der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga nicht mehr zu nehmen ist. St. Pauli, das in der Nachspielzeit auch noch Matanovic aufgrund einer berechtigten Ampelkarte verlor, scheidet dagegen aus dem Aufstiegsrennen aus.
(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.