Bundesliga | „Als nicht klar und offensichtlich falsch eingestuft“ – Elfmeterszene überschattet BVB-Sieg in Frankfurt

29. Oktober 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Nach der 1:2-Niederlage Eintracht Frankfurts gegen Borussia Dortmund im Topspiel des 12. Bundesliga-Spieltags sammelte Sky Reaktionen ein.

Effizienz und Elfmeterdiskussion: Dortmund gewinnt in Frankfurt

In der 20. Minute eröffnete der BVB die Partie: Donyell Malen legte mit Übersicht nach rechts zu Julian Brandt, der durch die Beine von Kevin Trapp zur Gästeführung traf. Allerdings antworteten die Gastgeber nur sechs Minuten später. Randal Kolo Muani legte für Daichi Kamada ab, der aus rund 20 Metern satt ins linke Eck schoss.

Für die meisten Diskussionen sorgte jedoch die 42. Minute, als Karim Adeyemi im Fünfmeterraum Jesper Lindstrøm klar umstieß. Ein Elfmeterpfiff Sascha Stegemanns blieb jedoch genauso aus, wie die VAR-Überprüfung. Daher ging es mit dem 1:1 in die Pause.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff legte Youssoufa Moukoko einen Steilpass Niklas Süles in den Lauf von Jude Bellingham, der noch einen Haken schlug und oben links vollendete. Zweiter Schuss aufs Tor, zweiter Treffer. Im Anschluss hatten die Frankfurter – dank einiger Ballverluste der Dortmunder im eigenen Drittel – zahlreiche Großchancen. Zu nutzen wussten sie diese jedoch nicht. Daher blieb es beim 1:2. Nach der Partie sprach Sky mit Siegern und Besiegten.

Mehr News und Stories rund um die Bundesliga

„Gab einen klaren Impuls“ – Stegemann räumt Fehlentscheidung ein

Es war die Frage, die nach der Partie jeden in Frankfurt umtrieb: Warum hatte Sascha Stegemann nach dem Kontakt zwischen Adeyemi und Lindstrøm nicht auf Elfmeter für Frankfurt entschieden? Er selbst schilderte die Szene im Pool-Interview: „Auf dem Spielfeld stellte sich die Situation für mich wie folgt dar: Dass es zu einem normalen Körperkontakt kam, zwischen dem Spieler Adeyemi und Lindstrøm, dass ich aber kein klares Foul erkennen konnte, keinen klaren Impuls, sondern nur einen normalen Körperkontakt. Das habe ich auch entsprechend nach Köln, zum VAR, transportiert. Dort wurde die Situation gecheckt und als nicht klar und offensichtlich falsch eingestuft und deswegen ging das Spiel am Ende des Tages weiter.“

Bundesliga Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund

Photo by DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images

Einen Hinweis, sich die Szene selbst anzuschauen, habe Stegemann aus Köln nicht erhalten. Im Nachhinein schätzte er die Szene allerdings anders ein: „Ja, wenn ich jetzt die Bilder sehe, mit den entsprechenden Kameraperspektiven, dann muss man am Ende des Tages klar konstatieren, dass es hier einen Strafstoß für Eintracht Frankfurt hätte geben müssen. Weil sich der Sachverhalt in den TV-Bildern, in der Zeitlupe vor allem am Ende etwas anders darstellt, als für mich auf dem Spielfeld. Nämlich, dass es einen klaren Impuls gab, mit beiden Händen, die zwar nicht wirklich durchgestreckt waren, aber ausreichend gewesen sind, um den Spieler Lindstrøm zu Fall zu bringen.“

Dieser Impuls sei bei der Szene, als Niklas Süle Mario Götze in Gregor Kobel schubste, nicht vorhanden gewesen: „Nein, auf dem Spielfeld war das für mich nicht elfmeterwürdig. Weil sich der Sachverhalt für mich anders dargestellt hat, als in der Szene, die wir gerade eben besprochen haben. Hier handelte es sich mehr um ein Handauflegen von Süle bei Götze. Den Impuls, den es in der ersten Halbzeit gab, der fehlte an dieser Stelle. Deswegen ist es am Ende des Tages – auch nach Betrachtung der Fernsehbilder – für mich kein Strafstoß.“

„Eine der Szenen die ich meinte“ – Edin Terzic gibt Fehlentscheidung zu

Oliver Glasner ging sogar eine Stufe weiter als Stegemann: „Es war ein klarer Elfmeter – und auch eine rote Karte. Handvergehen, das ist vielleicht das 2:1. Doppelbestrafung ist nur nicht, wenn das Foul im Kampf um den Ball ist. Wenn er ihn schubst, ist es eine klare rote Karte. Aber ich finde, die Schiedsrichter sind in dieser Situation die Ärmsten. Er wartet, er wartet auf das Zeichen von oben und es kommt nicht.“

Auf die Frage, was den Erfolg für ihn möglich gemacht habe, antwortete Edin Terzic fair: „Ein großer Kampf, eine richtig große Portion Glück. Aber trotzdem bleibt das ein wichtiger und ein geiler Sieg hier. Ich glaube nicht, dass viele Mannschaften hier gewinnen und wir haben es heute geschafft und darüber freuen wir uns. Aber wir wissen, dass heute in der ein oder anderen Szene ein bisschen Glück mit dabei war.“

Den nicht gegebenen Elfmeter nannte Terzic: „eine von den Szenen, die ich meinte, wenn ich sage, dass wir heute ein bisschen Glück hatten.“ Aber eben nur eine. Denn: „Ein paar Mal, wo Gregor uns im Spiel hält. Wir haben auf einmal, so 20 Meter vor dem eigenen Tor die Bälle einfach weggegeben und große Chancen zugelassen. Wir hatten heute nicht so viele Torchancen, die haben wir genutzt, haben heute ein Tor mehr als der Gegner geschossen und das nehmen wir heute mit. Wir wissen, das ist intensiv in den letzten Wochen, wir Spielen Dreitagesrhythmus. Es kann nicht immer der perfekte Fußball sein. Heute sind wir sehr glücklich, dass wir mit dem Dreier nachhause fahren, der war wichtig.“

Photo by Lars Baron/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


Ähnliche Artikel