Bundesliga: Spektakel pur in Stuttgart, BVB strauchelt bei Werder

31. August 2024 | News | BY Philipp Overhoff

Am Samstagnachmittag standen in der Fußball-Bundesliga fünf Spiele auf dem Programm. Unter anderem die Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart und Borussia Dortmund waren gefordert. 

Bundesliga: 14 Tore am Samstag

Am zweiten Spieltag der Bundesliga fanden zur gewohnten Anstoßzeit insgesamt fünf Partien statt. Bereits am gestrigen Freitag wurde das Fußball-Wochenende mit dem 2:0-Sieg des 1. FC Union Berlin über den FC St. Pauli eingeläutet. Mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund waren zwei Teams gefragt, die unter der Woche ihre Champions-League-Gegner zugelost bekommen haben und sich nun wieder dem Tagesgeschäft Bundesliga widmeten.



Eintracht-Offensive begeistert gegen Hoffenheim

Die Eintracht startete mutig und dominierte die ersten Spielminuten. Der trotz zahlreicher Angebote in Frankfurt gebliebene Omar Marmoush verzeichnete aus knapp dreizehn Metern den ersten Abschluss der Partie (6.). Nachdem sich die TSG Hoffenheim zunehmend zu akklimatisieren schien, schlug die SGE eiskalt zu. Am Ende einer herausragend ausgespielten Umschaltsituation stand Hugo Ekitiké, der Oliver Baumann umkurvte und zur 1:0-Führung einschob (24.). Der extrem aktive Marmoush hatte kurze Zeit später aus zwanzig Metern den zweiten Treffer auf dem Fuß (26.). Besser machte es Hugo Larsson, der nach einem erneuten Top-Spielzug auf 2:0 stellte (32.). Mit dieser hochverdienten Führung ging es in die Kabine.

Die Kraichgauer meldeten sich mit einem echten Lebenszeichen aus der Pause zurück und verkürzten auf 1:2 (54.). Rekord-Neuzugang Adam Hlozek bediente Andreij Kramaric mit einer präzisen Hereingabe, worauf hin dieser zu seinem bereits vierten Saisontor einschob. Quasi im Gegenzug jedoch stellte Marmoush auf Vorlage von Mario Götze den alten Vorsprung wieder her (56.). In der Folge geriet der letztlich hochverdiente Frankfurter Heimsieg zu keiner Sekunde mehr in Gefahr. Beide Mannschaften haben nach zwei Saisonspielen also drei Punkte auf dem Konto.

Wolfsburger Doppelschlag schockt Kiel

Wie schon im ersten Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim präsentierte sich Holstein Kiel ausgesprochen mutig. Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg war der Aufsteiger in den ersten 20 Minuten sogar die aktivere Mannschaft. Dann kam jedoch der VfL besser in das Duell und hatte durch Patrick Wimmer die erste Riesenchance, die durch eine starke Fußabwehr von Timon Weiner vereitelt wurde (24.). Wenige Augenblicke später erzielte Kapitän Maximilian Arnold per direktem Freistoß das 1:0 (27.). Der Ball war noch abgefälscht und für den Kieler Schlussmann somit nicht zu halten. Kurz darauf erhöhte Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw nach einer Arnold-Ecke auf 2:0 (30.). Trotz einer engagierten Leistung sahen sich die Störche zur Pause mit zwei Toren im Hintertreffen.

Die Gäste aus der Autostadt schalteten nach dem Wiederanpfiff einen deutlichen Gang zurück und begaben sich mehr und mehr in den Verwaltungsmodus. Holstein zeigte sich auch weiterhin aktiv, die klaren Torchancen fehlten aber größtenteils. Die Wolfsburger Robustheit, die sich unter anderem in sieben gelben Karten manifestierte, machte Kiel mittlerweile enorm zu schaffen. Mit einer glanzlosen, aber letztlich souveränen Vorstellung sicherte sich die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl einen 2:0-Auswärtssieg und nach der Niederlage gegen den FC Bayern gleichzeitig den ersten Erfolg der noch jungen Saison.

(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Werder und der BVB neutralisieren sich

In einer durchaus temporeichen Anfangsphase kamen beide Mannschaften zu ersten Gelegenheiten. Vor allem der Gastgeber aus Bremen kam in Person von Justin Njinmah und Jens Stage zu einer hochkarätigen Doppelchance (11.). Der BVB stabilisierte sich danach defensiv, ließ im Spiel nach vorne allerdings jegliche Kreativität vermissen. Gegen gallige Bremer fehlte den Schützlingen von Cheftrainer Nuri Sahin zu oft die nötige Präzision, weshalb es folgerichtig mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause ging.

