Sarri über Napoli-Zeit: „Higuain hat uns zu früh verlassen“

14. Oktober 2018 | News | BY Marius Merck

Maurizio Sarri hat mit dem SSC Neapel mehrmals am Scudetto geschnuppert, doch am Ende hatte Juventus Turin jedes Mal die Nase vorne. Besonders schwer wog der Abgang von Stürmer Gonazo Higuain im Sommer 2016 zu ausgerechnet eben jenem Rivalen. Darüber äußerte sich nun auch der aktuelle Trainer von Chelsea.

 

Higuain = „Jackpot“

Als der Argentinier Real Madrid im Sommer 2013 verließ, mutete sein Wechsel zu Napoli durchaus überraschend an. Die Italiener sicherten sich für rund 39 Millionen Euro die Dienste Higuains. „Pipita“ fügte sich direkt gut ein und traf in seinen ersten beiden Jahren 17 bzw. 18 Mal in der Serie A. Ein völlig neues Level erreichte er aber nach der Ankunft Sarris zur Saison 2015/16.

In dem einem gemeinsamen Jahr der beiden stellte der Stürmer mit unglaublichen 36 Treffern in 35 Spielen einen neuen Torrekord in der italienischen Liga auf. Zum Gewinn des Titels sollte es dennoch nicht reichen, am Ende triumphierte abermals Juve mit neun Punkten Vorsprung vor Neapel. Viel schlimmer: Der italienische Rekordmeister machte von einer Ausstiegsklausel im Vertrag des Spielers Gebrauch und sicherte sich dessen Dienste für etwa 90 Millionen Euro. Seitdem ist Higuain in Neapel eine „Persona non grata“.

Sarri äußerte sich nun im Gespräch mit der „Corriere dello Sport“ zu dem Verlust seines Torjägers.

„Ich habe ihn richtig vermisst, weil er Tore erzielen wird, bis zu dem Tag an dem er stirbt. Er ist eine Tormaschine, ein automatischer Jackpot.“

Der Coach von Chelsea wurde weiter befragt, ob er „Pipita“ bei seinem neuen Arbeitgeber gerne im Kader hätte.

„Es ist egal, was ich darauf jetzt antworte, ihr werdet meine Wörter sowieso verdrehen. Deshalb belasse ich es dabei: Ich denke Higuain hat Neapel zu früh verlassen. Wenn er noch eine weitere Saison geblieben wäre, hätten wir gute Voraussetzungen für den Titel gehabt. Higuain war Teil eines fantastischen Mechanismus, welchen wir kreiert haben. Es war die perfekte Synchronisation und das Bedauern über das Ende wird wohl immer so bestehen bleiben.“

Das Team war in den beiden Folgejahren tatsächlich näher an der „Alten Dame“ dran. So betrug der Abstand 2016/17 – als Dritter in der Abschlusstabelle – lediglich fünf sowie 2017/18 vier Punkte. Hätte Sarri zu diesem Zeitpunkt auf Higuain zurückgreifen können, hätte dies durchaus die erste Meisterschaft für den Verein seit 1990 bedeuten können.

Seit diesem Sommer steht der Argentinier bei Milan unter Vertrag, Sarri verließ Neapel in Richtung Premier League.

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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