BVB | Favre nach 2:0-Niederlage erneut in der Kritik – berechtigt?

24. Oktober 2019 | News | BY Kilian Thullen

News | Lucien Favre steht seit mehreren Wochen bei seinem Verein Borussia Dortmund in der Kritik. Grund dafür sind einige (vor allem offensiv) harmlose Auftritte seiner Mannschaft und das gegen Gegner, die man eigentlich 90 Minuten dominieren müsste.

Favre: „Können keine zehn Torchancen haben“

Auch nach der gestrigen 2:0-Niederlage bei Inter Mailand wurde der Schweizer für seine Herangehensweise kritisiert. Um gegen das typische 3-5-2 von Inter-Trainer Antonio Conte eine bessere Raumaufteilung zu haben und vor allem um gegen die beiden bulligen Stürmer nicht Mann gegen Mann zu stehen, stellte der 61-jährige erstmals in dieser Saison drei Innenverteidiger auf. Als er in einem Interview erneut mit der Frage nach dem Grund für die Passivität seiner Mannschaft konfrontiert wurde, rechtfertigte sich der Trainer folgendermaßen: „Wir dürfen nicht träumen. Wir können keine zehn Torchancen haben gegen so eine Mannschaft.

Doch ist die Kritik an Favre und seiner Spielweise trotzdem berechtigt? Isoliert betrachtet ist sie durchaus verständlich, da es dem BVB in den letzten Spielen selten gelingt, einen Gegner über 90 Minuten zu dominieren. Gegen ein internationales Top-Team, und gerade in deren Stadion, kann man jedoch auch nicht erwarten, dass die Borussia eine solche Partie über die gesamte Spielzeit kontrolliert. Einen Zusammenhang zwischen der Formation und der Passivität zu sehen ist sowieso fragwürdig, da andere Faktoren wie die Höhe und die Intensität des Anlaufens eine größere Rolle spielen. Ohnehin muss man feststellen, dass auch Inter kaum eine Torchance kreieren konnte, was für einen gelungenen defensiven Plan von Favre spricht. Ähnlich sah das Mats Hummels, der sagte, dass das Spielsystem „ganz gut aufgegangen“ sei.

Am Wochenende tritt man im Revierderby gegen Schalke 04 an. Dort wird man gewiss wieder dominanter auftreten – und wenn nicht, dann ist die Kritik auch zweifellos berechtigt.

(Photo by Emilio Andreoli/Getty Images)

Kilian Thullen

Bosz, Rose & Co. im Herzen, die Bundesliga im Blick. Seinen Durst nach Gegenpressing und dynamischem Offensivspiel stillt Kilian vor allem in Deutschland. Seit 2018 bei 90PLUS.


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