Schalke | Welche Rolle spielt Hoffenheims Amiri im Meyer-Poker?

5. April 2018 | News | BY Damian Ozako

Die Zukunft von Schalkes Max Meyer (22) ist immer noch ungewiss. Bislang konnte sich der Mittelfeldspieler auf keinen neuen Vertrag mit dem aktuellen Tabellenzweiten einigen. Ein Abgang scheint immer wahrscheinlicher zu sein. Für die Schalker wäre er nach Goretzka (23) der zweite Leistungsträger, der sie im Sommer ablösefrei verlässt. Nachdem die letzten Wochen vermehrt über einen Wechsel ins Ausland gesprochen wurde, spekulieren jetzt die Medien, dass Meyer in der Bundesliga bleiben soll. Zwei Klubs sollen Interesse an ihm zeigen. Einen Nachfolger hat Schalke übrigens auch schon im Visier.

 

Leipzig mit Interesse?

Laut Informationen der „Bild“ soll RB Leipzig ein Auge auf Meyer geworfen haben. Er würde genau ins Beuteschema der Sachsen, da er noch jung, entwicklungsfähig und deutschsprachig ist. Mit seiner Technik würde er gut ins Mittelfeld des Vizemeisters passen. Dort haben die Leipziger ohnehin Handlungsbedarf, weil im Sommer der Abgang von Naby Keïta (23) zum FC Liverpool ansteht. Ein weiteres Indiz für einen Wechsel nach Leipzig sollen die guten Verbindungen zu Meyer-Berater Roger Wittmann sein, der einige Spieler dort untergebracht hat (z.B. Orban).

(SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images)

Welche Rolle spielt Amiri?

Einen guten Draht zu Wittmann hat auch die TSG Hoffenheim, die nun auch an dem Schalker Talent interessiert sein soll. Den Kraichgauern droht der Verlust von Nadiem Amiri (21), der im Sommer dank einer Ausstiegsklausel über 17 Millionen Euro den Verein verlassen kann. Eigentlich soll sich Leipzig in schon sehr weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit Amiri befinden, aber jetzt könnte Schalke dazwischen grätschen und ihn als Nachfolger Meyers verpflichten. Domenico Tedesco soll ein großer Fan des U21-Europameisters sein. Mit dem dadurch eingenommenen Geld will sich die TSG dann die Dienste des Schalkers sichern.

Hoffenheim hätte das Geld um die hohen Gehaltsforderungen Meyers umzusetzen und laut Informationen des „Sportbuzzers“ soll Leipzig entgegen der Infos der „Bild“ nicht am Schalker dran sein. RB achtet penibel darauf, dass ihr Gehaltsgefüge nicht gesprengt wird und würde mit Sicherheit nicht mehr Gehalt als Schalke bieten.

Einschätzung

Nach den ganzen Gerüchten um Barcelona, Juventus und Arsenal scheinen die Optionen Hoffenheim und Leipzig realistischer zu sein. Die Argumentation des „Sportbuzzers“ bezüglich der Gehaltsstruktur bei Leipzig ist zwar schlüssig, aber irgendwann muss das Gehalt dort auch angepasst werden. Die ganze Situation um Meyer ist dermaßen undurchsichtig, dass eine treffende Prognose schwierig erscheint. Da sich aber jetzt schon zwei Seiten auf eigene Informationen beziehen und vom Interesse aus der Bundesliga berichten, dürfte zumindest daran was dran sein. Für mich klingt es vor allem so, als hätte sich Meyer im Poker um eine Vertragsverhandlung auf Schalke verzockt. Ein Wechsel von Schalke zur TSG Hoffenheim wäre mit Sicherheit nicht das Ergebnis was er sich zu Beginn der Verhandlungen erhofft hätte. Aber noch ist nichts sicher. Bald muss er jedoch eine Entscheidung treffen. Viel Zeit hat er nicht mehr.

Damian Ozako

Als Kind von Tomas Rosicky verzaubert und von Nelson Haedo Valdez auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht worden. Geblieben ist die Leidenschaft für den (offensiven) Fußball. Seit 2018 bei 90PLUS.


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