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90PLUS » Bundesliga | Ein Aufsteiger hält die Klasse, die Topteams schwächeln – 5 Thesen zur Saison 2023/24
Bundesliga

Bundesliga | Ein Aufsteiger hält die Klasse, die Topteams schwächeln – 5 Thesen zur Saison 2023/24

Jannek Ringen
19.03.24, 13:15
Jannek Ringen
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Wie läuft die kommende Saison in der Bundesliga für den BVB?
(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Die neue Saison in der Bundesliga wird mit Spannung erwartet. Wie schneiden die Teams ab, wer wird die Überraschung? Wir liefern euch fünf Thesen zum Start der Bundesliga.

Fünf Thesen zum Start der 61. Saison in der Bundesliga

Am 18. August wird im Bremer Weserstadion zum 61. Mal eine Saison in der Fußball-Bundesliga angepfiffen. Vor jeder Saison machen sich die Fans Hoffnungen, dass ihre Mannschaft es in diesem Jahr auf einen besseren Tabellenplatz schafft und überrascht. Im Vorlauf auf jede Spielzeit gibt es immer wieder potenzielle Überraschungen, potenzielle Enttäuschungen, Teams, die schlecht aus den Startlöchern kommen und die nicht an das vergangene Jahr anknüpfen können. Unsere fünf Thesen zum Start der Bundesliga gibt es hier.

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Dortmund und Leipzig schwächeln – Leverkusen holt sich die Vizemeisterschaft

Borussia Dortmund gelang es im letzten Jahr erstmals wieder seit langem, dem Abo-Meister FC Bayern bis zum letzten Spieltag Paroli zu bieten. Hätte man bei RB Leipzig von Beginn an auf Marco Rose gesetzt, so wäre wohl durchaus ein Dreikampf um die Meisterschaft möglich gewesen. Doch in dieser Saison sollten die beiden Verfolger des FC Bayern gewarnt sein, denn von hinten rollt Bayer Leverkusen das Feld auf. Nach der Übernahme durch Xabi Alonso zeigte sich die Werkself stark verändert und schaffte den Sprung vom Ende der Tabelle in die Europa League. Und die Verantwortlichen von Leverkusen haben den Kader stark verbessert.

RB Leipzig hat mit den Abgängen von Konrad Laimer (26), Christopher Nkunku (25), Josko Gvardiol (21) und Dominik Szoboszlai (22) die komplette Achse der letzten beiden Pokalsiege abgegeben. Sie wurden zwar mit spannenden Talenten wie Benjamin Sesko (20), Nicolas Seiwald (22), Castello Lukeba (20) und Xavi Simons (20) ersetzt, allerdings ist der Verlust einer derart wichtigen Achse gerade in den Topspielen ein Faktor, wenngleich der Supercup gewonnen werden konnte. Beim BVB ist man indes noch nicht zufrieden mit dem Transferfenster. Dem Abgang von Jude Bellingham (20) stehen die Transfers von Marcel Sabitzer (28) und Felix Nmecha (22) gegenüber. Hinzu kommt der ablösefrei Ramy Bensebaini (28). Beiden Teams fehlt möglicherweise die nötige Portion Extraklasse.

Und in genau diese Lücke könnte Leverkusen in dieser Saison hineinstechen. Die Transfers von Alejandro Grimaldo (27), Granit Xhaka (30) und Jonas Hofmann (30) waren allesamt klare Statements, dass man erfahrene Spieler im besten Alter zu sich holt, um die Top-Plätze der Bundesliga direkt in diesem Jahr anzugreifen. Zwar muss man den Abgang von Moussa Diaby (24) verkraften, allerdings steht ihnen ein komplett fitter Florian Wirtz (20) zur Verfügung. Leverkusen wird Leipzig und Dortmund vor eine Herausforderung stellen!

Xabi Alonso und Bayer Leverkusen wollen ganz oben in der Bundesliga angreifen.
(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Der Trend ist your friend – Mainz spielt um Europa

Bo Svensson hat aus Mainz 05 seit seiner Ankunft eine der giftigsten und am schwierigsten zu spielende Mannschaft in der Bundesliga gemacht. Seit seiner Ankunft hat er es geschafft, die Rheinhessen kontinuierlich weiterentwickeln und dies hat sich in der vergangenen Saison bewiesen. In den vergangenen beiden Saisons holte man jeweils 46 Punkte, was für Platz acht und neun jeweils reichte. Den Kader konnte man weitestgehend zusammenhalten und Ludovic Ajorque (29), der im vergangenen Winter aus Frankreich kam und einen großen Einfluss auf die Mainzer Leistungen hatte, ist es die erste komplette Saison.

Mit ihrem starken Pressing und intensiven Spiel stellen sie jeden Gegner vor eine Herausforderung. In der Rückrunde konnte man Leipzig und Bayern schlagen, sowie ein Unentschieden in Dortmund holen. Die zweite Saisonhälfte, die mit zwar mit fünf sieglosen Spielen endete, zeigte eine deutliche Weiterentwicklung bei der Mannschaft. Zwischenzeitlich blieb man zehn Spiele ungeschlagen. Die Zeiten, in denen man in Mainz nur über den Klassenerhalt gesprochen hat, sind vorbei. Kontinuität, harte Arbeit und der Plan von Bo Svensson bringen Mainz in diesem Jahr nach Europa.

