Wirtz-Hattrick entlädt sämtliche Emotionen: Bayer Leverkusen ist erstmals Deutscher Meister!

14. April 2024 | News | BY Michael Bojkov

Es ist besiegelt: Am frühen Sonntagabend bezwang Bayer Leverkusen Werder Bremen mit 5:0 und ist damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Die Mannschaft von Xabi Alonso krönt eine historische Saison und beendet die Dynastie des FC Bayern.

Vom Punkt: Boniface führt Bayer auf die Meisterstraße

Für die Mission, drei weitere Punkte einzufahren und damit die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte zu feiern, setzte Xabi Alonso gegenüber dem 2:0-Sieg gegen West in der Europa League auf sieben neue Spieler in der Startelf, ließ unter anderem Florian Wirtz draußen. Nach verhaltenen Anfangsminuten hatte Linksaußen Piero Hincapie auf Vorlage seines Gegenparts Nathan Tella eine erste ordentliche Gelegenheit, die von Michael Zetterer im Tor der Bremer entschärft wurde (8.). Wer im Vorfeld pure Leverkusener Dominanz erwartete hatte, wurde eines Besseren belehrt: Werder verteidigte nicht nur gut, sondern hatte auch selbst Ballbesitz-Passagen und gestaltete die Partie damit weitestgehend ausgeglichen. Nur Torchancen waren bei den Gästen Fehlanzeige.



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Von denen hatte Bayer Leverkusen nach 17 Minuten eine weitere, als ein abgefälschter Schuss von Granit Xhaka beinahe gefährlich wurde. Wenige Minuten später wurde Jonas Hofmann von Julián Malatini am Fuß getroffen, Schiedsrichter Harm Osmers entschied sich zunächst gegen einen Elfmeter, zeigte nach Betrachten der Bilder dann aber doch auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß trat Victor Osimhen nicht sonderlich gut platziert und halbhoch rechts, doch Zetterer konnte den Einschlag nicht verhindern (24.). Das Tor zur Meisterschaft? Mit der Führung im Rücken erhöhte Leverkusen den Takt und erspielte sich zunehmend mehr Torchancen. Ein abgefälschter Distanzschuss von Xhaka ging hauchzart über das Tor (28.), bei der folgenden Ecke scheiterten Jonathan Tah und Boniface an Zetterer (29.), wenige Minuten später wurde ein Schuss von Hofmann geblockt (35.). Die beste Möglichkeit bot sich Amine Adli, der aus spitzem Winkel die Unterkante der Latte traf (38.). So ging Bayer mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause.

Xhaka-Traumtor und Wirtz-Hattrick: Bayer wie entfesselt zur Meisterschaft

Nach dem Seitenwechsel ließ Bayer Leverkusen zunächst den Gästen aus Bremen das Kommando, die mit dem Ball allerdings herzlich wenig anzufangen wussten. Die Werkself baute auf Umschaltmomente – und die eigene individuelle Klasse. Im Anschluss an eine Ecke verfehlte der zum Wiederanpfiff eingewechselte Wirtz nur hauchzart aus der zweiten Reihe (59.). Kurz darauf nahm auch Xhaka aus der Distanz Maß und zirkelte die Kugel traumhaft ins linke Eck (60.) – 2:0 Leverkusen! Die Meisterfeier in der BayArena nahm Fahrt auf und acht Minuten später noch eine Spur zu, als Wirtz es abermals aus der Distanz probierte und diesmal Zetterer mit einem Flatterball unter die Latte überwand. Bayer Leverkusen war jetzt wie entfesselt und erspielte sich unter lautstarken Gesängen der Anhänger weitere Chancen im Minutentakt. Nachdem Wirtz infolge eines langen Balls das 4:0 nachlegte, sprangen schon die ersten feiernden Fans über die Balustraden, rote Rauchschwaden zierten das weite Rund der BayArena. In der 90 Minute bezwang Wirtz Zetterer ein drittes Mal und machte mit seinem Hattrick die Geschichte rund. Die Emotionen fanden in der BayArena keinen Halt mehr und mündeten in einem rot-schwarzen Platzsturm.

Bayer Leverkusen – Werder Bremen 5:0 (1:0)

Bayer Leverkusen: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Tella (62. Frimpong), Xhaka (77. Palacios), Andrich, Hincapie (77. Grimaldo) – Hofmann, Adli (46. Wirtz) – Boniface (62. Schick)

Werder Bremen: Zetterer – Veljkovic, Groß, Malatini – Weiser, Bittencourt (77. Hansen-Aaröen), Lynen, Schmidt, Agu (69. Deman) – Woltemade (69. Kownacki), Ducksch

Tore: 1:0 Boniface (24., Foulelfmeter), 2:0 Xhaka (60.), 3:0 Wirtz (68.), 4:0 Wirtz (83.), 5:0 Wirtz (90.)

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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