Bundesliga | FC Bayern macht die Hausaufgaben, aber nicht mehr: Arbeitssieg und Tabellenführung gegen Hertha BSC

30. April 2023 | News | BY Victor Catalina

News | Am frühen Sonntagnachmittag empfing der FC Bayern München die Hertha aus Berlin. Serge Gnabry und Kingsley Coman sorgten für einen 2:0-Arbeitssieg.

FC Bayern erneut blutleer, Hertha defensiv: Pfiffe zur Pause

Servus und Willkommen aus der Allianz Arena! Wie man Krise buchstabiert, wissen sowohl Hertha BSC als auch der FC Bayern dieser Tage. Die Münchener unterlagen in der Vorwoche 1:3 in Mainz, was, nach einem 4:0 des BVB, mit dem Verlust der Tabellenführung einherging. Diesen Freitag allerdings waren die Dortmunder an der Reihe, Punkte liegenzulassen. In Bochum gab es lediglich ein 1:1. Daher hat der Rekordmeister den elften Titelgewinn am Stück wieder in der eigenen Hand. Damit das so bleibt, wechselte Thomas Tuchel viermal: Benjamin Pavard, Noussair Mazraoui, Kingsley Coman sowie Serge Gnabry begannen anstelle von Josip Stanišić, Dayot Upamecano (Muskelfaserriss), Thomas Müller (Bank) und Alphonso Davies (Muskelverletzung).

Hertha BSC kommt aus drei Niederlagen am Stück, gegen RB Leipzig (0:1), auf Schalke (2:5) sowie gegen Werder Bremen (2:4). Aufgrund der Punktgewinne des VfL Bochum (1:1 gegen den BVB), des VfB Stuttgart (2:1 gegen Borussia Mönchengladbach) und des FC Schalke 04 (2:1 gegen Werder Bremen) stehen die Berliner sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz. Dazu kommen etliche Verletzungen und Sperren. Sechs Veränderungen musste Pál Dárdai vornehmen: Jonjoe Kenny, Filip Uremović, Agustín Rogel, Jean-Paul Boëtius, Maximilian Mittelstädt und Florian Niederlechner begannen anstelle von Marc-Oliver Kempf (Gelbsperre), Márton Dárdai, Marco Richter (beide angeschlagen), Peter Pekarík, Tolga Ciğerci sowie Derry Scherhant (beide Bank).

 

 

Die Münchener schienen sofort gewillt, den Patzer des BVB auszunutzen. Keine Minute war gespielt, da bekam João Cancelo bekam links Platz. Sein Schrägschuss aus 15 Metern landete sicher bei Oliver Christensen.

Danach beruhigte sich die Partie allerdings. Der Rekordmeister hatte das Gros an Ballbesitz. Torchancen kamen danach allerdings nur noch wenige zustande. Man tat sich äußerst schwer, das letzte Bisschen Leidenschaft und Präzision ins Spiel zu bringen, das es braucht, um einen defensiven Gegner aufzuspielen. Nahezu jedem Akteur in Rot war anzusehen, dass er einen 15-20 Kilogramm schweren Rucksack mit sich trägt.

Es lief bereits die 27. Minute. Die Münchener bekamen einen seltenen Konter. Serge Gnabry setzte sich über links durch. Im Zentrum startete Kingsley Coman, dessen erster Ballkontakt suboptimal geriet. Außerdem war Maximilian Mittelstädt nah an ihm dran. Christensen schnappte sich die Kugel, während Patrick Ittrich einen etwaigen Elfmeter sofort abwinkte.

Ansonsten kamen bestenfalls Halbchancen zustande, wie ein Abschlüsse von Coman (35′) oder Benjamin Pavard aus der Distanz (39′). Eine Minute später flipperte die Kugel eher zufällig ins Zentrum zu Serge Gnabry. Christensen entschärfte mit einem Riesenreflex.

Seine Vorderleute versuchten sich in der Anfangsphase noch, vor allem über Dodi Lukébakio an Kontern. Je länger die erste Hälfte ging, desto mehr suchte Hertha die Sicherheit im eigenen Körbchen. Zur Pause stand ein xG von 1,30:0.02. Der FC Bayern wurde mit Pfiffen in die Kabine begleitet.

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Gnabry und Coman sorgen für den Arbeitssieg

Einen Wechsel nahm Thomas Tuchel zur Pause vor: Leroy Sané ersetzte Leon Goretzka. Jamal Musiala rückte einen Halbtonschritt zurück auf die Acht.

Die zweite Hälfte wurde vor allem von Münchener Ecken dominiert, die eine Gemeinsamkeit hatten: Sie waren überschaubar gefährlich. Hier und da kam Matthijs de Ligt zum Kopfball, die allerdings über den Querbalken gingen.

In Minute 69 chippte Joshua Kimmich den Ball mal hinter die Defensive. Filip Uremović und Agustín Rogel standen eine Autostunde von Serge Gnabry entfernt, der seinen Flugkopfball ins rechte Eck setzte. Jubel, Erleichterung, 1:0!

Bundesliga FC Bayern München Hertha BSC

Photo by Sebastian Widmann/Getty Images

Ab hier spielte es sich wesentlich leichter für den Rekordmeister: Zehn Minuten nach dem Treffer hob Kimmich die Kugel auf die rechte Seite. Kingsley Coman stand nicht abseits, nahm gekonnt an und traf ins kurze Eck. Erstmals seit dem 4:2 über Borussia Dortmund erzielte der FC Bayern mehr als einen Treffer pro Partie.

Mit diesem Sieg nutzt der FC Bayern den Patzer des BVB aus und hat die Meisterschaft wieder in der eigenen Hand und steht einen Zähler vor Schwarzgelb. Die nächste Station heißt Weserstadion, das Topspiel des kommenden Spieltags. Für Hertha BSC bleibt es bei sechs Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz. Kommenden Samstag, um 15:30 geht es gegen den VfB Stuttgart.

Der Endstand aus der Allianz Arena: FC Bayern München 2, Hertha BSC 0.

FC Bayern München 2:0 Hertha BSC

FC Bayern München: Sommer – Mazraoui (74′ Stanišić), Pavard, de Ligt, João Cancelo – Kimmich (C), Goretzka (46′ L. Sané) – Gnabry, Musiala (61′ Gravenberch), Coman (82′ M. Tel) – Mané (61′ T. Müller)
Trainer: Thomas Tuchel

Hertha BSC: Christensen – J. Kenny, Uremović, Rogel, M. Plattenhardt (C) – Lukébakio (83′ D. Scherhant), L. Tousart, J.-P. Boëtius (83′ V. Stange), M. Mittelstädt (65′ I. Maza) – J. Ngankam (55′ C. Ejuke), Niederlechner (55′ Kanga)
Trainer: Pál Dárdai

Tore: 1:0 Gnabry (69′), 2:0 Coman (79′)

Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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