Die Bundesliga ist in der Winterpause, aber der Abschluss des Jahres 2017 ist das Achtelfinale im DFB-Pokal. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch finden jeweils 4 Spiele statt und neben der finanzellen spielt natürlich auch die mentale Komponente eine Rolle. Die Teilnehmer wollen mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen, ihren Fans noch einmal etwas bieten. Wir beleuchten alle Spiele dieser Runde!
Zunächst einmal alle Anstoßzeiten im Überblick:
- SC Paderborn vs. FC Ingolstadt (18.30 Uhr)
- FSV Mainz 05 vs. VfB Stuttgart (18.30 Uhr)
- 1. FC Nürnberg vs. VfL Wolfsburg (20.45 Uhr)
- FC Schalke 04 vs. 1. FC Köln (20.45 Uhr)
Paderborn will die Überraschung
Nach einem herausragenden Saisonstart ging dem SC Paderborn zuletzt etwas die Luft aus. In den letzten 5 Spielen in der 3. Liga konnte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart 7 Punkte einfahren, überwintert aber auf einem direkten Aufstiegsplatz. Am Wochenende spielte man zuhause 0:0 gegen den Halleschen FC, wurde von Magdeburg überholt. Dennoch spielte man eine sehr gute Hinrunde, gerade die Offensive ist mit 5 Spielern, die 5 oder mehr Tore erzielen konnten, sehr stark. Die Überraschung gegen Ingolstadt ist auf jeden Fall möglich, die Fans werden den SCP nach Kräften antreiben.
(Photo by Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)
Auch der FC Ingolstadt hat nach einem Zwischenhoch zuletzt etwas schwächere Resultate eingefahren, auch wenn das Spiel bei Union Berlin am Freitag mit 2:1 gewonnen werden konnte. Ingolstadt steht in einer recht engen 2. Liga derzeit auf Platz 4, hat aber schon 5 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Trotzdem ist die Mannschaft im Vergleich zum Saisonstart sehr gefestigt und reist als Favorit nach Paderborn. Vor allem Sonny Kittel hinterlässt in dieser Saison einen herausragenden Eindruck und will das natürlich auch in Paderborn bestätigen. Ein Weiterkommen würde auch finanzielle Mittel generieren, die womöglich zur Verstärkung des Teams genutzt werden können.
Mainz und Stuttgart brauchen den Erfolg
Im Sommer übernahm Sandro Schwarz die Nachfolge von Martin Schmidt beim FSV Mainz 05. Der Kader ist solide, die Neuzugänge insgesamt ordentlich, aber die Mainzer befinden sich im Abstiegskampf. Daran ändert auch das positive Erlebnis in Bremen, als man einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2 verwandeln konnte, nichts. Vermutlich werden sich die 05er bis zum Saisonende mit dem Abstiegskampf befassen müssen, stehen als 15. nur knapp über dem Strich. Die Mannschaft braucht einen Sieg, aber auch Sandro Schwarz könnte ein Erfolgserlebnis gebrauchen, auch für seine weitere Zukunft. Die zweite Halbzeit in Bremen muss in der Vorbereitung definitiv als Beispiel hergenommen werden.
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Doch auf der VfB Stuttgart könnte nach einer Negativserie zuletzt ein Erfolgserlebnis gebrauchen. Die Leistungen stimmten meistens, gerade die defensive Stabilität konnte aufrechterhalten werden. So auch am Wochenende gegen den FC Bayern. Das Problem ist die schwache Torausbeute, viele Angriffe werden nicht gut zuende gespielt, gute Chancen liegen gelassen. Zumal die Auswärtsschwäche ein Thema ist, der VfB konnte erst einen einzigen Punkt auf des Gegners Platz einfahren. Keine guten Vorzeichen für das Auswärtsspiel in Mainz, sollte man meinen. Doch der Pokal hält für gewöhnlich häufiger Überraschungen bereit.
Wolfsburgs Angst vor dem nächsten Rückschlag
Auch wenn der 1. FC Nürnberg am Samstagmittag beim abstiegsbedrohten 1. FC Kaiserslautern nur ein 1:1 einfahren konnte, waren die letzten Wochen ein absoluter Gewinn für den Club. Zuvor gewann der FCN nämlich drei Spiele in Folge und festigte die Aufstiegsambitionen, steht nun auf Relegationsplatz 3 und hat 33 Punkte auf dem Konto. Die Nürnberger haben Selbstvertrauen und glauben vor heimischem Publikum an die Überraschung gegen eher weniger gefestigte Wölfe. Nürnberg muss diszipliniert spielen, viel laufen und vor allem die sich bietenden Chancen besser nutzen als zahlreiche, eher leichtsinnig vertändelte Konter auf dem Betzenberg.
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Für den VfL Wolfsburg hat dieses K.O.-Spiel eine enorme Bedeutung. Martin Schmidt konnte die Mannschaft nicht entscheidend stabilisieren, setzt seine Hoffnungen vor allem auf die Winterpause und eine geregelte Vorbereitung mit dem gesamten Kader. Zwar verlieren die „Wölfe“ selten, aber lediglich zwei Bundesligasiege seit der Amtsübernahme von Schmidt im September ist einfach zu wenig. Wolfsburg steht mit 19 Punkten auf Platz 12 und weiß überhaupt nicht so richtig, wie das zu beurteilen ist. Der Rückstand auf die europäischen Plätze beträgt 9 Punkte, aber da auch der DFB-Pokal ein schneller Weg in Richtung Europa sein kann, wird Wolfsburg alles aus sich herausholen müssen.
Kann Schalke die Hinrunde vergolden?
Der FC Schalke 04 spielte eine sehr gute Hinrunde. 30 Punkte konnte man unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco einfahren, ein 0:4 in Dortmund wurde aufgeholt, viele schwierige Spiele gewonnen. Ein Weiterkommen im DFB-Pokal wäre die Krönung dieser Hinrunde und ein Zeichen an die Konkurrenz, dass man auch in einer etwas schwächeren Phase, in der die Defensive eben nicht mehr so stabil steht, die nötigen Resultate einfahren kann. Vor heimischer Kulisse muss man dafür weniger Fehler machen als vor kurzem im Ligaspiel gegen den Effzeh, das 2:2 endete. Tedesco könnte außerdem die Rotationsmaschinerie etwas anwerfen.
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Die Gäste aus Köln haben ihre Situation in den letzten Spielen verbessern können, traten beim FC Bayern sehr diszipliniert und defensiv stabil auf, schlugen danach im Heimspiel den VfL Wolfsburg nicht einmal unverdient. Der „Effzeh“ hat zwar mit riesengroßen Personalproblemen zu kämpfen, jammert aber nicht und versucht einfach das beste aus der aktuellen Situation zu machen. Der Klassenerhalt in der Liga ist nahezu unerreichbar, aber im Pokal kann man vor allem das Einheitsgefühl stärken, zudem würde ein zumindest ordentlicher Auftritt bei starken Schalkern dafür sorgen, dass die Winterpause einigermaßen ruhig angegangen werden kann. Köln hat nichts zu verlieren und gerade das macht sie in einem K.O.-Spiel so unberechenbar.