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Juventus benötigt Erfolgserlebnis gegen Barcelona

22. November 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die bisherige Saison von Juventus Turin ist gut, aber eben nicht sehr gut. In der Serie A verlor man am Wochenende gegen Sampdoria und liegt 2 Punkte hinter Inter, 4 Punkte hinter Neapel auf Platz 3. Hier hat man natürlich noch alle Chancen. In der Königsklasse liegen die Italiener drei Punkte hinter dem FC Barcelona auf Platz 2 und haben das Hinspiel gegen die Katalanen im Camp Nou verloren. 

Trotz einiger guter Leistungen springt der Funke bei Juventus noch nicht so richtig über.  Massimiliano Allegri hat wieder eine gute Mannschaft zusammengestellt, Neuzugänge wie Matuidi bringen ihre Leistung, aber einige andere brauchen auch noch Zeit.

Qualitätsverlust in der Abwehr

Überdies ist ein Qualitätsverlust in der Abwehr spürbar. Auf der rechten Verteidigerposition ist der Verlust von Dani Alves nicht zu kompensieren, Lichtsteiner löst die Aufgabe ordentlich, aber eben nicht so gut wie der Brasilianer. Alex Sandro hatte längerfristig mit einer Verletzung zu kämpfen und keinen richtigen Backup auf seiner Seite, sodass dort häufig Asamoah spielen muss und in der Mitte konnte Neuzugang Höwedes noch keine Akzente setzen, Chiellini und Barzagli werden nicht jünger und Rugani benötigt noch etwas Zeit.

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP/Getty Images)

Wie erwähnt, der Kader ist immer noch sehr gut, neue Einflüsse wie durch Bernardeschi sind gerne gesehen, aber es fehlt einfach das gewisse Etwas in manchen Spielen, die sonst so sattelfeste Defensive wirkt eben nicht mehr unantastbar. Juventus zeigte sich in den vergangenen Wochen immer mal wieder angreifbar, die Niederlagen gegen Sampdoria und Lazio haben auch bei der Konkurrenz für ein Aufhorchen gesorgt. Ein Erfolgserlebnis gegen Barcelona, beispielsweise ein überzeugendes Remis oder ein knapper Sieg wären für die restliche Saison ein gutes Zeichen.

Einer der schwersten Gegner

Doch mit dem FC Barcelona kommt einer der schwersten Gegner. In der spanischen Liga dominieren die Katalanen, in der Königsklasse war lediglich das Spiel in Piräus ausbaufähig, das 0:0 endete. Doch für Juventus spricht, dass Barcelona auch bei einer knappen Niederlage den Gruppensieg noch in der eigenen Hand hat und am kommenden Wochenende durchaus mit Personalsorgen gegen den derzeit stabilsten Verfolger aus Valencia antreten muss. Eine gewisse Schonung ist also denkbar, zumal Barca eben nicht mehr unbedingt gewinnen muss.

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Aber manchmal entwickeln sich gerade solche Spiele sehr interessant. Die hereinrotierten Akteure wollen sich beweisen und in den kommenden Wochen mehr Einsätze bekommen, Juventus rechnet unter Umständen mit anderen Spielern, einer anderen Ausrichtung und der Spielfluss könnte sich anders entwickeln als erwartet. Was Juventus außerdem bleibt, ist die Heimstärke. Abgesehen vom 1:2 gegen Lazio waren die Spiele im heimischen Stadion gut, häufig sehr souverän, die ersten 4 Ligaheimspiele wurden allesamt gewonnen und das bei einem Torverhältnis von 11:0. Was gegen Barcelona möglich ist, wird sich heute Abend zeigen. Juventus weiß jedenfalls um die Bedeutung dieses Spiels.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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