Das letzte Bundesliga-Freitagsspiel des Jahres 2025 zwischen dem BVB und Borussia Mönchengladbach bot Spannung bis zur letzten Sekunde, obwohl die Heimmannschaft anfangs klar dominierte.
Borussia Dortmund entschied nur drei der letzten neun Pflichtspiele. Nach dem jüngsten 1:1 in Freiburg, bei dem die Kontrolle über das Geschehen in Unterzahl komplett verloren ging, herrschte nicht die heiterste Stimmung im Klub. Dennoch ging das Team des aufgrund seiner teils passiven Herangehensweise in der Kritik stehenden Trainers Niko Kovac als Tabellendritter ins Bourssen-Duell mit Mönchengladbach. Der Gast befreite sich unter Eugen Polanski in den vergangenen Wochen aus dem Tabellenkeller, stand aber beim 1:3 gegen Wolfsburg zuletzt auf verlorenem Posten.
BVB erst dominant, dann wacklig
Am 116. Jahrestag seiner Gründung gab der BVB im ausverkauften Westfalenstadion den Ton an. Die Überlegenheit spiegelte sich auch schnell im Ergebnis wider. In der zehnten Minute erreichte eine Flanke des in dieser Saison nur selten zum Zug gekommenen Niklas Süle den am zweiten Pfosten vollkommen unbedrängten Julian Brandt, der per Volley zum 1:0 vollendete. Anschließend spielte weiter vor allem eine Mannschaft. Schwarz-Gelb presste aggressiv und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen.
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— Borussia Dortmund (@BVB) December 19, 2025
Eine wunderbare Kombination über Brandt und Serhou Guirassy führte in Minute 29 zu Karim Adeyemi, der aus zentraler Position am gut reagierenden Moritz Nicolas scheiterte. Borussia Mönchengladbach, das bei der Entstehung des Gegentores ein Foulspiel von Guirassy an Philipp Sander reklamierte, befreite sich nur selten aus der Umklammerung. Erstmals gefährlich wurde es, als Rocco Reitz durch starkes Gegenpressing den Ball gegen Adeyemi zurückeroberte und Florian Neuhaus bediente, der vor Gregor Kobel auftauchte. Sein Schuss wurde jedoch vom hineingrätschenden Süle geblockt (36.).
Kurz darauf lag der Ausgleich gleich zweimal in der Luft. Kobel rettete gegen Reitz. Ein Distanzschuss von Giovanni Reyna, den Nico Schlotterbeck abfälschte, trudelte nur haarscharf am Tor vorbei. So konnte Borussia Dortmund trotz einer sehr dominanten ersten halben Stunde froh sein, mit einer Führung in die Pause zu gehen.
BVB vergibt mehrere Matchbälle – Beier mit der Erlösung
Auch in den zweiten Abschnitt starteten die Hausherren schwungvoll. Sie kamen unter anderem zu einem Abseitstreffer von Guirassy. Nicolas musste sich wieder auszeichnen, nachdem Kevin Diks im Spielaufbau zu lange zögerte und das Spielgerät infolge des Pressschlags mit Adeyemi plötzlich in Richtung Tor flog (58.). Gladbach hingegen gestaltete die Begegnung zwar offen, fand im letzten Drittel aber kaum statt. Die wenigen gefährlichen Abschlüsse in Richtung Tor gab weiter der Gegner ab.
Aufregung herrschte in der 73. Minute: Nico Elvedi brachte den eingewechselten Maximilian Beier im Strafraum zu Fall. Der BVB forderte Elfmeter. Schiedsrichter Sven Jablonski winkte ab, obwohl der Gäste-Verteidiger seinen Gegenspieler deutlich am Hacken traf. Auf der Gegenseite besaß der vor wenigen Sekunden eingewechselte, 16 Jahre junge Wael Mohya plötzlich frei Bahn und prüfte aus halblinker Position den aufmerksamen Kobel (80.).
Beide Torhüter boten eine überzeugende Leistung. Nicolas hielt seine Mannschaft in der 88. Minute erneut im Spiel, indem er gegen den durchgebrochenen Beier parierte. Jener Beier machte es in der siebten Minute der Nachspielzeit besser. Auf Zuspiel von Silva schoss er flach an Nicolas vorbei zum 2:0-Endstand ein. Der BVB beendete ein turbulentes Kalenderjahr mit einem Heimsieg und springt vorerst auf Rang zwei. Borussia Mönchengladbach wiederum muss sich mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen.
Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach 2:0 (1:0)
BVB: Kobel,-Süle, Can, Schlotterbeck,-Ryerson (82. Couto), Groß (71. Sabitzer), Nmecha, Svensson,-Adeyemi (60. Beier), Brandt (71. Chukwuemeka),-Guirassy (82.Silva)
Gladbach: Nicolas,-Sander (80. Machino), Elvedi, Diks,-Scally, Engelhardt (80. Mohya), Reitz, Netz,-Reyna (65. Ranos), Neuhaus (80. Stöger),-Tabakovic
Tore: 1:0 Brandt (10.), 2:0 Beier (90+7.)
Foto: Getty Images