„Wir werden alles dafür geben, um diese drei Titel zu holen“ – Die Bayern-PK nach der Nagelsmann-Entlassung

25. März 2023 | News | BY Jannek Ringen

News | Am heutigen Samstagmittag fand die erste Pressekonferenz des FC Bayern München nach der Entlassung von Julian Nagelsmann statt. Mit dabei waren unter anderem Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn und der neue Trainer Thomas Tuchel. Die wichtigsten Aussagen findet ihr hier.

 „Die Konstellation hat einfach nicht mehr gepasst“ – Stimmen von der Bayern-PK

Julian Nagelsmann (35) ist nach knapp anderthalb Jahren Geschichte beim FC Bayern München. Auf der heutigen Pressekonferenz sprachen die Verantwortlichen über die Entlassung des 35-Jährigen und gaben zusammen mit Thomas Tuchel einen Ausblick auf die kommenden Aufgaben.

Bevor es um den neuen Trainer Thomas Tuchel (49) ging, durfte die Führungsebene der Bayern die Entlassung von Julian Nagelsmann begründen. Den Auftakt macht Präsident Oliver Kahn (53). Der ehemalige Torwart der Nationalmannschaft und des FC Bayern München eröffnete die Pressekonferenz mit den Worten, dass es „für alle Beteiligten schwierig war“ und es die ein oder andere Nacht gab, in der er nicht gut geschlafen hätte. Die Veranwortlichen wurden auch nicht müde zu betonen, dass es sich bei Nagelsmann um einen „exzellenten und sehr sehr guten“ Trainer handelt. Die Begründung sahen sowohl Kahn als auch Salihamidzic in den schwankenden Leistungen der Mannschaft. Kahn erklärte, dass man sich die Frage gestellt habe, woher diese schwankenden Leistungen kamen, die im vergangenen Jahr beim CL-Aus gegen Villareal gipfelten. „Wir haben seit März letzten Jahres eine wellenartige Leistungskurve gehabt, in der wir immer wieder unverständlicherweise Spiele aus der Hand gegeben haben“, pflichtete Salihamidzic dem Präsidenten bei.

Mehr News und Storys rund um die Bundesliga



Auch mit den Ergebnissen in der Rückrunde zeigten sich die Verantwortlichen äußerst unzufrieden. Kahn stellten die Resulatate und Leistungen in der Rückrunde keineswegs zufrieden. „Wenn man jetzt den zweiten Part der Saison anschaut, dann ist es keine Phase mehr, sondern die Konstellation hat einfach nicht mehr gepasst“, erklärte Salihamidzic. Der Sportvorstand kam insbesondere auf die Leistung in der ersten Halbzeit in Leverkusen zu sprechen, als die Mannschaft gegen „ein Team vorgeführt wurde, dass bereits Donnerstag gespielt hatte“. „Wir haben den Kader zu Beginn der Saison verstärkt und haben einen der besten Kader in Europa. Die Kontinuität und das Leistungsvermögen der Mannschaft ist nicht besser geworden“, bemängelte der Welttorhüter von 2022. Der Vorstand sah unter anderem eine Gefährdung der Ziele. „Da wir die Ziele nicht nur für diese, sondern auch für die kommende Saison als gefährdet ansehen, sind wir zur Entscheidung gekommen, Julian freizustellen“, so Kahn.

Nachdem die Verantwortlichen alle Fragen zum Aus von Julian Nagelsmann beantwortet hatten, erweiterte Thomas Tuchel die Pressekonferenz. Schon vorab hatte Salihamidzic erklärt, dass es mit ihm eine „Top-Option auf dem Markt“ gegeben habe und dass man angesichts der Lage zum Handeln gezwungen war. Die ersten Worte von Tuchel waren, dass es sich bei einer Anfrage vom FC Bayern um eine „Ehre und eine Auszeichnung“ handle. Er fügte hinzu, dass es beim deutschen Rekordmeister um das Gewinnen „aber auch um die Art und Weise des Gewinnens“ ginge. Außerdem stellte der Trainer heraus, dass man mit diesem Kader um jeden Titel mitspielen könne, da es sich um einen der „talentiertesten und besten Kader in Europa“ handle.

Salihamidzic erklärte im Zuge der Vorstellung, dass er sich am Dienstag Abend mit Tuchel getroffen hatte und es direkt ein „sehr, sehr gutes Gespräch“ gab. „Wir sind der Überzeugung, dass wir in der aktuellen Situation einen Top-Mann wie ihn brauchen“, fügte Salihamidzic hinzu. Kahn lobte die Entwicklung von Thomas Tuchel und stellte die Erfolge des 49-Jährigen heraus. „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass Thomas Tuchel nun unser Trainer ist“, sagte Kahn bei der Vorstellung. Tuchel erklärte des Weiteren, dass er von dem Zeitpunkt und dem Anruf sehr überrascht gewesen sei, da er fest davon ausgegangen ist, seine Karriere im Ausland fortzusetzen.

Auf Nachfrage erklärte Tuchel, dass aktuell „nicht die Zeit für große Wechsel in der Systematik und in den Abläufen“ sei. Er wolle trotzdem an den Details arbeiten und zuerst die Mannschaft auf und neben dem Trainingsplatz kennenlernen. Arno Michels (55) und Zsolt Löw (43) haben sich sehr schnell von Tuchel für die kommende Aufgabe begeistern lassen und werden ihm als Co-Trainer zur Verfügung stehen. Zudem soll Anthony Barry (36), der bei Chelsea unter Tuchel arbeitete, aus London losgeeist werden. „Wir werden alles dafür geben, um diese drei Titel zu holen“, formulierte Tuchel die Ziele offensiv.

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


Ähnliche Artikel