Verhältnis zwischen Tuchel und de Ligt angespannt: Was spricht für einen Abschied?

13. Februar 2024 | News | BY Antonio Riether

Matthijs de Ligt hat seinen Stammplatz beim FC Bayern offenbar verloren. Der 24-Jährige schlug im Januar noch ein Wechselangebot aus, doch wie wahrscheinlich ist ein Transfer im Sommer? Aktuell scheint die Zukunft in München in jedem Fall ungewiss zu sein. 

Matthijs de Ligt für Tuchel nur noch Verteidiger Nummer vier?

Im Sommer 2022 sorgte der FC Bayern für Aufsehen, als er mehr als 60 Millionen Euro für die Verpflichtung von Matthijs de Ligt in die Hand nahm. Der niederländische Innenverteidiger wurde mit einem langfristigen Vertrag bis 2027 ausgestattet und sollte fortan einer der Pfeiler im Spiel der Münchner werden. Unter Julian Nagelsmann nahm der 24-Jährige die Rolle des Abwehrchefs ein, unter Thomas Tuchel hat der Defensivmann allerdings seine Probleme. Im Winter schlug de Ligt trotz der aktuellen Schwierigkeiten ein lukratives Angebot aus, ein Wechsel im Sommer wird dennoch immer wahrscheinlicher. Was spricht derzeit für und was gegen einen Verbleib beim FC Bayern?



Beim Spitzenspiel der Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen dem FC Bayern verzichtete Trainer Tuchel gänzlich auf de Ligt. Und das, obwohl der Abwehrspieler in der Vorwoche gegen Mönchengladbach eine ansprechende Leistung inklusive Tor gezeigt hatte. Tuchel setzte stattdessen auf eine Dreierkette mit Min-jae Kim, der wenige Tage vor der Partie vom Asien-Cup aus Katar zurückgekehrt war, Dayot Upamecano, der sich erst von einem einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel erholt hatte und Winterneuzugang Eric Dier. Nach Informationen der Münchner Boulevardzeitung tz soll die Aufstellung sogar bei Teilen der Mannschaft für Verwunderung gesorgt haben.

Offenbar steht de Ligt für Tuchel derzeit in der Hierarchie hinter den drei genannten Innenverteidigern. Seinen Frust äußerte der Mann aus Leiderdorp nicht direkt. Auf die Frage der Bild-Zeitung, ob er sich für einen Startelfeinsatz in Leverkusen bereit gefühlt hätte, erwiderte de Ligt, er sei „topfit“. Die Entscheidung seines Trainers hatte also offenbar sportliche Gründe. Nach Informationen der tz soll das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer zudem seit einiger Zeit angespannt sein. Dennoch lehnte de Ligt im Winter ein Angebot von Paris Saint-Germain entschieden ab. Nun häufen sich jedoch die Berichte über einen vorzeitigen Abschied im Sommer, Manchester United gilt als Interessent. Doch noch ist alles vage. Weil die Gesamtsituation von vielen Faktoren abhängig ist.

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Matthijs de Ligt: Was spricht für einen Abschied aus München?

So lohnt sich nun ein Blick auf die Fakten: Was spricht gegen und was für einen Wechsel des 1,89-Meter-Mannes? Das wichtigste Element, der unumstrittene Stammplatz für de Ligt, ist unter Tuchel nicht gegeben. Der Coach, der einen spielerischen Ansatz aus der Defensivreihe verfolgt, ist wohl nicht besonders vom Spielaufbau des 43-fachen niederländischen Nationalspielers angetan. De Ligts Spiel definiert sich mehr über den Körpereinsatz als durch Filigranität am Ball.

de Ligt

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Dass das persönliche Verhältnis zwischen de Ligt und Tuchel ebenfalls ausbaufähig sein soll, ist für den Profi in der aktuellen Situation alles andere als hilfreich. Denn abgesehen von den Wochen, in denen Min-jae Kim beim Asien-Cup verweilte, war de Ligt meist nur zweite Wahl und kam nur unregelmäßig zum Einsatz. Dies schadete auch – neben Verletzungen – dem Rhythmus des Verteidigers, der zuletzt mal verfrüht rausrückte oder Aktionen mit mehr Risiko als Erfolg zu klären versuchte, was zu defensiven Lücken auf dem Spielfeld führte.

Der niederländische Fußballer des Jahres 2019 gilt als loyal und fühlt sich offenbar wohl in der bayerischen Landeshauptstadt. Was gegen einen verfrühten Abgang de Ligts sprechen würde, ist vor allem die Nachfrage. Denn ein Transfer des Verteidigers ist nicht nur mit einer hohen Ablösesumme, sondern auch mit einem satten Gehalt verbunden. So ist die Anzahl der Klubs, die sich de Ligt tatsächlich leisten könnten, gering. Während der diesjährigen Europameisterschaft könnte er sich mit ansprechenden Leistungen zwar in den Fokus anderer Vereine spielen, jedoch würde dies seinen Marktwert wohl weiter in die Höhe treiben

Sollten die Bayern den Kader im Sommer umbauen wollen und einen defensiven Sechser verpflichten, der im Aufbau für Entlastung sorgt und möglicherweise die Statik des Spiels verändert, könnte sich de Ligt wiederum mehr auf seine Stärken beruhen und seine Chance nutzen. Im Falle einer Verpflichtung eines neuen Abwehrchefs – Tuchel wünschte sich vor der Saison etwa Ronald Araujo vom FC Barcelona – würde sich die Frage stellen, ob de Ligt der „Leidtragende“ ist oder ob er die Chance erhält, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen. Die Situation unter Tuchel ist für den Oranje-Kicker allerdings nicht einfach, derzeit scheinen mehrere Szenarien möglich. Zumal aktuell nicht einmal klar ist, welcher Trainer in der neuen Saison an der Seitenlinie steht.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


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