Diego Coasta: „Die Schiedsrichter hassen mich!“

19. Februar 2018 | News | BY Christoph Albers

Eigentlich hatte Diego Costa (29) einen guten Tag. Eigentlich. Sein Team, Atletico Madrid, gewann mit 2:0 gegen Bilbao und er steuerte den Treffer zum Endstand bei. Trotzdem sorgten zwei Entscheidungen des Schiedsrichters für große Verärgerung bei ihm, was ihn zu einer gewagten These veranlasste.

„Ich kann nichts dagegen tun“

Szene 1: Diego Costa setzt sich, bereits weit im Strafraum, stark gegen Bilbao-Innenverteidiger Nunez durch und sucht anschließend den Abschluss. Zu diesem kommt es allerdings nicht, da sich Nunez mit seinem Oberkörper in Costas Beine wirft und ihn somit daran hindert. Der Stürmer hebt zwar relativ theatralisch ab, dennoch ein klarer Elfmeter. Die Pfeife des Unparteiischen bleibt stumm. Costa beschwert sich, ohne Erfolg.

(Photo by GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)

Szene 2: Costa befindet sich relativ deutlich im Abseits, der Schiedsrichter pfeift zurecht ab. Der Stürmer sieht das allerdings anders, macht eine abfällige Geste und beschwert sich leicht. Dafür sieht er völlig zurecht die gelbe Karte. Er sieht das anders.

Auch nach dem Spiel hatte sich sein Unmut nicht gelegt, im Interview danach ging er nochmal detailliert auf die Schiedsrichter ein und mutmaßte, dass die Entscheidungen gegen ihn alles andere als zufällig seien:

Diego Costa: „Für mich war es ein Elfmeter. Ich wollte gerade schießen, da wirft sich Nunez in mich rein, er trifft mich und bringt mich aus dem Gleichgewicht. Ihn nicht zu geben ist die Entscheidung des Schiedsrichter und ich werde mich nicht beschweren. […] Ihr wisst, wie das läuft. Die Schiedsrichter hassen mich und ich kann es nicht ändern. Die Schiedsrichter, nicht alle von ihnen, verwarnen mich für die kleinsten Sachen. […] Er wollte mir um jeden Preis Gelb geben, aber es bringt nicht noch länger drüber nachzudenken.“ [via Sport]

Seine Aussagen sind natürlich sehr subjektiv und zeichnen ein sehr dramatisches Bild der Situation, doch auch objektiv gesehen, kann man ihm in einigen Punkten recht geben. Es ist schon auffällig, dass die Entscheidungen sehr oft tendenziell gegen ihn getroffen werden. Ursächlich dafür dürfte vor allem sein Ruf als unfairer Spieler sein. Diesen Ruf hat er sich über die Jahre mühsam aufgebaut und er trägt ihn sicherlich nicht zu unrecht. Die Schiedsrichter stoßen im Rahmen der Spielvorbereitung natürlich auch darauf und haben Costa demzufolge besonders im Auge, was wiederum zu solchen harten Entscheidungen führen kann.

(Photo by GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)

Solche Aussagen sorgen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dafür, dass sich sein Image deutlich verbessert, doch als neutraler Betrachter darf man sich schon wünschen, dass die Schiedsrichter sich davon nicht zu stark beeinflussen lassen, im Sinne eines gerechten Spiels. Zudem wäre es schade um einen solchen Ausnahme-Stürmer, der auch noch so stark polarisiert.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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