Ein rasantes Pokalspiel zwischen Bayer 04 und dem VfB Stuttgart konnten die Hausherren denkbar knapp mit 3:2 für sich entscheiden. Wir haben die Stimmen zum Leverkusener Halbfinal-Einzug gesammelt.
Bayer 04 gewinnt „vielleicht nicht ganz unverdient“
Während sich seine enttäuschten Spieler noch bei den mitgereisten Fans bedankten, stand VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth als erster am Sky-Mikrofon. Das Endresultat sei „extrem enttäuschend, aber es war ein Spiel auf Augenhöhe und ich bin stolz auf unsere Mannschaft“, resümierte der 44-Jährige. Gleichzeitig haderte er damit, „dass es Momente gab, in denen man selbst den Siegtreffer hätte erzielen können. Den haben wir nicht gemacht und deshalb ist es für uns heute extrem bitter, auszuscheiden.“
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VfB-Kapitän Waldemar Anton monierte gleichwohl die Chancenverwertung und fand es zudem „enttäuschend und ärgerlich, dass wir so ein Tor in der letzten Minute bekommen“. Das Siegtor durch Jonathan Tah „müssen wir anders klären“, so der Schütze zum zwischenzeitlichen 1:0. „So eine Topmannschaft wie Leverkusen nutzt das eiskalt aus und dann fahren wir mit leeren Händen nach Hause.“
In die gleiche Kerbe schlug Deniz Undav, für den „die beiden besten Mannschaften der Liga gerade gegeneinander gespielt“ haben. „Da geht es um Kleinigkeiten, wir waren immer einen kleinen Schritt zu spät in den entscheidenden Szenen“, so der Torjäger, der in der kommenden Länderspielpause im März wohl erstmals für die deutsche Nationalmannschaft berufen wird. Einen Anruf von Bundestrainer Julian Nagelsmann habe es allerdings noch nicht gegeben. „Ich muss meine Leistung bringen. Es gilt, weiter Gas zu geben und so viele Tore wie möglich zu machen“, so Undav.
Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes indes sah ein „intensives Spiel, in dem wir nicht immer alles richtig gemacht haben“. Seine Mannschaft habe sich „reingebissen, auch Torchancen kreiert“, so Rolfes, und weiter: „Wir hatten das glückliche Ende für uns“, der Sieg sei „vielleicht aber auch nicht ganz unverdient“.
Robert Andrich gelang nach 50 Minuten ein Traumtor zum zwischenzeitlichen 1:1, wobei der Mittelfeldmann sich durchaus glücklich schätzen konnte, überhaupt noch auf dem Platz zu stehen. Sein hartes Einsteigen in der 36. Minute gegen Enzo Millot hätte nämlich gut und gerne auch die zweite Gelbe Karte und damit den Platzverweis nach sich ziehen können. Er selbst habe die Situation gar nicht richtig wahrgenommen und „vielleicht ein bisschen Glück“ gehabt, dass er weiterspielen durfte.
Ein großes Thema war die Szene nach Spielende aber ohnehin nicht – auch nicht bei den Stuttgartern. Wohlgemuth bezeichnete die mögliche Gelbe Karte als „Spekulation“, während Anton im Interview zwar betonte, dass es für ihn eine Gelbe Karte sei, er dem Ganzen aber keinen zu großen Wert beimessen wolle und sogar lobende Worte für die Spielleitung von Schiedsrichter Daniel Schlager fand.
(Photo by Lars Baron/Getty Images)