„Jeder muss sich hinterfragen“: FC Bayern nach Heimpleite gegen Bremen selbstkritisch

21. Januar 2024 | Bundesliga | BY Michael Bojkov

Der FC Bayern startet mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Bremen in die Rückrunde. Über 90 Minuten ließen die Münchner nahezu alles vermissen, was sie sonst so stark macht. Der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen liegt jetzt schon bei sieben Zählern. Entsprechend kritisch fallen die Reaktionen von Spielern und Verantwortlichen des Rekordmeisters aus.

FC Bayern verliert erstmals seit 2009 gegen Bremen

Nachdem die Spieler des FC Bayern zunächst in der Kabine verschwanden, war Thomas Müller der erste, der bei DAZN Rede und Antwort stand. „Über die 90 Minuten haben wir den Sieg nicht verdient. Wir waren viel zu träge, hatten kein Leben im Spiel“, resümierte der Nationalspieler die erste Heimniederlage der Münchner. „Mir geht es darum: Wie sehr sieht man einer Mannschaft an, dass sie ein Tor braucht, ein Tor will?“ Der dienstälteste Bayern-Spieler, der nach 64 Minuten für Joshua Kimmich eingewechselt worden war, monierte die Einstellung seiner Mannschaft. Offensiv habe der FC Bayern einiges vermissen lassen, aber auch „keinen Biss in den Zweikämpfen“ gezeigt.



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Bereits im ersten Durchgang kassierten die Münchner ein Tor, das jedoch aufgrund eines vorausgegangen Foulspiels zurückgenommen wurde. „Trotzdem verhalten wir uns dabei auch nicht gut“, so Müller. Um den Siegtreffer, den Mitchell Weiser nach 59 Minuten erzielte, habe man „gebettelt“.

Der Vizekapitän kritisierte auch den fehlenden Esprit seiner Mannschaft: „Jeder muss versuchen, den Mitspieler anzuschieben, aber nicht mit blabla, sondern mit Körpersprache, mit eigenen Aktionen“, appellierte Müller und führte aus: „Fast jeder von uns kann eine spielentscheidende Aktion machen, aber das muss man dann auch sehen. Von daher muss sich jeder von uns hinterfragen.“

Ganz anders die Gemütslage bei den Gästen aus Bremen, die zum ersten Mal seit September 2008 gegen den FC Bayern gewinnen können. „Das war ein super Spiel von uns. Wir haben alles gezeigt, was man braucht, um hier zu gewinnen“, sagte Weiser, der nach starkem Dribbling gegen Alphonso Davies den Treffer des Tage erzielt hatte. „Wir wissen, dass wir unangenehm sein können. Wir müssen immer auf dem Platz sein wie heute: Eklig sein, mit dem Ball gut umgehen. Das haben wir heute gezeigt.“

Torhüter Michael Zetterer, der in München geboren ist und früher zusammen mit seinem Vater Spiele des Rekordmeisters besucht hat, nannte den Bremer Sieg einen „Wahnsinn“. Mit sieben Paraden, unter anderem einer ganz wichtigen kurz vor Ende gegen Mathys Tel, hatte der 28-Jährige einen maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Mannschaft.

(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 im Team. Hat unter anderem das Champions-League-Finale 2024 und die darauffolgende Europameisterschaft vor Ort für 90PLUS begleitet.


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