BVB: Terzic möchte „nicht darüber reden, Deutscher Meister zu werden“

27. April 2023 | Bundesliga | BY sid

News | Plötzlich gejagt: Beim Abstiegskandidaten aus Bochum beginnt für den BVB der fünfteilige Countdown zur heiß ersehnten Meisterschaft.

BVB: Schlotterbeck-Verletzung wohl nicht so schlimm

Von der plötzlichen Pole Position im dramatischen Meisterkampf lässt sich Edin Terzic nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen formulierte der BVB-Trainer mit einem gelassenen Lächeln die Marschroute für den fünfteiligen Titel-Countdown. „Ich möchte nicht darüber reden, Deutscher Meister zu werden“, betonte er, „sondern ich möchte daran arbeiten“.

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Schon in einem Monat könnten Terzic und seine Gipfelstürmer ihre furiose Aufholjagd mit der Schale krönen – die Chancen standen lange nicht mehr so gut wie jetzt. Im Fernduell mit den schwer kriselnden Bayern hat der BVB seit dem 4:0-Statement gegen Frankfurt vor dem Duell beim VfL Bochum am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) alles in der eigenen Hand. Die Rechnung für den Erfolg der Meistermission ist simpel: Fünf Siege aus den verbleibenden fünf Spielen wären gleichbedeutend mit der ersten Meisterschaft seit 2012 – und das Restprogramm erscheint machbar.

Gelingt in Bochum der erwartete Pflichtsieg, wären die gebeutelten Münchner für mindestens zwei Nächte bis auf vier Punkte distanziert. Der Rekordmeister empfängt erst am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) Schlusslicht Hertha BSC. „Wir wollen noch fünf Schritte gehen“, sagte Terzic und ergänzte im gewohnten Fußballer-Sprech: „Der wichtigste Schritt ist der nächste.“

Ebenso wie die Partie in München verspricht auch das kleine Revierderby ein Duell der Gegensätze. Der VfL verlor vier seiner vergangenen fünf Heimspiele. Der BVB um den seit Wochen überragenden Donyell Malen hingegen glänzte 2023 mit 41 Treffern in 14 Ligaspielen. Nur beim bislang letzten Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim (1:0) gelangen nicht mindestens zwei Treffer.

Allerdings wartet der BVB wettbewerbsübergreifend auch seit fünf Spielen auswärts auf einen Erfolg – auch wegen des bitteren Last-Minute-Patzers beim VfB Stuttgart (3:3). Doch nach Bochum folgt neben Heimspielen gegen Wolfsburg, Mönchengladbach und Mainz nur noch die Reise nach Augsburg. „Wir wären nicht da, wo wir sind, wenn wir nicht auch auswärts gute Spiele gezeigt hätten“, sagte Terzic.

Personell bleibt die Lage entspannt. Die erneuten Oberschenkelprobleme bei Stamm-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck erwiesen sich als „nicht so dramatisch“, der Nationalspieler muss voraussichtlich nur in Bochum pausieren.

Rechtzeitig vor dem Endspurt schaffte der BVB indes bei einer anderen Personalie Klarheit: Kapitän Marco Reus bleibt dem Verein ein weiteres Jahr erhalten. Nach wochenlangen Spekulationen verkündete der BVB am Donnerstagnachmittag die Verlängerung mit dem 33-Jährigen, der sportlich derzeit nicht über eine Nebenrolle hinauskommt.

Im Erfolgsgerüst mit der Flügelzange aus Malen und dem wiedergenesenen Karim Adeyemi ist für Reus derzeit selten Platz – im BVB-Kader für die kommende Saison indes schon, auch wenn Reus dafür angeblich „nur“ noch sieben statt wie bisher zwölf Millionen Euro pro Jahr kassieren soll.

Dass durch die Verlängerung mit Klub-Urgestein Reus ein Nebenschauplatz rechtzeitig geschlossen wurde, wird den Dortmunder Verantwortlichen sehr gut schmecken. Schließlich beginnt in Bochum der Titel-Countdown. (sid)

(Photo by Michael Regan/Getty Images)


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