Lewandowski 2010 fast zum FC Genua

2. November 2016 | News | BY Marius Merck


Robert Lewandowski gehört unbestritten zu den besten Mittelstürmern der Welt. Sein Wechsel von Lech Posen zu Borussia Dortmund im Jahr 2010 kann man getrost als einen der besten Transfer-Coups der Bundesliga-Historie bezeichnen. Gerade gestern stellte der Pole mit einem Doppelpack gegen Eindhoven abermals seine internationale Klasse unter Beweis. Dabei hätte in dem Sommer vor sechs Jahren alles anders kommen können.

 

 

Die Saison 2009/2010 hatte Borussia Dortmund im zweiten Jahr unter Jürgen Klopp auf einem ordentlichen fünften Platz abgeschlossen. Absoluter Sturmführer der jungen Truppe war damals Lucas Barrios. Der Nationalspieler Paraguays war jedoch aufgrund der sportlichen Qualität seiner Nebenmänner Mohammed Zidan und Dimitar Rangelov nicht wirklich einer Konkurrenz-Situtation ausgesetzt. Die Borussia war daher auf der Suche nach einem Back-Up Stürmer.

(Photo by Ludmila Mitrega/EuroFootball/Getty Images)

Genauso war zur damaligen Zeit der FC Genua auf Stürmersuche. Der Klub aus dem rot-blauen Stadtteil Genuas hatte 2009 mit Diego Milito und ein Jahr darauf mit Rodrigo Palacio seine beiden Stammspieler aus dem Angriff verkaufen müssen. Dadurch waren auf der anderen Seite die Kassen des Klubs gefüllt, was sich auf Transfermarkt zeigte. So wechselten u. a. Luca Toni (AS Roma), Rafinha (Schalke 04), Migual Veloso (Sporting Lissabon) oder Kevin-Prince Boateng (Portmouth jedoch gleich an den AC Milan weiterverkauft) in besagter Transfer-Periode zum FC Genua.

Der damalige Coach Gian Piero Gasperini verriet nun gegenüber „Pieneta Genoa“, dass der junge Lewandowski fast auch Teil dieses Umbruchs geworden wäre:

„Bei den Rot-Blauen habe ich nach meiner Rückkehr wichtige Ziele erreicht, allerdings ist es schade, dass ich nicht Robert Lewandowski trainiert habe. Wir hatten uns bereits im Hotel die Hände geschüttelt.“

Ob der Gedanke bereits Luca Toni im Kader zu haben genügte, um von dem Transfer Abstand zu nehmen, wird nicht weiter ausgeführt. Den Zuschlag erhielt damals für eine Ablöse von 5 Millionen Euro jedenfalls der BVB. In der Meistersaison 2010/11 deutet der Pole sein überragendes Potenzial an, den endgültigen Durchbruch schaffte er in der „Double-Saison“ ein Jahr darauf, als er den Platz in der Sturmmitte nach einer Verletzung von Barrios gegen diesen behaupten konnte. Ob er in Genua die gleiche Entwicklung genommen hätte, darf bezweifelt werden. Die „Rot-Blauen“ landeten am Ende der Saison 2010/11 trotz der getätigten Investitionen nur auf dem zehnten Platz der Serie A.

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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