Bundesliga | Bayern im Torrausch, Werder und BVB im Aufwind – und Leipzigs Angstgegner: Die Statistiken zum 20. Spieltag

Spotlight | Der 20. Bundesliga-Spieltag! Unter anderem mit einem überaus torreichen Duell zwischen dem FC Bayern und dem VfL Bochum, zwei Traditionsvereinen im Formhoch – und Union Berlin, die mittlerweile der Leipziger Angstgegner sind.
FC Bayern München – VfL Bochum (Samstag, 15:30 Uhr)
Seitdem dem VfL Bochum zur Saison 2021/22 die Rückkehr in die Bundesliga gelang, stand dieses Duell vor allem für eines: Tore. Denn 20 fielen in den bislang drei Aufeinandertreffen – macht 6,67 pro Spiel, was wesentlich damit zusammenhängen könnte, dass die Münchener zwei dieser Duelle 7:0 gewannen und dem VfL damit die höchsten Bundesliganiederlagen seiner Vereinsgeschichte zufügte. Lediglich einen Klub bezwang der Rekordmeister öfter als zweimal mit mindestens sieben Toren Differenz: den Hamburger SV (9:2 2012/13, 8:0 2014/15 und 2016/17).
Allerdings steigerten sich die Bochumer unter Thomas Letsch seit jener 0:7-Niederlage im August enorm. 18 der 19 Punkte gehen auf sein Konto. In diesem Jahrtausend holte einzig Peter Neururer mehr Zähler aus seinen ersten zwölf Bundesligaduellen mit dem VfL (20). Dazu konnten die Bochumer zwei ihrer drei Partien gegen Tabellenführer der Bundesliga gewinnen, als man vor gut einem Jahr den FC Bayern 4:2 bezwang und diese Saison Union Berlin 2:1. Beide Spiele fanden aber im Ruhrstadion statt. Auswärts ist man gegen Tabellenführer in 26 Versuchen sieglos.
Was noch dafür spricht, dass sich der FC Bayern durchsetzt, ist der xG-Wert. 56 erzielte Tore und 18 kassierte sind auf beiden Seiten Bestwert dieser Saison. Jene 56 Treffer erzielte der Rekordmeister aus einem xG von 40,2, während der VfL Bochum den höchsten xGA-Wert der Liga hat, mit 37,1 prognostizierten Gegentoren und 46 tatsächlich kassierten.
Im Fokus wird vor allem Kingsley Coman stehen, der in Wolfsburg seinen ersten Bundesliga-Doppelpack seit April 2019, einem 4:1-Auswärtssieg in Düsseldorf, erzielte. Diese Saison war er bislang an sechs Treffern direkt beteiligt (drei Tore, drei Assists). Die Hälfte davon kam vergangenen August beim 7:0 zustande (ein Tor, zwei Assists).
Auf der anderen Seite machte Christopher Antwi-Adjei auf sich aufmerksam. Gegen die TSG Hoffenheim wurde er zum ersten Bochumer Spieler seit Beginn der detaillierten Datenerfassung, dem drei Assists in einer Partie gelangen und dem ersten, der dies vor der Pause tat, seit Raffael für Borussia Mönchengladbach bei einem 4:2 gegen den FC Augsburg im September 2015.
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Werder Bremen – Borussia Dortmund (Samstag, 15:30 Uhr)
Das Hinspiel bot tonnenweise Futter für die Statistikabteilung. Erstmals in der Geschichte der Bundesliga gewann eine Mannschaft trotz 0:2-Rückstands in der 89. Minute. Über die europäischen Topligen verteilt, gab es in den letzten 13 Saisons für Teams in dieser Position 18 Remis sowie 8.511 Niederlagen.
