Bundesliga-Paket: Wunderheiler Hoeneß und das erste Endspiel für Sahin?
17. Januar 2025 | Spotlight | BY Philipp Overhoff
Der dritte Akt einer langen englischen Bundesliga-Woche stellt zugleich auch den Beginn der Rückrunde dar. Der 18. Spieltag wirft bereits seine Schatten voraus.
Bundesliga: Ein Spieltag mit enormer Bedeutung
Nach der englischen Woche ist vor der englischen Woche: Das gilt zumindest für jene Bundesliga-Klubs, die im internationalen Wettbewerb vertreten sind. Doch bevor Bayern, Heidenheim und Co. in Europa auf Tour gehen, steht in diesem Wochenende noch der Auftakt der Rückrunde an. Und vor allem für eine Mannschaft könnte dieser 18. Spieltag nicht richtungsweisender sein.
Das Spiel des Spieltags
Selbstredend geht es in diesem Fall um Borussia Dortmund. Die Schwarzgelben legten einen absoluten Horrorstart in das neue Jahr hin und finden sich nach der Hinrunde auf einem indiskutablen zehnten Tabellenplatz wieder. Die 2:4-Auswärtsniederlage stellte dabei den vorläufigen Tiefpunkt der sportlichen Talfahrt dar und sorgte dafür, dass Mitte Januar neben der Temperatur auch die Stimmung in Dortmund kurz vor dem Gefrierpunkt steht.
Die schlechte Nachricht: Der BVB muss ein zweites Mal in Serie auswärts ran. Die noch schlechtere Nachricht: Der BVB muss bei Eintracht Frankfurt ran. Die Adlerträger eröffneten 2025 mit sechs Punkten und bauten ihren Vorsprung auf die Westfalen auf satte acht Punkte aus. Zudem könnte Überflieger Omar Marmoush am Freitagabend sein Abschiedsspiel für die SGE geben. Der Ägypter dürfte darauf brennen, den hessischen Fans ein letztes großes Geschenk zu bereiten.
Geht die Borussia auch in der Banken-Metropole baden, könnte Trainer-Rookie Nuri Sahin vor einem jähen Aus stehen. Doch der 35-Jährige zeigte sich im Vorfeld der Partie angriffslustig. „Frankfurt hat sehr klare Strukturen, sie treten sehr selbstbewusst auf“, lobte Sahin einerseits und ergänzte: „Vielleicht ist es genau der Gegner, den wir jetzt gerade brauchen.“
Der Spieler des Spieltags
Angelo Stiller, Maximilian Mittelstädt, Chris Führich: Die Liste an Spielern, die Sebastian Hoeneß während seiner knapp anderthalbjährigen Amtszeit in Stuttgart auf ein völlig neues Level heben konnte, ist lang und könnte nahezu beliebig weiter fortgeführt werden. Winter-Neuzugang Jacob Bruun Larsen schickt sich nun an, der nächste Akteur zu werden, der unter Hoeneß in andere fußballerische Dimensionen vorstößt.
Beim Abstiegskandidaten aus Hoffenheim war der Däne nicht mehr als ein Rotationsspieler, pendelte immer wieder zwischen Startelf und Reservebank. Doch der VfB nahm Bruun Larsen für läppische 1,7 Millionen Euro unter Vertrag, um die zahlreichen Ausfälle im offensiven Mittelfeld auffangen zu können. An alter Wirkungsstätte – der 26-Jährige kickte schon in der Rückrunde der Saison 2017/2018 im Schwabenland – läuft der Neuankömmling nun wieder zur Höchstform auf.
Alle News rund um die Bundesliga
Beim 2:1-Sieg über RB Leipzig gehörte Bruun Larsen zu den besten Spielern auf dem Platz und belohnte sich mit einem Treffer zum 1:1. Der kicker erteilte dem Flügelspieler später folgerichtig die Note 2,5. Im Derby gegen den SC Freiburg dürfte die Hoeneß’sche Neuentdeckung wieder in der Startelf stehen und den Breisgauern mit seinem Tempo und seiner Flanken-Qualität so einige Kopfschmerzen bereiten.
Die Zahl des Spieltags
14. Für insgesamt vierzehn der 25 Tore Bundesliga-Tore von Holstein Kiel zeigten sich Phil Harres und Shūto Machino verantwortlich. Heimlich still und leise mauserten sich die beiden Störche zu einem der besten Sturm-Duos in Deutschland und brachten ihre Farben so wieder in Reichweite des sicheren Fahrwassers.
Durch die aufeinanderfolgenden Heimsiege gegen den FC Augsburg und Borussia Dortmund stieg das Kieler Konto auf elf Punkte an, der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch drei Zähler. Auch Platz 14 ist in der selben Reichweite.
Schon an diesem Wochenende können die Nordlichter diesen Abstand endgültig zunichte machen: Der Aufsteiger empfängt die kriselnde TSG Hoffenheim im heimischen Holstein-Stadion. Gewinnt der Gastgeber mit mindestens zwei Toren, tauschen beide Mannschaften die Tabellenplätze. Harres und Machino dürften für die vogelwilde Hoffenheimer Hintermannschaft dabei nur schwer in den Griff zu bekommen sein.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)