Quo vadis, Nico Gaitan? – Viele Optionen, keine Entscheidung

26. Januar 2018 | News | BY Christoph Albers

Im Sommer 2016 wechselte Nico Gaitan (29) für 25 Millionen Euro und mit großen Hoffnungen von Benfica Lissabon zu Atletico Madrid. In Portugal entwickelte sich der Flügelspieler zum argentinischen Nationalspieler und zu einem echten Star, aber in der spanischen Hauptstadt kam er nie wirklich an. Nun, nur eineinhalb Jahre später, steht er vor dem Abgang. 

Enttäuschung auf beiden Seiten

Seine bisherige Zeit bei den „Colchoneros“ war sicherlich für beide Seiten sehr enttäuschend. In der ersten Saison kam er wettbewerbsübergreifend immerhin noch auf 36 Pfilchtspieleinsätze (vier Tore, fünf Assists), allerdings zumeist nur in Teilzeit. In dieser Saison kamen bisher nur 12 weitere Pflichtspieleinsätze dazu, oder anders ausgedrückt 518 Minuten auf dem Platz. Zu wenig für seine Ansprüche, zumal sich seine Aussichten auf eine WM-Teilnahme im kommenden Sommer extrem verschlechtert haben. Ein Abgang scheint unvermeidlich. Mit Vitolo hat Atletico zudem noch einen weiteren Flügelspieler verzichtet, der das Vertrauen von Trainer Diego Simeone genießt.

Die „Rojiblancos“ möchten Gaitan am liebsten verkaufen und erhoffen sich eine Ablösesumme im Bereich von 17 bis 20 Millionen Euro. Eine Leihe inklusive einer entsprechenden Kaufoption bzw. -pflicht ist allerdings auch nicht auszuschließen, wie die Marca berichtet. Drei Klubs, Monterrey (Mexiko), Swansea City und die Boca Juniors, sollen bereits Angebote für ihn abgegeben haben, diese entsprachen aber noch nicht den Vorstellungen Atleticos. Watford, Southampton und auch Inter Mailand sollen darüber hinaus Interesse an einem möglichen Leih-Deal bekundet haben. Außerdem sollen auch Sporting und Benfica Lissabon angefragt und, angesichts der hohen Kosten, direkt wieder abgesagt haben.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Zenit Favorit?

Favorit auf die Verpflichtung Gaitans ist aber offenbar Zenit St. Petersburg. Die Russen wollen ihn zunächst ausleihen und locken mit gleich fünf argentinischen Landsleuten und Trainer Roberto Mancini. Zenits großer Vorteil in diesem Deal ist, dass das Transferfenster in Russland er Mitte Februar schließt.

Gaitan hat also viele Optionen und Atletico wird mit Sicherheit auch entgegenkommend sein, um einen möglichen Transfer zu realisieren. Derzeit ist noch nicht wirklich abzusehen, wohin es ihn zieht, auch wenn das Gesamtpaket Zenit wohl am besten passt. Ein Verbleib erscheint dagegen sehr unwahrscheinlich zu sein.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.