Modeste-Kündigung in China nicht rechtmäßig?
11. Dezember 2018 | News | BY Julius Eid
Die Rückkehr von Anthony Modeste zum 1. FC Köln wurde gefeiert. Von Anhängern des Traditionsklubs und von den Verantwortlichen. Doch ein FIFA-Statement sorgt nun für Wirbel.
Keine rechtmäßige Vertragsauflösung?
Im Sommer des letzten Jahres wechselte Anthony Modeste von seinem Herzensverein aus Köln nach China. Bei Tianjin Quanjian hoffte er noch einmal auf das große Geld, und auch der „Effzeh“ war mit der hohen Ablöse nicht unbedingt unglücklich. Doch für beide Parteien folgte ein nicht unbedingt glückliches Jahr. Köln, ohne ihren designierten Toptorschützen stieg in die zweite Bundesliga ab. Und auch Modeste hatte Probleme. So sollen ihm nicht gezahlte Gehälter durch seinen chinesischen Verein zustehen. Grund genug für den Stürmer sein Engagement nach nur einem Jahr zu beenden. Wie die Vertragssituation des Franzosen allerdings aussah, das wusste niemand so genau. Bis Armin Veh, Sportdirektor der Kölner, im Rahmen der erneuten Verpflichtung Modestes verkündete, man habe diese geregelt. Doch Tianjin Quanjian sah das anders und machte deutlich, gegen den ablösefreien Abgang klagen zu wollen.
FIFA-Statement stiftet Unruhe
In Köln hingegen schien man sich sicher zu fühlen. Wohl kaum hätte man den Transfer sonst so stolz verkündet und in Person des Sportdirektors solche Statements gegeben. Zudem scheint es keinen Zweifel darüber zu geben, dass der chinesische Verein Modeste Geld schuldet. Köln nutzte die Chance und holte Modeste ins Team „Wiederaufstieg“. Ablösefrei, ein Jahr nachdem man mit ihm einen großen Erlös erzielen konnte. Doch dem Express soll nun ein Statement der FIFA vorliegen, welches für Unruhe sorgt.
„Die FIFA-Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten hat am 6. Dezember 2018 eine Entscheidung über den arbeitsrechtlichen Streit zwischen Tianjin Quanjian FC und dem Spieler Anthony Modeste gefällt. Dem Beschluss zufolge muss Tianjin Quanjian FC dem Spieler eine ausstehende Vergütung zahlen. Es wurde jedoch festgestellt, dass dieser das Arbeitsverhältnis mit Tianjin Quanjian FC ohne trifftigen Grund gekündigt hat.“
Banges Warten
Sollte sich also bestätigen, dass Modeste sein Arbeitsverhältnis in China zu Unrecht beendete, könnten Strafen auf ihn und seinen Verein zu kommen. Sein ehemaliger Arbeitgeber hatte zudem schon direkt nach der Verkündung des Wechsels darauf hingewiesen, dass der „Effzeh“ nicht richtig handelte. Ob und wann Modeste nun überhaupt für die Kölner auflaufen darf bleibt abzuwarten. Mut macht den Verantwortlichen hingegen, dass festgestellt wurde, das definitiv Zahlungen an den Spieler nicht getätigt wurden und die Behauptung die Auflösung des Arbeitsverhältnis wäre ungültig dem im gewissen Maße widerspricht. Zudem steht die ausführliche Urteilsbegründung noch aus. In der Domstadt rechnet man mit dieser bis Weihnachten. Dann werden wir natürlich über die neuesten Entwicklungen berichten.
Photo by Matt Roberts / Getty Images Sport
Julius Eid
Seit 2018 bei 90PLUS, seit Riquelme Fußballfan. Gerade die emotionale Seite des Sports und Fan-Themen sind Julius‘ Steckenpferd. Alleine deshalb gilt: Klopp vor Guardiola.