Heiko Herrlich: „Es war ein Kollektivversagen“

21. März 2018 | News | BY Damian Ozako

In Leverkusen herrscht immer noch Frust nach der Derbyniederlage gegen den 1. FC Köln. Heiko Herrlich ist nach wie vor ziemlich enttäuscht über die Leistung seiner Mannschaft und schließt sich selbst von der Kritik nicht aus.

Am Sonntag verlor Leverkusen ausgerechnet beim Erzrivalen Köln mit 0:2. Während die Kölner zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag nicht mehr Tabellenletzter sind und neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfen konnten, rutschte die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich aus den Champions-League-Rängen. Die Kölner gingen mit viel Leidenschaft in die Partie während die Leverkusener merkwürdig lethargisch wirkten. Für den Trainer eine erschreckend schwache Leistung. Auf der eigenen Vereinshomepage äußerte er sich folgendermaßen:

Kein Spiel war bisher so schlecht. Das war kein Vergleich zu den Niederlagen gegen Hertha oder Mainz. Wir waren emotionslos, ohne Leidenschaft. Wir haben die Grundtugenden vermissen lassen.

Ein großer Faktor bei der Niederlage war natürlich auch der Platzverweis von Lucas Alario (25). Sein unnötiger Ellenbogenschlag gegen Dominic Maroh (31) machte es der Mannschaft noch schwieriger in die Partie zurückzukommen als es ohnehin schon war. Fallen lassen wird ihn Herrlich deswegen aber nicht:

Natürlich weiß er selbst, dass er einen riesen Fehler gemacht hat. Er hat etwas getan, was der Mannschaft schadet. Neben der Geldstrafe des DFB werden wir das auch intern behandeln, aber das klären wir, wenn die Mannschaft nächste Woche wieder komplett ist. Menschen machen Fehler, Lucas leidet am meisten darunter. Wir werden die Dinge vernünftig aufarbeiten und ihn anschließend auch wieder aufrichten.

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Mit sich selbst ging Herrlich dann schon härter ins Gericht:

Die Niederlage in Köln war ein Kollektivversagen. Mich eingeschlossen. Ich schaue immer zuerst auf mich und versuche zu ergründen, ob ich Fehler in der Spiel- bzw. Gegner-Vorbereitung gemacht habe. Meist ist die Leistung auf dem Platz ein Spiegelbild der Trainingswoche.

Für Bayer wäre es wichtig diese Niederlage während der Länderspielpause richtig aufzuarbeiten. Denn nach der nächsten Partie gegen Augsburg warten mit Leipzig, Frankfurt und Dortmund drei direkte Konkurrenten um den Einzug in die Champions League als Gegener hintereinander. Richtungsweisende Wochen für die Leverkusener. Mit ähnlichen Leistungen wie im Derby, würde es extrem schwierig werden sich da durchzusetzen. Aber nach diesen deutlichen Worten von Herrlich scheint eine Wiederholung ausgeschlossen zu sein.

Damian Ozako

Als Kind von Tomas Rosicky verzaubert und von Nelson Haedo Valdez auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden. Geblieben ist die Leidenschaft für den (offensiven) Fußball. Seit 2018 bei 90PLUS.


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