FC Bayern | Lewandowski: „Habe mich nicht mehr wohl gefühlt“…doch dann kam Kovac?

22. August 2018 | News | BY Chris McCarthy

Spätestens als Robert Lewandowski seinen Berater wechselte, schien dem FC Bayern ein ungemütlicher Sommer bevorzustehen. Der Pole liebäugelte mit einem Wechsel, doch der Rekordmeister blieb konsequent und konnte seinen Torjäger scheinbar beschwichtigen.

 

Wechselgedanken

Wieso dachte Robert Lewandowski (30) überhaupt an einen Abgang? Gegenüber der Sportbild gewährt der Angreifer Einblick, über die Gedanken, die sich vor wenigen Monaten noch in seinem Kopf abspielten:

„Im April, Mai hat fast jeder gegen mich geschossen. Und ich habe keinen Schutz vom Verein empfunden, ich habe mich in der Situation allein gefühlt. Ich habe in zwei, drei wichtigen Spielen kein Tor geschossen und plötzlich hieß es für alle: Feuer frei gegen Lewandowski. Ich habe niemanden gesehen, der damals hinter mir stand. Auch keiner der Bosse hat mich verteidigt. Wenn alles gut läuft, ist es selbstverständlich und gut, was ich mache. Wenn es schlecht läuft, ist Lewandowski schuld.“ [Sportbild]

„Das war für mich der Punkt, an dem ich dachte: Wenn hier alle ein Problem mit mir haben und denken, dass ich nicht gut genug bin – warum soll ich dann noch länger hierbleiben? Deswegen habe ich an Abschied gedacht“, ergänzt der Pole. Hier kam dann Lewandowskis neu engagierter Berater Zahavi ins Spiel, der Ausschau nach einem neuen Arbeitgeber halten sollte.

Der Torschützenkönig der abgelaufenen Saison habe sich nämlich „nicht mehr wohl in München gefühlt“. Trotz seiner knapp 200 Pflichtspiele und beachtlichen 155 Treffern für die Münchner habe er sich gefühlt, „als wäre ich gerade einmal eine Saison bei Bayern gewesen und als ob ich null Kredit im Verein hätte.“

 

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Wende

Viele böse Zungen in den sozialen Netzwerken waren der Ansicht, dass aufgrund es schwachen Saisonfinals und der enttäuschenden Weltmeisterschaft mit Polen Lewandowski schlichtweg die konkreten Angebote fehlten, um seinen Wechsel auch zu erzwingen. Das weist der 30-Jährige im Gespräch mit dem Sportmagazin strickt von sich. „Ich hatte Angebote von anderen Mannschaften und habe mich damit befasst“. Ausgerechnet der schon früh kritisierte neue Trainer der Bayern, Niko Kovac, habe Lewandowski letztendlich beschwichtigen können:

„Ich habe mit Niko Kovac richtig gute Gespräche geführt. Er hat verstanden, was ich auf dem Herzen habe. […] Er hat mir erklärt, wie er spielen lassen will, wie alles funktioniert. Das hat mir sehr gut gefallen. Nach diesem Gespräch habe ich für mich entschieden, dass ich bleiben will. An diesem Tag hat sich meine Denkweise geändert.“ [Sportbild]

Ein klärendes Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß stehe übrigens noch aus. Lewandowski habe aber auch so gemerkt, dass er „sehr wichtig für den Verein“ sei, insbesondere da „Bayern nicht mit sich reden“ ließ und in keine Verhandlungen stieg:

„Das war ein Punkt, wo ich mir dachte: Für diesen Verein will ich auch wieder alles geben“. [Sportbild]

Ende gut alles gut? So scheint es, denn die Wechselgedanken sind für Robert Lewandowski wohl Schnee von gestern:

„Ich habe hier in München gemerkt, wie die Fans hinter mir stehen. […] Ich merke: Man will mich doch noch! […] Ich bin mit dem Herzen wieder bei Bayern. Ich werde nie streiken, mich nie mit dem Verein anlegen. Ich verschwende nun keine Gedanken mehr an das Ausland.“ [Sportbild]

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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