Der VfL Wolfsburg feierte bei Borussia Mönchengladbach einen verdienten Sieg in der Bundesliga. St. Pauli dankte einem Doppelpacker.
Vier Spiele standen am Samstagnachmittag in der Bundesliga an. Der Hamburger SV wollte auswärts bei der TSG Hoffenheim den Rückenwind aus dem Derbysieg mitnehmen. Eintracht Frankfurt hatte den FC Augsburg zu Gast, Borussia Mönchengladbach erwartete den VfL Wolfsburg. Am Millerntor kam es zum Kellerduell zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Heidenheim.
Gladbach völlig von der Rolle, umstrittene rote Karte am Millerntor
Das erste Tor des Nachmittags fiel in Frankfurt, zählte aber nicht. Wie schon unter der Woche wurde der Eintracht beinahe erneut eine Ecke zum Verhängnis. Arthur Theate klärte zwar erst, der FC Augsburg brachte die Kugel aber erneut vor das Tor der SGE. Dort stieg Chrislain Matsima am höchsten und nickte ein, zuvor stand Flankengeber Kristijan Jakic aber im Abseits. Frankfurt wurde nach zwanzig Minuten richtig gefährlich, Ansgar Knauff scheitere an Finn Dahmen, ehe Theate den Abpraller drüber setzte.

Der VfL Wolfsburg erwischte derweil einen regulären Blitzstart. Lovro Majer spielte aus halbrechter Positionen einen genialen Chipball in den Strafraum, wo Patrick Wimmer das Zuspiel technisch stark annahm und eiskalt vollstreckte (4.). Die Wölfe waren klar das bessere Team und ließen die Fohlen gar nicht ins Spiel kommen. Moritz Nicolas verhinderte gegen Kostas Koulierakis das 0:2 aus Sicht der Hausherren. Wenig später glich die Borussia jedoch aus dem Nichts aus, Koulierakis unterlief unter Bedrängnis von Haris Tabakovic ein Eigentor (22.).
Auch die TSG Hoffenheim jubelte gegen den HSV schon früh. Nach einer feinen Flanke von Wouter Burger stand Grischa Prömel völlig frei und köpfte souverän zum 1:0 ein (8.). Ozan Kabak erhöhte bei seinem ersten Startelfeinsatz nach seinem Kreuzbandriss nach einer halben Stunde auf 2:0 (31.).
In Gladbach nutzte Mohamed Amoura einen Abpraller zur erneuten und verdienten Führung für die Gäste aus Wolfsburg (30.). Mit dem Außenrist ließ der Algerier, der mit der Nationalmannschaft am Afrika-Cup teilnehmen wird, Nicolas keine Chance. Nur vier Minuten später setzte sich Christian Eriksen gegen die indisponierte Fohlen-Defensive durch und bediente Wimmer, der mit seinem zweiten Treffer erhöhte (34.)
Beim Duell des Tabellen-17. gegen den 16. kam Heidenheim zunächst besser ins Spiel, St. Pauli wurde aber ab der Mitte des ersten Durchgangs besser. In der 35. Minute gingen die kriselnden Hamburger in Führung. Martijn Kaars wuchtete den Ball unter die Latte ins kurze Eck, es war das erste Saisontor des Neuzugangs aus Magdeburg.
Kurz vor der Pause mussten die Gastgeber allerdings einen Rückschlag hinnehmen. Eric Smith vertändelte gegen Marvin Pieringer den Ball und zupfte den Heidenheimer am Trikot. Der Stürmer nahm den Kontakt dankend an und da das Foul kurz hinter der Mittellinie als Notbremse gewertet wurde, sah Smith die rote Karte (45+1.).

Endlich wieder ein Sieg in der Bundesliga: Kaars erlöst St. Pauli
Doch auch in Unterzahl wollte die Mannschaft von Alexander Blessin um jeden Preis die Sieglos-Serie beenden. Im zweiten Durchgang vollendete Kaars schon nach wenigen Minuten einen Konter zum wichtigen 2:0 (53.).
Um ein Haar hätte der VfL Wolfsburg gegen Gladbach nach einer knappen Stunde bereits alles klar gemacht, doch Lovro Majer traf mit links nur den Pfosten. Wenig später traf der Kroate zwar ins Tor, stand aber im Abseits. Auch der vermeintliche Anschlusstreffer durch Tabakovic fand keine Anerkennung.
Derweil machte die TSG Hoffenheim gegen den Hamburger SV alles klar. Eine Flanke von Vladimir Coufal geriet zu weit, doch Bazoumana Toure brachte die Kugel wieder ins Zentrum, wo sich Tim Lemperle gegen Nicolas Capaldo durchsetzte und durch die Beine von Daniel Heuer Fernandes zum 3:0 einschoss (65.). Fisnik Asllani legte sogar noch das 4:0 nach (72.).
In Hamburg sorgte Pieringer für neue Spannung und brachte Heidenheim mit seinem Anschlusstreffer wieder in die Partie (64.). Bei Eintracht Frankfurt näherte sich der FC Augsburg der Führung in der Anfangsphase der zweiten Hälfte zwar an, konnte vielversprechende Aktionen aber meist nicht zielstrebig ausspielen. Das Tor machte stattdessen die SGE. Matsima fälschte einen Abschluss von Ritsu Doan unglücklich so ab, dass Dahmen nicht mehr eingreifen konnte (68.).
In der Schlussphase gelang Rayan Philippe der Ehrentreffer für den HSV (82.), in der Nachspielzeit rutschte der Stürmer dann aber beim Elfmeter aus und schoss weit drüber. Beim Lokalrivalen auf St. Pauli war es bis zum Ende spannend, doch die Blessin-Elf brachte den knappen Sieg ins Ziel und feierte so den ersten Dreier in der Bundesliga seit dem dritten Spieltag. Auch Eintracht Frankfurt durfte drei Punkte bejubeln, hatte dabei aber Glück, dass Noahkai Banks knapp im Abseits stand, als er kurz vor Schluss aus kurzer Distanz den vermeintlichen Ausgleich für den FCA erzielte.
Die Spiele der Bundesliga im Überblick
Eintracht Frankfurt – FC Augsburg 1:0
Tore: 1:0 Doan (68.)
Borussia Mönchengladbach – VfL Wolfsburg 1:3
Tore: 0:1 Wimmer (4.), 1:1 Koulierakis (22., Eigentor), 1:2 Amoura (30.), 1:3 Wimmer (34.)
FC St. Pauli – 1. FC Heidenheim 2:1
Tore: 1:0 Kaars (35.), 2:0 Kaars (53.), 2:1 Pieringer (64.)
Rote Karte: Smith (45+1.)
TSG Hoffenheim – Hamburger SV 4:1
Tore: 1:0 Prömel (8.), 2:0 Kabak (31.), 3:0 Lemperle (65.), 4:0 Asllani (72.), 4:1 Philippe (82.)