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Umbruch verpasst – Gladbach wird endgültig zur grauen Maus

Neben RB Leipzig fand der größte Umbruch in diesem Sommer in der Bundesliga höchstwahrscheinlich bei Borussia Mönchengladbach statt. Mit Ramy Bensebaini (28), Marcus Thuram (25), Lars Stindl (34) und Jonas Hofmann (30) gab man vier absolute Leistungsträger in diesem Sommer ab und kassierte lediglich zehn Millionen von Leverkusen für Hofmann. Der Rest ging ablösefrei. Mit Tomas Cvancara (22), Franck Honorat (27), Maximilian Wöber (24), Robin Hack (24) und Fabio Chiarodia (18) verpflichtete man zum großen Teil Spieler, die bisher nur außerhalb der Top-5-Ligen Leistungen abgerufen haben. Der Qualitätsverlust im Kader wird sich bemerkbar machen.

Sei es unter Lucien Favre oder Dieter Hecking, Gladbach war am erfolgreichsten, wenn Kontinuität auf der Trainerposition herrschte. Mit Gerardo Seoane geht man zum dritten Mal in Folge mit einem neuen Trainer in die Saison. Das neu zusammengestellte Team wird unter der neuen Philosophie von Seoane Zeit brauchen, um sich einzuspielen. Nachdem man von 2012 bis 2021 zehn Saisons lang auf einem einstelligen Tabellenplatz gelandet war, musste man sich zuletzt zweimal mit Platz zehn abgeben. Aufgrund der zahlreichen Abgänge von Stammspielern geht der Trend bei Gladbach in dieser Saison weiter bergab.

Borussia Mönchengladbach könnte ins Mittelfeld der Bundesliga abrutschen.
(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Baumgarts Power-Fußball nutzt sich ab – der 1. FC Köln gerät in den Abstiegskampf

Der 1. FC Köln geht ins dritte Jahr mit Steffen Baumgart, der in Köln mittlerweile ähnlich beliebt wie Lukas Podolski ist. Nachdem er die Kölner im ersten Jahr äußerst überraschend in den Europapokal geführt, landete man in der vergangenen Saison auf einem ungefährdeten elften Platz. Auch zwischenzeitliche Schwächephasen überstand sein Team, welches für ein intensives Spiel steht. Hohes Pressing, eine intensive Zweikampfführung und eine enorme Laufbereitschaft zeichnete die Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren aus. Zudem schlug man mit Abstand die meisten Flanken in der Liga.

Ein Spieler, der sinnbildlich für das Spiel des 1. FC Köln steht, ist Ellyes Skhiri (28), der in diesem Sommer den Club ablösefrei verlassen und sich Eintracht Frankfurt angeschlossen hat. Damit fehlt den Kölnern das Herzstück, welches sie in der Rückrunde ein ums andere Mal getragen hat. Einen wirklichen Ersatz für ihn hat man noch nicht gefunden. Einen Spieler dieser Klasse zu ersetzen, ist schwierig. Zudem bleibt abzuwarten, ob sich die Intensität erneut über 34 Spieltage bringen lässt, da die Gefahr besteht, dass sich ein derartiger Power-Fußball abnutzt.

Die Gefahr besteht, dass sich Baumgarts Power-Fußball im dritten Jahr ohne das Herzstück Skhiri nicht effektiv umsetzen lässt. Zudem befinden sich wenige neue Spieler im Kader, die frischen Wind hereinbringen. Sollte sich der Kölner Trainer keinen Plan B überlegen, rutscht der FC in den Abstiegskampf!

Keine Anpassung des Spielstils – Darmstadt hält die Klasse

Die beiden Aufsteiger SV Darmstadt 98 und der 1. FC Heidenheim gehen beide als klare Abstiegskandidaten in die neue Saison. Beide Teams werden höchstwahrscheinlich bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen. Bereits nach dem ersten Aufstieg in die Bundesliga gelang der Darmstadt unter Dirk Schuster mit einer guten Defensive und starken Standards der Klassenerhalt, bevor sie im darauffolgenden Jahr abstiegen. Für beide Teams wäre der Verbleib in der Liga zumindest eine kleine Überraschung. Doch warum haben die Darmstädter gute Chancen auf ein weiteres Jahr in der ersten Liga?

Zum einen muss der Spielstil nicht wirklich angepasst werden. Oftmals müssen Aufsteiger ihre Art und Weise zu spielen anpassen, damit sie in der neuen Liga mithalten können, da sie die klaren Außenseiter sind. Doch Darmstadt stieg bereits in der vergangenen Saison unter Torsten Lieberknecht mit einer Art Fußball auf, die eine Anpassung an die neue Liga nicht zwangsläufig benötigt. In Sachen Ballbesitz landeten die Hessen auf dem achten Platz in der 2. Bundesliga. Zudem spielten sie die zweitmeisten langen Bälle, was in der Bundesliga sicherlich auch ein probates Mittel sein wird. Hinzu kommt die Stärke bei Standards und die gute Defensive.

Die wenigen Veränderungen, die Lieberknecht bei seiner Mannschaft vornehmen muss, folgen dazu, dass man in Darmstadt an die starken Leistungen aus der zweiten Liga anknüpfen kann. Die gute Abwehr, die starken Standards und der Spielstil kommen dem Team zugute. Wenn Darmstadt das Pokalaus schnell aus den Knochen schütteln kann gilt: Man hält wie 2015/16 die Klasse!

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

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