Bundesliga | Werners Comeback-Treffer reicht nur zum Remis, dreifacher Lucky Punch – Die Ergebnisse des Samstagnachmittags

13. August 2022 | News | BY Victor Catalina

News | Der Samstagnachmittag des 2. Bundesliga-Spieltags hatte unter anderem ein interessantes Remis zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Köln zu bieten – und dreimal einen Lucky Punch.

Elf Tore! Bochum spektakulär, Frankfurt in Rückstand, Köln slay

Der Nachmittag begann wild – und sollte wild bleiben. 3. Minute im Olympiastadion Berlin. Daichi Kamada verlor die Kugel gegen Chidera Ejuke, der Meter durchs Mittelfeld machte und rechts Dodi Lukébakio mitnahm. Am zweiten Pfosten setzte sich Suat Serdar gegen Ansgar Knauff durch. Kevin Trapp hatte beim Kopfball ins lange Eck keinen Auftrag. Viertes Pflichtspiel dieser Saison. Mit Ausnahme vom Pokalspiel in Magdeburg (4:0) lag die Eintracht in allen anderen Partien in Rückstand. Das ist gegen den FC Bayern oder Real Madrid noch vertretbar. Hier trafen sie allerdings auf eine Mannschaft, die dem Abstieg nur um einen Treffer entging.

Nur eine Minute später, Tatort Weserstadion, legte Marvin Ducksch nach links zu Anthony Jung. In der Mitte schraubte sich Niclas Füllkrug und köpfte mustergültig ins linke Eck ein. Führung für den Aufsteiger!

 



 

Keine zehn Minuten waren gespielt, als dem VfL Bochum in Hoffenheim der Durchbruch gelang: Saidy Janko legte den Ball von der linken Seite zurück zu Kevin Stöger. Dessen Flanke legte Philipp Hofmann quer auf Simon Zoller, der nur noch einschieben musste.

In Leipzig lief erst die 9. Minute. David Raum setzte sich gegen Kingsley Ehizibue durch und Dani Olmo in Szene. Sein Schlenzer aus rund 14 Metern schlug im langen Eck. Dem Treffer ging zuvor ein Handspiel des Ex-Hoffenheimers voraus. Benjamin Brand schaute sich die Szene selbst an und erkannte das Tor ab.

Dafür gelang Simon Zoller in Sinsheim der – völlig reguläre – Doppelpack. Erneut ging die Szene von Stöger aus, der am rechten Strafraumeck zu viel Zeit bekam und an den zweiten Pfosten flankte. Für Zoller interessierte sich niemand mehr. Mit dem Außenrist beförderte er die Kugel zum 0:2 ins linke obere Eck. Vergangene Saison traf Takuma Asano beim Bochumer 2:1-Auswärtssieg doppelt in Sinsheim, nun Simon Zoller.

Hoffenheim braucht keine zehn Minuten für das Comeback, Leverkusen und Stuttgart gleichen aus

Dieses Ergebnis war nach genau einer Viertelstunde wiederhergestellt. Andrej Kramarić spielte einen Doppelpass mit Robert Skov und schloss selbst ab. Manuel Riemann konnte nur nach vorne abprallen lassen. Den Rebound nahm sich Christoph Baumgartner und schob ein.

Zeitgleich setzte der FC Augsburg, der in der Vorwoche noch dem SC Freiburg 0:4 unterlag, den ersten Stich in Leverkusen. Nach einem Pressingmoment konnte Carlos Gruezo aus dem Mittelfeld Iago mitnehmen. Der Brasilianer bediente Ermedin Demirović, der sofort für Fredrik Jensen durchsteckte. Andrey Lunev, der für den gesperrten Lukáš Hrádecký spielte, hatte bei dem Flachschuss keinen Auftrag.

In der 23. Minute hatte die TSG Hoffenheim den Rückstand komplett repariert. Ein Eckball von Dennis Geiger landete am ersten Pfosten bei Ozan Kabak und von dort im Tor. 2:2!

Danach beruhigten sich die Spiele etwas. Erst in der 36. Minute wurde es wieder interessant, als in Leipzig der Ball zu Benjamin Henrichs sprang, der Timo Werner bediente. Aus über 25 Metern hielt der Rückkehrer drauf – und traf, weil Marvin Schwäbe beim Abwehrversuch ziemlich sus aussah.

Aber da die Kölner Macher sind, brauchten sie lediglich vier Minuten, um wieder ins Spiel zurückzufinden. Bei einem Effzeh-Konter bediente Dejan Ljubicic den hinterlaufenden Florian Kainz. Der Österreicher fand am zweiten Pfosten seinen Bre Florian Dietz, dessen wuchtiger Abschluss unter dem Querbalken einschlug. Erstes Bundesligator! Köln spielte bis hierhin slay und hatte sich den Treffer durchaus verdient.

Bereits wenige Minuten zuvor glich auch der VfB Stuttgart in Bremen aus. Naouirou Ahamada ließ seinem ersten Bundesligatreffer am vergangenen Spieltag gegen Leipzig nun einen Assist für Wataru Endo folgen. Stuttgarts Kapitän wurde an der Strafraumkante nicht angegriffen und versenkte unten links zum 1:1. Ein Treffer, der sich ob Werderaner Passivität in den letzten Minuten angedeutet hatte.