With a 3-2 comeback win over Dortmund, Werder Bremen is the first team in the last 13 seasons of the Top 5 European leagues to win when trailing by multiple goals entering the 89th minute. Teams were previously 0-8511-18 (W-L-D) under such circumstances. pic.twitter.com/H9XYJDLs25
— ESPN Stats & Info (@ESPNStatsInfo) August 20, 2022
Man kann dieses 3:2 daher guten Gewissens als ein Stück Bundesligahistorie bezeichnen. Noch mehr als dieses Ergebnis kann sich allerdings die Bremer Heimbilanz gegen den BVB sehen lassen. 31 Siege gab es für Werder bislang im Weserstadion. Einzig beim FC Bayern mussten die Dortmunder noch mehr Niederlagen einstecken (34). Rein historisch ist es noch immer ein absolutes Spitzenspiel. Es trifft der Dritte (2.913 Punkte) auf den Zweiten (3.045 Punkte) der ewigen Bundesligatabelle. Der FC Bayern steht bereits bei 3.964 Zählern und könnte noch diese Saison die 4.000-Punkte-Marke knacken.
Borussia Dortmund zeigte sich zuletzt in Topform, gewann – wie in der Bundesliga sonst nur Union Berlin – seine ersten vier Partien 2023. Letztmals gelang ihnen ein solcher Start in ein Kalenderjahr 2012, als man am Ende das Double gewann, damals mit sieben Siegen zum Einstand.
Ebenfalls die beste Ausbeute seit der Saison 2011/12 kann auch Werder Bremen mit 27 Punkten aus den ersten 19 Partien aufweisen. Damals waren es 31 und am Saisonende reichte es zu Platz 9. Kürzlich feierte man mit dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg den vierten Heimsieg der Saison. Letztmals mehr waren es 2018/19, als man achtmal im Weserstadion gewann. Dortmund hingegen gewann beide Auswärtsspiele 2023, in Mainz (2:1) und Leverkusen (2:0), nachdem man 2022 nur eine der letzten sechs Partien auf fremdem Rasen siegreich gestalten konnte.
RB Leipzig – Union Berlin (Samstag, 18:30 Uhr)
Von zwei Vereinen mit jahrzehntelanger Vergangenheit in der Bundesliga zu zwei Neulingen. Für RB ist es die siebte Bundesligasaison, Union geht in seine vierte – und hat sich die Leipziger inzwischen zum Lieblingsgegner gemacht. Drei Niederlagen gab es zum Einstand in diese Begegnung, darunter ein 0:4 an der alten Försterei in Unions allererstem Bundesligaspiel. Seitdem konnten die Köpenicker die vergangenen vier Aufeinandertreffen allesamt gewinnen. Übrigens, alle vier mit demselben Ergebnis: 2:1. Für beide ist es die längste Sieges-, beziehungsweise Niederlagenserie gegen einen anderen Bundesligaklub.
Wie man verliert, scheint RB dieser Tage vergessen zu haben. Seit 18 Pflichtspielen sind die Leipziger unter Marco Rose ungeschlagen. Einen solchen Lauf gab es seit dem Aufstieg in die Bundesliga zuletzt zwischen Januar und Mai 2019 unter Ralf Rangnick. Der Vereinsrekord datiert aus dem Jahr 2014 und liegt bei 21 Spielen, damals zuerst als Dritt- und später Zweitligist.
Auch Union ist dabei, sich, wie immer, stetig zu verbessern. Inzwischen stehen die Eisernen bei zwölf Bundesligasiegen und 39 Punkten. Der bisherige Vereinsrekord nach 19 Partien waren acht Siege und 31 Zähler. 39 Punkte aus 19 Spielen reichten für elf der 13 Vereine mit derselben Bilanz zu einer Platzierung unter den besten Vier (85 Prozent).
Wenn es um Erfolge gegen RB Leipzig geht, ist bei Union Kevin Behrens der erste Ansprechpartner. Er erzielte nicht nur den Siegtreffer vergangene Saison am 31. Spieltag, sondern traf insgesamt viermal in seinen letzten acht Bundesligaspielen – mannschaftsinterner Bestwert zusammen mit…?
Danilho Doekhi. Inzwischen steht Behrens bei doppelt so vielen Treffern wie in der gesamten Vorsaison. Ganz nebenbei konnte er auch alle drei Partien gegen RB Leipzig gewinnen. Einzig gegen Borussia Mönchengladbach kommt Behrens auch auf eine 100-Prozent-Quote.
Photo by Lars Baron/Getty Images
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