Bundesliga-Brennpunkte: Feuriges Rhein-Derby und ein starker VfB

Zwar muss Hoeneß in den kommenden Spielen auf Torjäger Guirassy, der mit einer Muskelverletzung ausfallen wird, verzichten, jedoch dürfen die Fans des VfB positiv in die Zukunft blicken. Der Abstiegskampf wird in dieser Saison kein Thema werden. Zudem hat man ein junges Team, welches attraktiven Fußball spielt und gelernt hat, Spiele zu gewinnen. Sicherlich ist es noch zu früh in der Saison, um zu prognostizieren, wo der VfB Stuttgart am Ende landen wird. Bestätigt man die Leistungen in den kommenden Spielen, wird sogar Europa ein Thema für die Schwaben werden. Bis dahin muss die Arbeit kontinuierlich fortgesetzt werden.

Rhein-Derby: Köln atmet auf, Gladbach muss nach unten schauen

Zum 97. Mal standen sich am Sonntag der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga gegenüber. Und es war enorm viel Druck auf dem Kessel in der Kölner Arena. Das merkte man den Beteiligten, insbesondere mit Blick auf die Kölner und Trainer Steffen Baumgart, auch an. Doch das Stadion in Müngersdorf verlieh dem Effzeh eine Energie, sodass diese nach dem verspäteten Anpfiff aufgrund der Rauchschwaden in der Arena von Beginn an die bessere Mannschaft waren. Durch den 3:1-Erfolg fahren Baumgart und sein Team den ersten Dreier der Saison ein und beenden die Negativserie.

Der Sieg des Effzeh war über die komplette Spielzeit gesehen absolut verdient. Die Kölner Spieler setzten die Energie, welche vom Publikum ausging, direkt auf den Rasen um und konnten so unter dem hohen Druck eine starke erste Halbzeit spielen. Jedoch spiegelte der erste Durchgang auch die individuellen Schwächen, besonders die in der Offensive wider. Bereits zu Pause hätte das Heimteam deutlich höher führen müssen. Im zweiten Durchgang drohte die Partie zu kippen, jedoch gewannen die Mannschaft um Doppelpacker Florian Kainz in Überzahl gegen schwache Gladbacher. Damit gelang es dem Team erstmals, eine Führung über die Zeit zu bringen.

Auf der anderen Seite präsentierten sich Seoanes Gladbacher erneut schwach. Vor der Länderspielpause dachten die Gladbacher Fans, dass sie wieder nach oben schauen könnten. Die Niederlage beim Rivalen aus Köln war ein erneuter Rückschritt. Defensiv zeigte man sich gegen mutige Kölner überfordert, offensiv konnte man kaum Durchschlagskraft entwickeln. Insbesondere das Zentrum musste man trotz individueller Überlegenheit komplett an die Kölner abgeben. Ein enttäuschender Auftritt der Fohlen.

Während der Effzeh aufatmen kann und von den Abstiegsplätzen springt, wirft die Leistung der Borussia erneut einige Fragezeichen auf. Vor der Länderspielpause dachten viele, dass die Mannschaft sich gefestigt hatte, doch die Partie gegen die Konkurrenz zeigt, dass Gladbach in dieser Saison eher nach unten schauen muss.

Thorup haucht Augsburg neues Leben ein

Die wenigsten hätten vor der Partie Heidenheim gegen Augsburg gedacht, dass sich ein Torfestival entwickeln wird. Bereits früh in der Partie schien es so, als wenn der Trainereffekt, der Wechsel nämlich von Enrico Maaßen zu Jess Thorup, verpufft wäre. Der Aufsteiger aus Heidenheim ging mit 2:0 in Führung und der Gast aus Augsburg musste erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Noch in der ersten Halbzeit gelang es ihnen, die Partie zu drehen. Obwohl das Selbstbewusstsein durch den frühen Rückstand nicht größer geworden sein dürfte, spielte der FCA mutig nach vorne und wurde belohnt.

Thorup hat seine Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt, weshalb die Augsburger verdient mit 5:2 gewinnen konnten. Die Leistung der Fuggerstädter war sowohl defensiv als auch offensiv enorm abgeklärt. Sie überließen dem FCH zwar den Ball, allerdings hat sich in der ersten Woche unter dem neuen Trainer scheinbar auch das eigene Spiel mit dem Ball verbessert. Während Vorgänger Maaßen auf ein körperbetontes Spiel, welches sich weniger auf den Ball konzentriert hat, setzte, probiert die Mannschaft unter dem Dänen mehr aus dem eigenen Ballbesitz zu machen.

Außerdem scheint Thorup seinen Spielern ein neues Selbstvertrauen eingehaucht zu haben. Nach der Negativserie und der Entlassung von Maaßen, dürften seine Spieler nicht gerade das größte Selbstbewusstsein an den Tag gelegt haben. Der frühe 0:2-Rückstand dürfte dazu nicht förderlich beigetragen haben. Dennoch gab sich seine Mannschaft nicht auf und spielte weiter mutig nach vorne. Besonders die Hereinnahme des starken Frederik Jensen, der drei Treffer auflegen konnte, war ein Gewinn für die Mannschaft.

Nach acht Spieltagen steht der FCA auf Platz zehn und hat einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. In den kommenden Wochen gilt es für den neuen Trainer den ersten Eindruck zu bestätigen. Das Debüt ist zumindest gelungen und dürfte den Fans Lust auf mehr machen.

(Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)