Bundesliga | Platzverweis, Traumtor, Doppelpack: Gladbach besiegt Köln in torreichem Rheinderby klar

9. Oktober 2022 | Bundesliga | BY Michael Bojkov

Spielbericht | In einem torreichen Rheinderby konnte Gladbach den 1. FC Köln klar mit 5:2 besiegen.

Erst Torschütze, dann Pechvogel: Kainz in Halbzeit eins im Fokus

In den ersten Minuten war es der 1. FC Köln, der etwas zielstrebiger den Weg Richtung gegnerisches Tor fand. Die erste gute Tormöglichkeit gehörte aber Gladbach. Nach einer schönen Einzelaktion zog Marcus Thuram ab, doch Marvin Schwäbe parierte aufmerksam (10.). In der Folge schafften es die „Fohlen“, etwas Ruhe ins Spiel zu bringen und das Geschehen in die Kölner Hälfte zu verlagern. Wirklich nennenswerte Strafraumszenen bekamen die Fans aber lange nicht zu sehen – bis zur 27. Minute: Jonas Hofmann fand mit dem zweiten Gladbacher Eckball Marvin Friedrich im Sechzehner, der den Ball eher umplanmäßig mit der linken Schulter unhaltbar im Tor unterbrachte.

Wenig später ging Florian Kainz auf der Gegenseite Richtung Ball und wurde von Hofmann getroffen. Da die Aktion im Strafraum stattfand, wurde Schiedsrichter Sven Jablonski nach kurzem VAR-Check zum Monitor gebeten. Die folgende Entscheidung lautete Elfmeter für Köln. Der Gefoulte trat selbst an und schoss den Ball entschlossen ins rechte Eck (31.) – Yann Sommer war chancenlos. Postwendend nach der Gladbacher Führung begann die Partie also wieder bei Null.

Noch ereignisreicher wurden die letzten Minuten vor der Pause. Zunächst musste Dejan Ljubicic verletzt ausgewechselt werden. Kurz darauf waren wieder Hofmann und Kainz im Fokus, jetzt allerdings im Gäste-Strafraum. Diesmal traf der Elfmeterschütze seinem Gegner mit dem Ellbogen im Gesicht, folglich entscheid Jablonski auf Strafstoß für Gladbach. Dazu hatte sich Kainz bereits in der Anfangsphase die Gelbe Karte geholt, wurde mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Ramy Bensebaini trat vom Punkt an und traf höchst präzise unten links, während Schwäbe vergebens in die andere Ecke flog (45.+2). Ein denkbar schlechtes Ende einer ansonsten ordentlichen Halbzeit für Köln, während Gladbach in Überzahl und mit der Führung kurz vor dem Pausenpfiff natürlich Oberwasser hatte.

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Traumtor Stindl: Gladbach tütet den Dreier ein

Und die Borussia setzte nach. Die „Fohlen“ pressten hoch, Ondrej Duda verlor die Kugel an Julian Weigl, der auf Lars Stindl weitergab. Der Kapitän fasste sich ein Herz und wuchtete den Ball aus der Distanz mit seinem starken Rechten unhaltbar ins rechte Eck zum 3:1 (47.). Kurz darauf fand Joseph Scally Marcus Thuram im Zentrum, doch der Franzose erwischte die Kugel nicht richtig (53.). Mit etwas mehr Konzentration wäre das 4:1 drin gewesen. Der Angreifer hatte in der Folge noch zwei weitere vielversprechende Szenen, einmal blockte Luca Kilian (57.), kurz darauf rettete das Abseits (59.).

Die Kölner wirkten in dieser Phase völlig verunsichert und ließen sich regelrecht hinten einschnüren. Steffen Baumgart war zwar gewillt, seine Jungs nochmal in die Offensive zu schicken, und zumindest den Versuch, etwas zustande zu kriegen, konnte man den „Geißböcken“ nicht absprechen. Ernsthaft gefährdet war die Zwei-Tore-Führung der Hausherren aber zu keinem Zeitpunkt. Stattdessen legte Gladbach den vierten Treffer nach. Elferschütze Bensebaini leitete stark über links ein und startete in den Strafraum, wo er die Kugel von Hofmann serviert bekam und allein vor dem Tor keine Mühe hatte (78.).

Ein bisschen Ergebnismakulatur betrieben die Kölner dann doch noch. Der eingewechselte Denis Huseinbasic war gegen den etwas schläfrigen Stefan Rainer – ebenfalls neu in der Partie – im Strafraum handlungsschneller und netzte zum 2:4 ein (83.). Den Schlusspunkt setzte aber Thuram, der auf Vorlage von Alassane Plea zum 5:2 traf (90.+1). Während Gladbach sich nach der 1:5-Schmach in Bremen rehabilitiert und auf Tabellenplatz sechs klettert, fällt Köln auf Rang neun zurück.

(Photo by Alexander Scheuber/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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