Bundesliga | Zakaria macht den Unterschied im Borussen-Duell

25. September 2021 | News | BY Victor Catalina

News | Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund hieß das Topspiel des 6. Bundesliga-Spieltags. Nach 95 äußerst intensiven Minuten steht ein verdienter 1:0-Erfolg für die Borussia aus Mönchengladbach.

BVB ohne Haaland und Reus harmlos, Zakaria belohnt Gladbach

In der vergangenen Saison behielt die Gladbacher Borussia in einem äußerst spektakulären Duell mit 4:2 die Oberhand. Vor dieser Partie sprachen die Vorzeichen eher für die andere Borussia. Gladbach startete auf dem Relegationsplatz, wohingegen der BVB sechs seiner acht Pflichtspiele gewinnen konnte. Zuletzt gab es ein 4:2 gegen Union Berlin.

 



 

Vor der Partie musste Marco Rose zwei personelle Tiefschläge wegstecken: Kapitän Marco Reus (Kapselreizung im Knie) und Erling Haaland (muskuläre Probleme) fielen aus. Für die beiden rückten Marin Pongračić und Youssoufa Moukoko in die Partie. Adi Hütter nahm vier Veränderungen an der Startelf von der 0:1-Niederlage in Augsburg vor: Tony Jantschke, Manu Koné, Jonas Hofmann und Breel Embolo ersetzten Jordan Beyer, Florian Neuhaus, Patrick Herrmann sowie Alassane Pléa.

Wie erwartet wurde der Einlauf Marco Roses ins Stadion akustisch begleitet. Entsprechend geladen begann die Partie. Nach nicht einmal 30 Sekunden gab es schon die erste Rudelbildung, Denis Zakaria räumte Jude Bellingham ab. Der beschwerte sich bei Jonas Hofmann, beide gingen in den In-Fight. Deniz Aytekin beließ es letztlich bei Ermahnungen.

Dahoud überhart gegen Scally – Dortmund in Unterzahl

Das erste fußballerische Ausrufezeichen gab es in Minute 8. Raphaël Guerreiro brachte einen Freistoß von rechts in die Mitte. Dort stahl sich Mats Hummels davon und köpfte ein. Dortmunds Kapitän stand allerdings auch einen guten Meter abseits. Im direkten Gegenzug brachte Mahmoud Dahoud Jonas Hofmann an der Strafraumkante zu Fall und sah dafür Gelb. Der Gefoulte nahm sich des Standards selbst an, die BVB-Mauer blockte.

In den ersten 25 Minuten tat sich spielerisch nicht viel. Es war eine zerfahrene Partie. Beide Mannschaften suchten noch nach der richtigen Rezeptur für dieses Spiel. Aber die wesentlich aktivere Borussia war die gastgebende. Nach einer halben Stunde gewann Gregor Kobel das Schweizer Duell gegen Nico Elvedi. Der Gladbacher stand aber ohnehin abseits. Sieben Minuten später war der Bann gebrochen und Gladbach verdient in Führung: Guerreiro lenkte eine Stindl-Flanke ungewollt weiter. Im Anschluss spielte Denis Zakaria einen ostfriesischen Doppelpass mit Jude Bellingham und lochte frei vor Kobel gekonnt ein.

Es wurde nicht besser für einen äußerst harmlosen BVB. In der 40. Minute stieg Dahoud zu hart gegen Joe Scally ein. Aytekin zückte Gelb und damit in der Summe Gelb-Rot. Dortmund für 50 Minuten in Unterzahl, 0:1 hinten – und das ohne ihren Kapitän und Goalgetter. Eine echte, eine ernsthafte Aufgabe für den BVB.

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Gladbach mit Chancen, Dortmunds Druckwelle kommt zu spät

Einen Wechsel gab es zur Pause: Marco Rose gestaltete die Angelegenheit etwas offensiver und brachte Thorgan Hazard für Marin Pongračić. Am Drücker blieben aber vorerst die Gladbacher: 55. Minute, Jonas Hofmann hielt aus spitzem Winkel einfach mal direkt drauf, Kobel parierte. Nur eine Minute rutschte ein Flachpass von Matthias Ginter an Lars Stindl und Breel Embolo vorbei zum links völlig freistehenden Luca Netz. Thomas Meunier blockte den Schuss noch zur Ecke, die nichts einbrachte. Es ging bisweilen spielend einfach: 62. Minute, Manu Koné dribbelte sich von links nach innen. Sein Abschluss aus 14 Metern ging ein gutes Stück über den Querbalken.

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Im Anschluss zog sich Gladbach wieder etwas zurück, man sah der Mannschaft von Adi Hütter an, dass ihr die Sicherheit fehlt. Um das zu ändern, wechselte Hütter mit Christoph Kramer eine Menge Erfahrung und Ruhe ein, Manu Koné ging vom Feld, genau wie Luca Netz. Für ihn kam Hannes Wolf.

Gladbacher Befreiungsschlag, Hazard vergibt die letzte Großchance

Eine Maßnahme, die sich umgehend bezahlt machte: 74. Minute, Stindl luchste Manuel Akanji die Kugel ab, seine Flanke in die Mitte entschärfte Kobel, der wenige Sekunden später auch gegen einen abgefälschten Distanzschuss von Denis Zakaria zur Stelle war.

In den letzten Minuten drückten die Dortmunder nochmal auf den Ausgleich. 89. Minute, ein Freistoß von Thorgan Hazard landete in der Gladbacher Mauer. Zwei Minuten später, in der 91. Minute, wehrte Yann Sommer einen Aufsetzer des eingewechselten Nico Schulz nur zur Seite ab – und damit direkt auf den Kopf von Thorgan Hazard. Der Belgier köpfte jedoch knapp drüber.

So blieb es nach 95 Minuten beim verdienten 1:0 für Borussia Mönchengladbach. Weder schön, noch souverän. Aber eben unheimlich wichtig. Den verunsicherten Fohlen gelingt der lang ersehnte Befreiungsschlag. Tabellarisch springen sie vorerst auf Platz 11, während der BVB auf Platz 4 zurückfällt. Ohne Marco Reus‘ Kreativität und die Wucht von Erling Haaland fanden die Dortmunder zu spät zum eigenen Spiel, kamen kaum zu Großchancen. So müssen sie vor dem Champions-League-Spiel gegen Sporting einen Tiefschlag wegstecken, während Borussia Mönchengladbach mit etwas mehr Optimismus nach Wolfsburg reisen kann. Und auch das Thema Marco Rose bekam ein Happy End: Der BVB-Trainer klatschte jeden seiner Ex-Spieler und des verbliebenen Staffs in Gladbach ab.

Der Endstand aus dem Borussia-Park: Borussia Mönchengladbach 1, Borussia Dortmund 0.

Foto: Weis/TEAM2sportphoto/imago

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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