Bundesliga | Nagelsmann wütet: „Kann mir keiner erzählen, dass das eine rote Karte ist!“ – Die Stimmen des Samstagnachmittags

18. Februar 2023 | Trending | BY Victor Catalina

News | Im Anschluss an die Samstagnachmittagspartien sammelte Sky Reaktionen ein. Die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern stand besonders im Mittelpunkt.

Feuerherdt: „Kontakt an der Schulter überbewertet worden“

3:2 bezwang Borussia Mönchengladbach den FC Bayern. Es war erst die zweite Pflichtspielniederlage für den Rekordmeister. Schlüsselszene war die 8. Minute, als Tobias Welz Dayot Upamecano infolge eines leichten Kontaktes an Alassane Pléa vom Platz stellte. Eine Entscheidung, die Julian Nagelsmann nur bedingt nachvollziehen konnte. Laut Berichten des Kicker rannte er in der Mixed Zone an den Journalisten vorbei und brüllte: „Willst du mich verarschen, oder was!?“ Gut eine Minute soll er in der Schiedsrichterkabine verbracht haben, bevor er sie mit den Worten „Mein Gott, mein Gott, ey! Ein weichgespültes Pack!“, verließ.

 



 

Im Interview nach der Partie bei Sky hatte sich Bayerns Coach wieder einigermaßen beruhigt. „In meinen Augen ist das so, dass du bei einer roten Karte, so nah vor dem Tor, dir 100 Prozent sicher sein musst, dass es ein klares Foul ist. In meinen Augen hat Upa einen minimalen Touch an der Schulter, er zieht nicht. Man sieht auch in der Wiederholung, dass er sich keinen Millimeter bewegt. Upa macht kurz so (hat die Hand auf der Schulter) und zieht dann wieder weg. Und die Intention, das weiß jeder, der schon mal Fußball gespielt hat, ist, dass Pléa den Körper bringen will, Upa springt aber weg und er (Pléa) kriegt keinen Körper, hat aber einen Gleichgewichtsverlust und fällt hin.“

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Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Noch weniger Verständnis als für die Entscheidung an sich hatte Nagelsmann für Welz‘ Schweigen zu der Situation: „Ich würde mir einfach wünschen, so wie ich als Trainer auch sage, gewisse Dinge funktionieren nicht, das war mein Fehler, dass ein Schiedsrichter auch sagt: Das war nicht richtig. Das kann mir keiner erzählen, dass das eine rote Karte ist! Das ist einfach kein Rot! Auch nicht bei viel Speed, weil er ihn unten nicht berührt. Eine leichte Berührung reicht nicht, auch nicht in dem Tempo. Er zieht ja nicht die Schulter nach hinten. Deswegen hab ich ja diesen Stream und kann mir das Ding 500 Mal anschauen und dann sehe ich, dass sich die Schulter von Pléa nicht einen Millimeter nach hinten bewegt. Dann ist es auch kein Ziehen. Wenn du ihn ziehst, dann bewegt sich der Körper in die Richtung, wo du ihn hinziehst. Wenn es nicht passiert, ist es kein Rot.“

Zustimmung bekam Nagelsmann von Sky-Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt: „Das ist eine sehr harte Entscheidung, für mich eine überharte Entscheidung und je häufiger ich das sehe, desto weniger bin ich da bei der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance, beziehungsweise einem Foul. Ich glaube, dass der Kontakt an der Schulter überbewertet worden ist. Pléa ist eine ziemliche Kante. Dass er fällt, resultiert denke ich nicht aus dem relativ leichten Kontakt an der Schulter. Klar, er ist in vollem Lauf. Aber ich denke, das genügt mir nicht. Worüber wir diskutieren können, ist, ob es eines Eingriffs bedurft hätte, durch den Videoassistenten. Der Kontakt ist nicht von der Hand zu weisen. Aber wirklich ursächlich, das sehe ich eigentlich nicht so an. Hier bin ich ziemlich nahe an einem On-Field-Review. Denn das ist für mich kein Foul gewesen.“

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Weitere Stimmen des Spieltags

VfB Stuttgart 3:0 1. FC Köln

Bruno Labbadia (Trainer VfB Stuttgart): „Wir sind gut reingekommen und haben ein schönes Tor erzielt. Danach hat man gesehen, dass das Selbstvertrauen fehlt, um weiterzumachen, da hatten wir eine kleine Schwächephase. Auch nach der Halbzeit hatten wir Probleme, deswegen war das zweite Tor extrem wichtig. Schön, dass wir gewonnen haben, das ist das, was die Mannschaft gebraucht hat. Das war ein wichtiger Schritt – nicht mehr und nicht weniger. Wir müssen dranbleiben.“

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): „Wir haben viele Sachen nicht so gut gemacht, wie wir sie hätten machen müssen, um gewinnen zu können. Ich hatte das Gefühl, dass wir bis zum 0:2 dran waren, wir hatten vorher Möglichkeiten, wo die Fußspitze nicht dran war. Danach war das Spiel erledigt und du gehst als verdienter Verlierer vom Platz.“

VfL Wolfsburg 0:3 RB Leipzig

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): „In vielen Situationen haben wir nicht genügend dagegengehalten. Und es ist klar geworden, dass wir nicht das Niveau der Leipziger haben. Um unseren Negativlauf zu stoppen, müssen wir begreifen, dass wir nicht alles spielerisch lösen können.“

Marco Rose (Trainer RB Leipzig): „Ich hätte mir gewünscht, dass wir die Kiste früher zumachen. Dennoch freue ich mich über den Sieg und die Leistung. Wir haben zügig das Kommando übernommen und wenig zugelassen. Besonders unsere Defensiv-Aufgaben haben wir gut erfüllt.“

Photo by Lars Baron/Getty Images

Victor Catalina (mit SID)

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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