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Mentalitätsmonster vom Rhein: Darum gewinnt Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern

9. Februar 2024 | Spotlight | BY Philipp Overhoff

Am Samstagabend ist es endlich soweit. Bayer Leverkusen empfängt den FC Bayern zum großen Bundesliga-Spitzenspiel. Hier kommen drei Gründe, warum die Werkself das Gipfeltreffen gegen den Rekordmeister für sich entscheiden wird.

Bayer Leverkusen ist in der Pole-Position

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre die gesamte bisherige Bundesliga-Saison auf dieses eine Duell hinausgelaufen. Am Samstagabend (18:30 Uhr) erwartet Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen den FC Bayern zum heiß erwarteten Topspiel in der heimischen BayArena. Beide Mannschaften spielen seit Beginn der Spielzeit in ihrer eigenen Liga und liefern sich ein Meisterrennen, wie es der deutsche Fußball wahrscheinlich noch nie zuvor gesehen hat. So konnte ein Tabellenzweiter nach 20 Spieltagen noch nie zuvor 50 Punkte aufweisen. Mit 52 Zählern steht Leverkusen knapp davor an der Ligaspitze. Hier kommen drei Gründe, warum das so bleiben und die Werkself das Spiel gegen den FCB sogar gewinnen wird.



1.) Die Personalsituation entspannt sich so langsam

Ja, die Verletzung von Victor Boniface schmerzt. Und ja, auch die Abwesenheit von Odilon Kossounou, der mit der Elfenbeinküste im Finale des Afrika-Cups steht, tut weh. Und dennoch: So ganz langsam sieht der Kader von Xabi Alonso wieder so aus wie in der Hinrunde, als die Leverkusener die gesamte Beletage des hiesigen Profi-Fußballs in Angst und Schrecken versetzten.

Mit Edmond Tapsoba und Amine Adli durfte der Tabellenführer in der vergangenen Woche zwei Rückkehrer begrüßen, beide werden gegen den FC Bayern wieder dabei sein. Auch der zuletzt verletzte Exequiel Palacios könnte gegen den Klassenprimus wieder einsatzfähig sein. „Pala macht eine gute Entwicklung und ist auf einem positiven Weg. Wir warten ab“, äußerte sich Alonso am Dienstag gegenüber der Presse.

Der Bayer-Kader wird also definitiv wieder breiter sein als zuletzt, als beispielsweise beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach insgesamt sieben Akteure fehlten. Da auch die Bayern bei Weitem nicht aus dem Vollen schöpfen können, dürfte die Werkself in dieser Hinsicht also keinesfalls im Nachteil sein.

2.) Bayern zeigt sich nach wie vor verwundbar

So richtig rund läuft die einst so perfekt geölte Maschine des FC Bayern auch im Kalenderjahr 2024 noch nicht. Aus fünf Spielen holten die Münchner zwar vier Siege, wirklich souverän zeigte man sich allerdings nur beim 3:0 gegen die TSG Hoffenheim und beim verdienten 3:1 über Gladbach am vergangenen Wochenende.

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Sowohl beim glanzlosen 1:0-Sieg gegen Union Berlin als auch beim 3:2-Auswärtserfolg in Augsburg präsentierte sich die von Personalsorgen geplagte Mannschaft von Thomas Tuchel durchaus verwundbar. Werder Bremen wusste dies am 21. Januar am bisher besten auszunutzen und gewann mit 1:0 in der Allianz Arena.

Trotz der starken Form von Aleksandar Pavlović fehlt dem FCB-Kader weiterhin die häufig geforderte Holding Six. Außerdem verfügt man aktuell über gefühlte zweieinhalb gesunde Defensivspieler und zu allem Überfluss präsentierte sich auch Manuel Neuer in den letzten Wochen durchaus wacklig. Angesichts der brutalen individuellen Qualität von Leverkusen könnten die Bayern auf jeden Fall verwundbar sein.

3.) Leverkusen ist dieses Jahr einfach „Bayern-like“

Wenn wir über die Gründe sprechen, die den FC Bayern seit mehreren Dekaden zum Powerhouse des deutschen Fußballs machen, müssen Attribute wie Widerstandskraft, Standhaftigkeit und Resilienz zwingend erwähnt werden. Manch einer würde es vielleicht auch einfach das „Bayern-Gen“ nennen.

Für welchen Begriff man sich letztendlich auch entscheidet, eines steht definitiv fest: Bayer 04 Leverkusen verfügt in dieser Saison über exakt jene Qualitäten. Die Werkself ist wahnsinnig konstant, lässt sich von schier gar nichts aus der Ruhe bringen und kommt regelmäßig in fast schon unfairer Selbstverständlichkeit von Rückschlägen zurück.

Stellvertretend dafür stehen die beiden Last-Minute-Siege gegen den FC Augsburg und RB Leipzig zum Jahresauftakt oder auch der 3:2-Pokalsieg gegen den VfB Stuttgart unter der Woche. Welches Sieger-Gen auch immer Xabi Alonso seiner Mannschaft eingeimpft hat, derzeit scheint es noch kein passendes Gegenmittel zu geben.

(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images)

 


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