Schalke-Profi McKennie kämpft gegen Rassismus

2. Juni 2020 | News | BY Chris McCarthy

News | Schalke-Profi Weston McKennie hat über seine Beteiligung an der Protestwelle gegen Polizeigewalt sowie den Kampf gegen Rassismus gesprochen.

Schalke-Profi McKennie will etwas bewirken

In einem Interview mit dem Forbes-Magazin hat Schalke-Mittelfeldspieler Weston McKennie über seine Beteiligung an der Protestwelle gegen Polizeigewalt in den USA sowie seine Erfahrungen mit Rassismus gesprochen.

Der 21-Jährige sei in Deutschland während eines Pokalspiels bei einem unterklassigen Verein das Opfer rassistischer Beleidigungen gewesen. Sein Bruder, der in den USA lebt, habe ebenfalls Diskriminierungen erlebt. „Er ging in den Frisör-Salon und die Leute sahen ihn an und sagten ‚Wir schneiden hier keine Haare“, so McKennie.

Der US-Amerikaner spricht ungern über solche Erfahrungen, sieht allerdings die Notwendigkeit darin: „Aber wenn ich jetzt nicht darüber spreche, wenn ich nicht sage, was mit mir und meiner Familie passiert ist und ich nicht darauf aufmerksam mache, werden wir niemals die Kraft haben, etwas zu ändern.“

Schiedsrichter wollte McKennie-Protest unterbinden

McKennie trug bei der Partie gegen den SV Werder Bremen ein Armband mit der Aufschrift „Justice for George“. Der Afroamerikaner George Floyd kam vergangene Woche bei einem Polizeieinsatz ums Leben, als ihm ein weißer Polizist brutal das Knie auf den Hals gedrückt hatte. Der Vorfall löste im Anschluss eine weltweite Protestwelle aus, an der sich McKennie beteiligen wollte.

Der US-Nationalspieler wusste nach eigenen Angaben, dass ihm für diese „politische Äußerung“ eine Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) drohen könnte. Darüber hinaus habe Schiedsrichter Felix Zweyer ihn aufgefordert, die Armbinde abzulegen.

McKennie erinnert daran, dass auch die Bundesliga immer wieder „Nein zu Rassismus“ predige und setzte sich daher durch: „Wenn ich die Konsequenzen tragen muss, um meine Meinung zu äußern, meine Gefühle auszudrücken, für das einzustehen, woran ich glaube – dann muss ich das tun.“

McKennie wollte Aufmerksamkeit auf die Bundesliga nutzen

McKennie sah sich in der Verantwortung, zu handeln, zumal die Bundesliga derzeit weltweit im Fokus steht und daher eine besondere Reichweite genießt. „Wir sind die einzige Liga, die gerade spielt. Alle Augen sind auf die Bundesliga gerichtet. Ich hatte das Gefühl, dass dies die beste und größte Plattform war, auf der ich das Bewusstsein verbreiten konnte“, erklärt er und betont: „Natürlich sind einige Leute vielleicht damit nicht einverstanden, aber das ist ihre Meinung, und für mich war es meine Pflicht und meine Verantwortung, George Floyd gerecht zu werden. Es ist ein Problem, das viel zu lange besteht.“

McKennie sieht sich als Sportler in der Pflicht, seinen Anteil zu leisten: „Ja, wir sind Sportler, aber wir sind zuerst Menschen. Offensichtlich ist es ein globales Problem und es wird die Welt brauchen, um es zu lösen.“

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Zitate via dpa

(Photo by BERND THISSEN/POOL/AFP via Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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