Traumtor Ducksch und Bundesliga-Premiere! Effizientes Werder Bremen schlägt den VfB Stuttgart

5. Februar 2023 | Bundesliga | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Am Sonntagnachmittag empfing der VfB Stuttgart den SV Werder Bremen. In einer kurzweiligen Partie mit vielen Chancen mussten die Zuschauer lange auf den ersten Treffer warten, am Ende gewannen die Gäste mit 2:0.

Chancenfestival in Stuttgart: VfB und Werder trotzdem dem Regen

Vom trüb-regnerischen Wetter ließen sich die Mannschaften nicht beeinflussen. Das Spiel begann temporeich, beide Teams suchten umgehend den Weg nach vorne. Nach einem ersten Warnschuss durch Serhou Guirassy (3.) verfehlte Chris Führich nach einem Fehler im Spielaufbau der Gäste nur knapp (6.). Die ersten Minuten gehörten klar dem VfB Stuttgart. Den Schwaben bot sich nach einem Wackler von Jiri Pavlenka die nächste Möglichkeit, doch der Torhüter rettete gegen Guirassy und bügelte damit seinen Fehler wieder aus (9.). Kurz darauf war der Schlussmann mit einer Faustabwehr gegen Führich zur Stelle (10.).

Die Chancen kamen jetzt im Minutentakt – auch auf der anderen Seite, wo Florian Müller zuerst klasse gegen Leonard Bittencourt parierte (15.) und kurz darauf VfB-Neuzugang Genki Haraguchi im letzten Moment vor dem einschussbereiten Anthony Jung rettete (16.). Dann eine bittere Nachricht für die Hausherren: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Christian Groß konnte Guirassy nicht mehr weitermachen, musste durch Luca Pfeiffer ersetzt werden (25.). Es war die erste Phase des Spiels, in der es die Mannschaften zumindest etwas ruhiger angehen ließen – bis der Ball im Netz zappelte: Eine maßgeschneiderte Hereingabe verwertete Niklas Füllkrug per Kopf, allerdings hatte der deutsche WM-Fahrer nach Ermessen von Schiedsrichter Frank Willenborg zu viel mit den Händen gegen Hiroki Ito gearbeitet, weshalb der Treffer zurückgenommen wurde (35.)

Einen Freistoß aus guter halblinker Position zog Marvin Ducksch nur knapp am Torwarteck vorbei (43.), auf der anderen Seite rettete Pavlenka aus spitzem Winkel gegen Führich (45.+1), kurz darauf köpfte sich Pfeiffer nach Ecke an die eigene Schulter (45.+2) – eine Riesen-Möglichkeit. Das einzige, was in einer ausgeglichenen und chancenreichen Bundesliga-Partie fehlte, waren in der Tat die Tore.

VfB Stuttgart Werder Bremen

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

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Stage eröffnet mit Tor-Premiere, Ducksch vollendet traumhaft

Nach dem Seitenwechsel nahmen beide Mannschaften etwas Tempo raus, fokussierten sich auf eine gute Struktur gegen den Ball. Während die Gäste in puncto Ballbesitz ein leichtes Übergewicht hatten, schaffte es der VfB, die Halbräume besser zu besetzen und so stringenter in die gefährlichen Zonen zu kommen. Auf richtige Torchancen mussten sich die Fans in der Mercedes-Benz-Arena zunächst aber warten. Dann war Werder plötzlich zur Stelle: Nach einer Kombination landete Füllkrugs Dribbelversuch etwas zufällig bei Jens Stage, der die Kugel aus 16 Metern links oben in den Knick schweißte (59.) – keine Chance für Müller.

Stages erstes Bundesliga-Tor war ein Wirkungstreffer, der VfB Stuttgart hatte Schwierigkeiten, eine passende Antwort zu finden. Die Schwaben kamen zwar weiterhin zu Abschlüssen, die aber allesamt ungefährlich waren. Das lag auch daran, dass die Bremer hervorragend gegen den Ball arbeiteten – und zudem die zweiten Bälle für sich entschieden. So auch beim zweiten Treffer: Stuttgart schaffte es nicht, den Ball entscheidend zu klären, Füllkrug setzte sich durch und spielte einen Doppelpass mit Sturmpartner Ducksch, der die Kugel aus 17 Metern halblinker Position traumhaft ins lange Eck schlenzte (77.). Erneut war Müller machtlos und dem VfB jetzt der Zahn gezogen.

Das Bemühen war den Hausherren nicht abzusprechen, am Ende kamen sie aber nicht mehr ran, es blieb beim 0:2. Während Werder auf Platz acht springt, rutscht der VfB Stuttgart auf Rang 16 ab verweilt im tiefsten Abstiegskampf.

VfB Stuttgart – Werder Bremen 0:2 (0:0)

VfB Stuttgart: Müller – Anton, Mavropanos, Ito, Nartey (71. Nartey) – Endo, Karazor, Haraguchi – Perea (46. Dias), Guirassy (25. Pfeiffer), Führich (70. Kastanaras)

Werder Bremen: Pavlenka – Pieper (79. Veljkovic), Stark, Friedl – Bittencourt, Groß, Stage (90.+4 Salifou), Jung (90.+4 Bachanan) – Schmidt (70. Gruev) -Füllkrug, Ducksch (79. Dinkci)

Schiedsrichter: Frank Willenborg

Tore: 0:1 Jens Stage (59.), 0:2 Marvin Ducksch (77.)

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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