FC Bayern | Angeblich erste Zweifel an Kovac

5. Oktober 2018 | News | BY Marius Merck

Nach drei sieglosen Pflichtspielen scheint die Unruhe beim FC Bayern zu wachsen. Uli Hoeneß wählte nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Ajax Amsterdam überraschend scharfe Worte gegenüber Trainer Niko Kovac und seiner Aufstellung: „Das ist Sache des Trainers, der muss das entscheiden. Am Ende muss er ja auch den Kopf dafür hinhalten.“ Auch in der Mannschaft wächst angeblich die Unzufriedenheit.

 

Vor allem James unzufrieden

Wie die „Bild“ erfahren haben will, regt sich in der Mannschaft langsam Widerstand gegenüber den Entscheidungen von Kovac. Vor allem James Rodriguez habe in der vergangenen Woche, als Kovac nicht zugegen war, in der Kabine gewütet. So soll neben der Aussage „Wir sind hier nicht in Frankfurt“ auch sein Wechselwille nach deutlich kundgetan worden sein. Der Kolumbianer fiel in den letzten Wochen – wie die meisten anderen Spieler auch – mehrmals der Rotation zum Opfer. Diese teilweise nicht nachvollziehbaren Personalwechsel irritieren demnach viele Akteure aus der Mannschaft. Die Rotation selbst sei nicht das Problem, sondern dass gewisse Leute nach starken Leistungen direkt wieder auf der Bank landen würden.

Auch die Auswahl der verwendeten Sprache sorgt angeblich für Kritik. Innerhalb des Trainerteams werde zwischen den Kovac-Brüdern, Torwart-Trainer Toni Tapalovic und Sportdirektor Hasan Salihamidzic häufig Kroatisch gesprochen, auch wenn andere in der Nähe wären. Dies würde teilweise respektlos aufgefasst werden, konkret wird hier Co-Trainer Peter Herrmann genannt.

Daneben sorgen ebenfalls die taktische Ausrichtung sowie die Belastungssteuerung für Irritationen. In der Mannschaft werde „eine klare Spielidee“ vermisst, gerade offensiv werde kaum etwas Neues einstudiert. Auch gestern sorgte Kovac wohl erneut für Kopfschütteln: Der Kroate ließ nur 52 Minuten trainieren, obwohl es der einzige normale Trainingstag der Woche (kein Abschluss- oder Auslauf-Training) war. Angesichts der intensiven Vorbereitung wirke dies nun fast schon widersprüchlich.

Nach den Erfolgen der letzten Jahre wirken lediglich drei sieglose Spiele der Bayern fast schon wie eine gigantische Krise. Man muss hier auch in Betracht ziehen, dass die Mannschaft immer noch dabei ist, den neuen Trainer kennen zu lernen. Allerdings ist es äußerst bedenklich, wenn bereits nach nur etwa drei Monaten unter dem Neu-Coach solche Interna an die Presse gelangen – oder diese genug Anlass findet eben jene zu generieren.

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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