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BVB enttäuscht wieder gegen Topteam, Angst im Borussia-Park: Die Bundesliga-Brennpunkte

29. April 2024 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 31. Spieltag in der Bundesliga ist im Kasten! An diesem Wochenende gab es wieder einige Geschichten, unter anderem erhielt der BVB eine Lektion in einem Spitzenspiel. Und Leverkusen bleibt weiterhin Leverkusen. Doch es gab noch mehr Dinge, die im Gedächtnis bleiben!

Bundesliga: So lief der 31. Spieltag

Am Freitag eröffnete der VfL Bochum den Spieltag in der Bundesliga zuhause gegen die TSG Hoffenheim. Mit 3:2 gewannen die Bochumer, verspielten dabei aber beinahe eine 3:0-Führung, mussten am Ende noch einmal richtig zittern. Dennoch war es für Heiko Butscher und sein Team ein extrem wichtiger Sieg im Abstiegskampf und natürlich auch ein Zeichen an die Konkurrenz. Der Samstag war auch sehr interessant und unterhaltsam. Bayern erfüllte die Pflicht gegen Frankfurt, Dortmund unterlag Leipzig deutlich und am Abend machte Leverkusen, was es zuletzt fast immer tat. Gegen Stuttgart wurde die Niederlage wieder einmal in der Nachspielzeit verhindert. Am Sonntag gab es zwei Remis im Abstiegskampf, ehe Darmstadt darum kämpfte, den Gang in die 2. Bundesliga noch herauszugögern. Das gelang nicht, die Lilien sind nach dem 0:1 abgestiegen.

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Der BVB bekommt erneut die Grenzen aufgezeigt

Ja, Borussia Dortmund steht im Halbfinale der UEFA Champions League und hat gut Chancen, auch in der neuen Saison wieder an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Jetzt kommen wir allerdings zum „aber“: Der BVB hat es am Wochenende wieder einmal nicht geschafft, gegen ein Spitzenteam zu überzeugen. Bei RB Leipzig lud die Mannschaft von Trainer Edin Terzic den Gegner quasi zum schnellen Umschalten ein und verlor mit 1:4. Die Schwarzgelben haben nun alle acht Spiele gegen die anderen Gegner aus den Top-5 absolviert – und stehen bei genau einem Sieg. Fünf dieser acht Spiele wurden gar verloren, zwei davon mit drei oder mehr Toren Unterschied. 

BVB Bundesliga

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Dabei fing alles so gut an, als Jadon Sancho per Traumtor das 1:0 erschlenzte. Wieder einmal fehlte Dortmund im Mittelfeld aber der Zugriff, wieder einmal wurde das Team in einigen Phasen zu passiv. Dass dann Fehler an der Tagesordnung sind, überrascht nicht, gerade gegen einen sehr aktiven und aggressiven Gegner. Der BVB bekam erneut die Grenzen aufgezeigt und darf sich in der Bewertung der Saison nicht von der Königsklasse blenden lassen. Denn Platz fünf am Ende wäre, so deutlich muss man sein, ein Verfehlen des Saisonziels im Tagesgeschäft Bundesliga. 

Angst lähmt im Borussia Park

Sonntagnachmittag, 15:30 Uhr, Borussia Park in Mönchengladbach. Die Fohlen empfingen den FC Union zum Abstiegsduell, beide Teams wollten ein Zeichen setzen. Kurz vorab: Das gelang eigentlich keinem Team so richtig. Ja, die Gladbacher Defensive, die in der laufenden Saison oft sehr schwach unterwegs war, hielt einigermaßen stand, auch wenn Union gleich zweimal das Aluminium traf. Aber sonst war es ein sehr mauer und uninspirierter Auftritt der Elf von Trainer Gerardo Seoane. Und trotz der etwas besseren Chancen spielte Union auch nicht die Sterne vom Himmel, war häufig ungenau und schaffte es nicht, nach einer Chance mal dranzubleiben, Druck zu erzeugen.



Und so entwickelte sich eine Partie, in der beide Mannschaften versuchten, Fehler zu vermeiden. Sie waren unsicher, schafften es nicht, Struktur in das eigene Spiel zu bekommen. Die Angst vor der Niederlage war größer als die Hoffnung auf den Sieg, das war spürbar. Deutlicher bei Gladbach, denn bei einem Heimspiel so wenig Torgefahr zu erzeugen, ist schon eklatant. Der Sieg der Bochumer am Freitag und der Dreier der Wolfsburger am Samstag werden sicher einen Einfluss darauf gehabt haben, dass dieses Spiel aussah, wie es aussah, aber man hat insbesondere den Fohlen nicht anmerken können, dass sie sich gegen einen möglichen Abstieg wehren. Und das macht nicht allzu viel Mut für die letzten Spieltage.

Werder Bremen mit Rückenwind in den Endspurt

Die Stimmungslage bei Werder Bremen veränderte sich in dieser Saison mehrfach. Solide Phasen wechselten sich mit Negativspiralen ab, zwischendurch befand sich das Team in ruhigen Fahrwassern, nur um dann doch wieder in Richtung Abstiegskampf zu trudeln. Die letzten Wochen waren aber durchaus positiv: Punkt in Frankfurt, die Leverkusener Meisterfeier immerhin hautnah miterlebt und ein wichtiger Sieg gegen den VfB Stuttgart. Der war schon so gut wie ausschlaggebend für den Klassenerhalt, doch vor allem gab er Selbstvertrauen.

Davon profitierte Werder gegen Augsburg auch von Beginn an. Klar gab es Phasen, in denen die Physis der Augsburger ihren Teil zu einem hektischen Spiel beitrug, aber Werder war nie verunsichert, wich nicht vom klaren Plan ab und wurde nach und nach dafür belohnt. Der 3:0-Sieg beim FCA war am Ende verdient, sorgte dafür, dass das Punktekonto auf 37 anwuchs. Und mehr noch: Werder hat nun sogar die Chance auf Platz sieben und Europa! Dort steht der SC Freiburg, der aktuell schwächelt und nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Klub von der Weser hat. Und die beiden Heimspiele von Werder finden gegen Gladbach und Bochum statt. Träumen wird also erlaubt sein…

((Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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