News | Am Wochenende wurde der Abstieg von Hertha BSC Realität. Mit dem Gang ins Unterhaus nehmen auch die finanziellen Probleme des Clubs zu.
Hertha will Rückzahlung der Anleihe auf 2025 verschieben – Erhöhung des Zinssatzes
Durch den Last-Minute-Gegentreffer gegen den VfL Bochum hatte das Zittern der Anhänger von Hertha BSC ein Ende. Nach zehn Jahren in der Bundesliga steigt der Club in die zweite Liga ab. Dies ist das Ergebnis jahrelanger Misswirtschaft. Finanziell rollen nun einige Probleme auf den Club zu. Im November 2018 hatte der Hauptstadtclub eine 40-Millionen-Euro-Anleihe bei institutionellen Anlegern zu einem Zinssatz von 6,5 Prozent aufgelegt. Diese wird im November dieses Jahres fällig. Wie der Club gestern mitteilte, möchte man die Rückzahlung auf 2025 verschieben. Dafür soll es jetzt 8,5 Prozent der Zinsen geben.
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In einem Verfahren will die Hertha die Zustimmung der Anleger einholen. Dieses dauert vom 26. Mai bis zum 19. Juni und ist nur dann beschlussfähig, wenn die Teilnehmer mindestens 50 Prozent des Nennbetrags der Anleihe vertreten. Dem Antrag wird zugestimmt, wenn die teilnehmenden Anleihegläubiger zu zwei Drittel für diesen stimmen. Die Laufzeitverlängerung sei „der wichtigste noch ausstehende finanzielle Baustein für Hertha, um die DFL-Lizenz zu erhalten“, erklärte die Vereinsführung. Der Club kämpft nach dem sicheren Abstieg um die Lizenz.
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Der Stichtag für den DFL-Lizenzierungsausschuss ist der 21. Juni. Sollte die Anleihe bis zu diesem Zeitpunkt nicht verlängert sein, müsste die Hertha einen alternativen Finanzierungsplan über die Summe nachweisen. Zwar arbeite man auch an dieser Variante, allerdings stünde eine Alternative noch nicht zur Verfügung. Der Club weist seine Gläubiger auf einen Lizenzentzug und den damit verbundenen Totalverlust hin, damit diese sich für die Verlängerung entscheiden. „Sollten eine oder mehrere der zuvor beschriebenen Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Turnaround nicht oder nicht rechtzeitig erreicht werden, kann die Emittentin insolvent werden. In diesem Fall könnten die Anleihegläubiger ihr eingesetztes Kapital ganz oder teilweise verlieren“, erklärte der Verein.
Neben der Anleihe müssen die Verantwortlichen eine Liquiditätslücke von ca. 20 Millionen Euro schließen. Dies muss bereits bis zum 7. Juni erfolgen. Im Hintergrund laufen die Verhandlungen mit Sportsfive und Ausrüster Nike. Durch eine Verlängerung mit diesen möchte der Club Vorauszahlungen und Sining Fees bekommen, um die Lücke zu schließen. Hertha kämpft derzeit mit allen Mitteln um das wirtschaftliche Überleben.
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)