DFB-Pokal | BVB scheitert erneut in Stuttgart! – Reese Herthas Matchwinner im Elfmeter-Krimi
6. Dezember 2023 | Bundesliga | BY Michael Bojkov
Auch die letzten beiden Achtelfinal-Paarungen des DFB-Pokal hatten es in sich. Während der BVB in Stuttgart scheiterte, geht das Zweitliga-Duell zwischen Hertha BSC und dem HSV in die Verlängerung.
Guirassy und Silas ziehen harmlosen Dortmundern den Zahn
Nach dem Sieg in der Bundesliga schlägt der VfB Stuttgart Borussia Dortmund auch im DFB-Pokal mit 2:0 und steht verdient im Viertelfinale. Vor heimischem Publikum waren die Schwaben die klar tonangebende Mannschaft und spielten zielstrebig nach vorne. 60 Prozent Ballbesitz und acht Torschüsse unterstrichen eine dominante erste Halbzeit der Hausherren, die allerdings noch zu selten gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kamen. Einen Kopfball von Deniz Undav musste Gregor Kobel aus der Ecke fischen (24.), ansonsten waren Hochkaräter rar gesät. Der BVB derweil fokussierte sich auf die Defensive und ließ sich nur selten in der gegnerischen Hälfte geschweige denn im Offensivdrittel blicken. So erspielten sich die Gäste auch kaum Torchancen. Einmal zappelte der Ball aber beinahe im Netz, als Marcel Sabitzer aus 16 Metern die Latte traf (20.).
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Nach dem Seitenwechsel erspielte sich der BVB zwar mehr Ballbesitzanteile, die gefährlichere Mannschaft blieb aber der VfB. Nach einem fahrlässigen Ballverlust der Gäste bediente Undav Serhou Guirassy, der im Eins-gegen-Eins an Kobel scheiterte (52.). Zwei Minuten später machte es der Torjäger besser: Diesmal auf Vorlage von Enzo Millot, schob Guirassy die Kugel Kobel durch die Hosenträger zum 1:0 ins Tor.
Nach einem Fehler von Maximilian Mittelstädt legte Niclas Füllkrug für Jamie Bynoe-Gittens, der wie aus dem Nichts zum Ausgleich traf (60.). Dieser wurde aufgrund einer Abseitsstellung aber wieder einkassiert. Stattdessen legte der VfB nach: Über Millot ging es schnell zu Mittelstädt, der mit einem perfekt temperierten Steckpass Silas in die Show brachte. Der Rechtsaußen blieb cool und legte den Ball an Kobel vorbei zur Entscheidung ins Tor (77.).
Reese erst Doppeltorschütze, dann Elfmeter-Held
Derweil geht es beim Spiel zwischen Hertha BSC und dem HSV in die Verlängerung. Die beiden Zweitligisten lieferten sich einen intensiven Pokalfight, bei dem Hertha die bessere Anfangsphase erwischte und deutlich mehr Zug zum Tor entwickelte. Entsprechend kam auch der Führungstreffer durch Fabian Reese nicht überraschend. Florian Niederlechner spielte die Kugel scharf in die Mitte, wo der Ball über Umwege bei Reese landete, de erst den Pfosten traf, im Nachschuss aber Matheo Raab, der im DFB-Pokal den Vorzug vor Heuer Fernandes erhält, keine Chance ließ (21.).
Erst in Rückstand wurde der HSV aktiver und gewann die Oberhand im Berliner Olympiastadion. Für das 1:1 sorgte Immanuel Pherai, der aus der Distanz den linken Innenpfostens traf, von wo aus der Ball über die Linie sprang (31.). Kurz vor der Pause drehten die Hamburger das Spiel: Eine Hereingabe von Levin Öztunali wurde leicht von Andras Nemeth gestreift, was Tjark Ernst so irritierte, dass der Hertha-Schlussmann die Kugel nur nach vorne patschen ließ. Laszlo Benes stand goldrichtig und staubte zum 2:1 ab (43.)
Das Spiel verlor auch nach Wiederanpfiff nicht an Unterhaltungswert. Benes zog eine Ecke frech direkt aufs kurze Eck und traf den Pfosten (48.), ehe er wenige Minuten später an Ernst scheiterte (53.). Auf der anderen Seite parierte Raab stark gegen Tabakovic (52.). Die Berliner investierten im zweiten Durchgang mehr, kamen aber zu selten gefährlich vor das Tor. Reese scheiterte aus spitzem Winkel an Raab und markierte damit noch die beste Chance. Als der HSV-Sieg fast in trockenen Tüchern schien, fasste sich Reese aus eigentlich ungefährlicher Position halblinks vor dem Sechzehner ein Herz und knallte die Kugel zum späten Ausgleich ins kurze Eck (90.).
Im dritten DFB-Pokalspiel in dieser Saison hieß es für den HSV zum dritten mal Verlängerung. In dieser war Hertha die aktivere Mannschaft, die Führung erzielte jedoch der HSV, nachdem Robert Glatzel Ransford Königsdörffer im Zentrum gefunden hatte (102.). Doch erneut konnte die Hertha unmittelbar vor Schluss ausgleichen: Auf Vorlage von Doppeltorschütze Reese war es Jonjoe Kenny, der die Kugel über die Linie drückte (120.).
Im darauffolgenden Elfmeterschießen trafen Smail Prevljak, Pascal Klemens, Nader El-Jindaoui und Kenny für die Hertha, Benes, Miro Muheim und Glatzel für Hamburg. Nachdem Torschütze Königsdörffer für die Gäste vergab, machte Reese alles klar und schoss die Hertha damit ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
DFB-Pokal: Die Spiele vom späten Mittwochabend
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Serhou Guirassy (54.), 2:0 Silas (77.)
Hertha BSC – Hamburger SV 3:3 (1:2) – 5:3 i. E.
Tore: 1:0 Fabian Reese (21.), 1:1 Immanuel Pherai (31.), 1:2 Laszlo Benes (43.), 2:2 Fabian Reese (90.), 2:3 Ransford Königsdörffer (102.), 3:3 Jonjoe Kenny (120.)
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)
Michael Bojkov
Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.