Auch im zweiten Durchgang tat sich der BVB weiterhin schwer. Werder war insgesamt sogar die aktivere Mannschaft und zu den meisten Zeitpunkten sogar näher am 1:0 als der westfälische Gast. Die letzten 20 Minuten mussten die Schwarzgelben in Unterzahl absolvieren, nachdem Nico Schlotterbeck infolge eines Foulspiels an Njinmah mit gelb-rot vom Platz flog. Doch die draus resultierende Überzahl konnte die Mannschaft von Ole Werner zu selten in vielversprechende Torchancen ummünzen. Im Laufe der Schlussphase freundeten sich beide Teams mit einem Unentschieden an, das angesichts mangelnder Torraumszenen auf beiden Seiten auch in Ordnung ging.

Mainz feiert unglaubliches Comeback

Nach der 1:3-Auftaktniederlage gegen den SC Freiburg startete der VfB Stuttgart mit ordentlich Schwung in die Begegnung. Mit der bereits dritten Torchance traf Enzo Millot zur hochverdienten Führung (8.). Zuvor war Chris Führich noch an Robin Zentner gescheitert, doch Millot drückte den Abpraller zum 1:0 über die Linie. Die Schwaben blieben weiterhin auf dem Gas und erhöhten durch Jamie Leweling zum 2:0 (15.). Infolge eines 80-Meter-Passes von Alexander Nübel verschätzte sich Andreas Hanche-Olsen völlig und verlor Leweling so aus den Augen. Nach dem zweiten Gegentreffer fanden die Rheinhessen besser in die Partie und spielten in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit einen durchaus gefälligen Ball. Nadiem Amiri verkürzte folgerichtig per Foulelfmeter (43.).

Infolge einer ausgeglichenen Anfangsphase in Durchgang zwei gelang den Mainzern sogar der Ausgleich. Lee Jae-Sung bediente den aufgerückten Hanche-Olsen, der von der Grundlinie aus flankte und den Kopf von Jonathan Burkardt fand. Aus fünf Metern markierte der Stürmer das 2:2 (61.). Trotz der defensiven Anfälligkeit zeigte der VfB aber ein starkes Heimspiel und präsentierte sich äquivalent zur Vorsaison enorm spielfreudig. Vor allem in der Schlussphase sahen die Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena ein Spiel auf ein Tor. Der stark aufgelegter Zentner und ein auf der Torlinie klärender Dominik Kohr (85.) schienen der Mannschaft von Trainer Bo Henriksen das Unentschieden jedoch festhalten zu können. Doch kurz vor dem Schlusspfiff erzielte Neuzugang Fabian Rieder mit einem direkten Freistoß das erlösende 3:2 (87.). Vermeintlich. Denn in der Nachspielzeit traf Innenverteidiger Maxim Leitsch und sicherte den tapfer kämpfenden Mainzern einen insgesamt überaus glücklichen Punkt (94.).

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Sturm-Duo schießt Gladbach zum Auswärtssieg

Mit einem extrem hohen und mannorientierten Pressing machte der VfL Bochum den Gästen vom Niederrhein in der Anfangsphase das Leben schwer. Nach langen Einwürfen von Matus Bero kamen die Gastgeber durch Erhan Masovic und Ibrahima Sissoko ihrerseits im Strafraum zum Abschluss (1. und 9.). Stürmer Philipp Hofmann hatte kurz darauf sogar die große Chance zur Führung (16.). Nach einer langen Anlaufphase kam Gladbach Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Vor allem der Ex-Bochumer Kevin Stöger löste das Pressing des VfL immer wieder sehenswert auf. Da der Seoane-Elf aber die klaren Torraumszenen fehlten, musste sich diese zur Pause mit einem 0:0 begnügen.

Zur zweiten Halbzeit brachte Peter Zeidler den jungen Aliou Balde, der merklich Schwung in das Spiel der Gastgeber brachte. Bochum arbeitete nun engagiert am Führungstreffer, nur um letztlich in Rückstand zu geraten. Franck Honorat fand Tim Kleidienst mit einer präzisen Hereingabe, der aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Borussia einnickte (66.). Knapp zehn Minuten später revanchierte sich Kleindienst und legte Honorat seinerseits ein Tor auf (78.). Der zweite Treffer zog dem VfL endgültig den Stecker, das Spiel war entschieden. Während Gladbach also den ersten Sieg dieser Spielzeit einfahren konnte, ist der Fehlstart der Bochumer endgültig besiegelt.

Die Spiele der Bundesliga im Überblick

Eintracht Frankfurt – TSG Hoffenheim 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Ekitiké (24.), 2:0 Larsson (32.), 2:1 Kramaric (54.), 3:1 Marmoush (56.)

Holstein Kiel – VfL Wolfsburg 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Arnold (27.), 0:2 Bornauw (30.)

SV Werder Bremen – Borussia Dortmund 0:0 (0:0)

Tore: –

VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz 05 3:3 (2:1)

Tore: 1:0 Millot (8.), 2:0 Leweling (15.), 2:1 Amiri (43.), 2:2 Burkardt (61.), 3:2 Rieder (87.), 3:3 Leitsch (90.+4)

VfL Bochum – Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:0)

Tore: 0:1 Kleindienst (66.), 0:2 Honorat

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

 

 


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