Bundesliga | Hertha schlägt Gladbach und holt die ersten Punkte im neuen Jahr

12. Februar 2023 | News | BY Jannek Ringen

Spielbericht | Am 20. Spieltag empfing Sorgenkind Hertha Borussia Mönchengladbach. Hertha schlägt Gladbach nach zwei späten Toren deutlich mit 4:1 und holt die ersten Punkte im neuen Jahr.

Hertha zeigt eine Reaktion auf den Gladbacher Führungstreffer

Im frühen Sonntagsspiel in der Bundesliga trafen die Hertha und Gladbach im Berliner Olympiastadion aufeinander. Während der Gastgeber im neuen Jahr alle Spiele verlor, hat die Borussia mit vier Punkten aus vier Spielen ebenfalls Probleme mit dem Start in das neue Jahr. Hertha-Trainer Sandro Schwarz nahm neben drei personellen Veränderungen auch eine Systemumstellung von 4-3-3 auf 3-5-2 vor. Gladbach tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen Schalke zweimal, Wolf und Netz ersetzten Bensebaini und Weigl.

Die Anfangsphase verlief ohne größere Highlights. Die Hertha agierte mutig, jedoch übernahm Gladbach sehr schnell die Kontrolle über die Partie. Die einzig nennenswerte Offensivaktion verbuchte Thuram nach einer Ecke. Der Franzose setzte den Kopfball allerdings über das Tor (8.). Das 1:0 für die Borussia resultiere ebenfalls aus einem er Ecke (17.). Nico Elvedi setzte sich nach einem Eckball von Netz gegen Serdar durch und traf für die Borussia. Der Herthaner hatte nur den Blick für Gegenspieler Elvedi und verlor die Orientierung.

Die Hertha ließ sich durch Rückstand nicht verunsichern. Sie fingen sogar an, den Gegner höher zu pressen, um sich so Möglichkeiten herauszuspielen. Dieser Ansatz fruchtete nach einer halben Stunde. Nach einem Ballverlust griff das Gegenpressing der Herthaner und die Berliner konnten Richter auf rechts freispielen. Der brachte die Flanke flach in die Mitte zu Ngankam, der nur noch zum 1:1 einschieben musste (30.).

Durch den Ausgleichstreffer verloren die Gäste die Kontrolle über die Partie und die Hertha konnte sich immer wieder in aussichtsreiche Positionen bringen, ohne jedoch Großchancen zu kreieren. Die größte Chance hatte der Gastgeber kurz vor der Pause als Itakura einen Kopfball von Tousart auf der Linie klärte (44.). Den Nachschuss von Uremovic konnte Omlin souverän parieren. Defensiv zeigte sich die Mannschaft von Sandro Schwarz durch die Systemumstellung deutlich verbessert und reagierte nach dem Rückstand aktiver. Offensiv lief vor allem über den starken Marco Richter sehr viel. Gladbach konnte aus ihren Spielanteilen kein Kapital schlagen, da sie oftmals zu ungenau spielten.

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Dardai’s Traumtor dreht die Partie

Die Hertha kam gut aus der Pause, die erste Möglichkeit gehörte jedoch der Borussia. Hannes Wolf verzog aus spitzem Winkel nach Vorlage von Scally deutlich (48.). Von der ersten Gladbacher Chance ließen sich die Herthaner nicht aus der Ruhe bringen. Die Szene des Spiels ereignete sich in der 53. Minute. Neuzugang Cigerci legte den Ball für Marton Dardai ab, dessen strammer Linkschuss aus 25 Metern genau im Winkel einschlug (53.). Ein Tor des Monats und die Hauptstädter drehten damit die Partie.

Nach dem Berliner Führungstreffer verlagerte sich das Geschehen eher zwischen die beiden Strafräume. Gladbach hatte durch Hannes Wolf noch eine Chance, jedoch wurde der Winkel zu spitz und er scheiterte an Christensen (60.). Die Mannschaft von Daniel Farke hatte große Probleme sich gegen die kompakten Herthaner Chancen zu erspielen. Vor allem mit Ungenauigekeiten im eigenen Passspiel hatten die Borussen zu kämpfen. Hinzu kam eine leidenschaftlich verteidigende Mannschaft aus Berlin.

Die erste gute Chance gab es erst in der Schlussphase. Nach einem Konter liefen drei Herthaner auf zwei Gladbacher Verteidiger zu. Am Ende schloss Dodi Lukebakio selbst ab, anstatt einen Mitspieler in Szene zu setzen. Der Stürmer verfehlte das Tor deutlich (81). Auch Gladbach setzte nochmal ein offensives Lebenszeichen. Ein Distanzschuss von Scally landete knapp neben dem Tor (85.). Nach einem raumgreifenden Dribbling von Koné bediente Jonas Hofmann Marcus Thuram. Der fränzöische Nationalspieler zwang Christensen aus 14 Metern zu einer Glanzparade (87.) Mit Beginn der Nachspielzeit machte Hertha den Deckel drauf. Scherhant behauptete sich gut gegen Itakura und traf aus 16 Metern per Flachschuss zum 3:1 (90.+1). Allen Berlinern war anzumerken, wie viel Druck nach dem 3:1 abfiel. Für Gladbach kam es noch dicker. Manu Koné brachte Lucas Tousart im Strafraum zu Fall und Christian Dingert entschied zurecht auf Strafstoß. Dodi Lukebakio verwandelte diesen (90.+7).

Hertha schlägt Gladbach mit 4:1 und holt die ersten Punkte im Jahr 2023. Durch den Sieg springt man am VfB Stuttgart vorbei auf den Relegationsplatz. Gladbach konnte den Aufwind nicht bestätigen und hängt weiterhin im grauen Mittelmaß fest. Für die Hertha geht es am kommenden Spieltag nach Dortmund. Die Gladbacher empfangen zuhause den Tabellenführer Bayern München.



Das Spielschema im Überblick:

Hertha BSC: Christensen – Dardai (83. Mittelstädt), Uremovic, Kempf, Richter, Plattenhardt – Cigerci (83. Sunjic), Tousart,  Serdar (65. Boetius) – Ngankam (65. Lukebakio), Niederlechner (72. Scherhant)

Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally (90. Lainer), Itakura, Elvedi, Netz (90. Hermann) – Kramer (78. Ngoumou), Kone, Wolf (66. Neuhaus), Hofmann – Stindl (66. Plea), Thuram 

Schiedsrichter: Christian Dingert

Tore: 0:1 Elvedi (17.), 1:1 Ngankam (30.), 2:1 Dardai (53.), 3:1 Scherhant (90.+1), 4:1 Lukebakio (90.+7)

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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