Noch vor der Pause stellte auch Bayer Leverkusen Parität her. Jeremie Frimpong legte von rechts zurück in den Strafraum. Die tief gestaffelte FCA-Abwehr konnte in persona Felix Uduokhai den Abschluss von Adam Hložek blocken, bekam den Ball aber nicht weg, sodass der zweite Ball bei Charles Aránguiz landete, dessen Spannschuss akkurat neben dem rechten Pfosten einschlug.

Elf Tore in 45 Minuten – und noch eine rote Karte in der 46.!Dominik Szoboszlai wollte sich Florian Kainz im Zweikampf vom Leib halten, drückte ihn mit dem Arm weg. Dabei erwischte Leipzigs Mittelfeldspieler den Kölner mit dem Ellenbogen am Hals, was Benjamin Brand als Schlagbewegung auslegte und glatt Rot zückte. Eine Intervention seitens Felix Zwayer und Markus Häcker in Köln gab es nicht.

Mehr News und Stories rund um die Bundesliga

Slapstick-Freistoß rettet Köln den Punkt, Burke rettet spät den Punkt

Drei Minuten nach Anpfiff traf in Berlin die Hertha, drei Minuten nach Wiederanpfiff glich die Eintracht aus, weil Filip Uremović den Ball gegen Kolo Muani verlor, der viel Grün vor sich hatte. Am Strafraum nahm er Daichi Kamada mit, dessen Abschluss ins halbleere Tor Formsache war.

Genau zehn Minuten später doppelpassten sich Andrej Kramarić und Baumgartner an den Strafraum. Der Österreicher wurde kurz hinter der Strafraumkante von Anthony Losilla am Arm gezogen. Strafstoß war die konsequente Entscheidung. Kramarić trat an, entschied sich für die Variante halbhoch links. Das hatte Manuel Riemann geahnt und wehrte ab.

Den Treffer gab es dafür in Köln. 56. Minute, Dani Olmo bediente Christopher Nkunku, dessen Abschluss im langen Eck einschlug. Leipzig holte sich die Führung zurück!

RB Leipzig Köln Bundesliga

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Auch diesmal kam der 1. FC Köln zurück – dank eines Slapstick-Standards. 72. Minute, Florian Kainz brachte einen Freistoß von links an den kurzen Pfosten. Mohamed Simakan verlängerte und am zweiten Pfosten drückte Joško Gvardiol den Ball ins eigene Tor. So in etwa stellt sich Domenico Tedesco das Ganze vor – aber auf der anderen Seite. 2:2!

Fünf Minuten später drehte Stuttgart das Spiel in Bremen: Sasa Kalajdzic spielte einen perfekten Pass auf Silas, der den Ball unten rechts unterbrachte. Mal wieder traf Silas in Bremen. Bereits 2020/21 sorgte er per Doppelpack für den 2:1-Erfolg und machte sich vor allem bei seinem zweiten Treffer wenig Freunde, als er nach einem Missverständnis zwischen Ömer Toprak und Jiří Pavlenka aufreizend lässig in Richtung leeres Tor trabte, den Ball letztlich doch unterbrachte.

Acht Minuten vor Schluss konnte Jonathan Tah einen langen Ball nur halbgar klären, der so genau bei André Hahn landete. Augsburgs Nummer 28 zog von der Strafraumkante ab und traf neben den rechten Pfosten. Anfangs nahm Benjamin Cortus den Treffer zurück. Nach Studium der Videobilder entschied er sich um, weil Niederlechner zwar im Sichtfeld Lunevs stand, aber nicht abseits. 1:2!

Der nächste Lucky Punch gelang der TSG Hoffenheim. 88. Minute, die Gastgeber spielten einen Eckball kurz aus. Von links zog Sebastian Rudy den Ball auf den ersten Pfosten. Dort hatte Munas Dabbur keinen Gegenspieler und köpfte zum 3:2 ein.

In Bremen lief bereits die 95. Minute. Mitchell Weiser spitzelte einen langen Ball in den Lauf von Oliver Burke, der frei durch war und zum 2:2 traf. Das Weserstadion jubelte verhalten? Zählte der Treffer? Ja. Burke stand erstens nicht abseits und zweitens lag bei Weiser kein hohes Bein vor. 2:2! Die Ergebnisse.

RB Leipzig 2:2 1. FC Köln
Tore: 1:0 Ti. Werner (36′), 1:1 F. Dietz (40′), 2:1 Nkunku (56′), 2:2 Gvardiol (ET, 72′)
Bes. Ereignisse: Rote Karte Szoboszlai (45’+1)

Bayer Leverkusen 1:2 FC Augsburg
Tore: 0:1 F. Jensen (15′), 1:1 C. Aránguiz (43′), 1:2 Hahn (82′)

Hertha BSC 1:1 Eintracht Frankfurt
Tore: 1:0 S. Serdar (3′), 1:1 Kamada (48′)

TSG Hoffenheim 3:2 VfL Bochum
Tore: 0:1 Si. Zoller (10′), 0:2 Si. Zoller (13′), 1:2 Baumgartner (15′), 2:2 Ozan Kabak (22′), 3:2 M. Dabbur (88′)

Werder Bremen 2:2 VfB Stuttgart
Tore: 1:0 Füllkrug (4′), 1:1 W. Endo (38′), 1:2 Silas (77′), 2:2 Burke (90’+5)

Photo by Stuart Franklin/Getty Images

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


Ähnliche Artikel