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Mariano Diaz und die ersten Schritte in Lyon

11. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Endlich kann er heraustreten aus dem Schatten der großen Offensivspieler bei Real Madrid. Endlich ruht der Fokus auch einmal auf ihm, dem 24-jährigen, der lange Zeit bei Real Madrid unter Vertrag stand, dort gute Ansätze in der B-Mannschaft zeigte, aber sich der schier übermächtigen Konkurrenz geschlagen geben musste. Mariano Diaz wechselte im Sommer für 8 Millionen Euro zu Olympique Lyon und scheint damit alles richtig gemacht zu haben. Trotzdem träumt er von einer Rückkehr nach Madrid. 

Doch das ist Zukunftsmusik. Bis 2022 hat sich der Spanier mit den Wurzeln in der Dominikanischen Republik an Olympique Lyon gebunden, sein ehemaliger Teamkollege Karim Benzema soll ihm diesen Schritt empfohlen haben. Die Liaison zwischen Klub und Spieler kann eine gute werden. Die ersten Wochen sprechen dafür.

6 Tore in 10 Spielen

Zwar stottert der Motor von Mariano Diaz in der Europa League noch etwas, wo er nach zwei Spielen ohne Torerfolg dasteht, aber in der Ligue 1 zeigte er sich bereits treffsicher. Sein Debüt war bereits vielversprechend, gegen Racing Straßburg erzielte er gleich am 1. Spieltag einen Doppelpack, legte im darauffolgenden Spiel gegen Stade Rennes gleich noch einen Treffer nach. Diaz hatte keine Probleme mit der Akklimatisierung, zeigte sich spielfreudig und war froh, dass er endlich von der Leine gelassen wurde.

(Photo by JEAN-PHILIPPE KSIAZEK/AFP/Getty Images)

Mittlerweile hat er 6 Ligatreffer auf seinem Konto, trifft dort im Schnitt alle 94 Minuten. Eine Quote, die durchaus beeindruckend ist, selbst wenn diese sich im Saisonverlauf noch etwas verschlechtern sollte. Diaz bringt genau die Qualitäten ein, die Lyon dringend benötigt. Im Sommer verließ Alexandre Lacazette den Klub, mit Bertrand Traore und Mariano Diaz stellte man sich breiter auf, die Offensive verlor zwar an individueller Qualität, hat aber an Flexibilität zugelegt.

Offensive Ausrichtung positiv

Ohnehin hilft Mariano Diaz die offensive Ausrichtung von Olympique. Bruno Genesio lässt einen anspruchsvollen Fußball spielen, der Diaz aber keinerlei Probleme zu bereiten scheint. Diaz harmoniert gut mit Fekir, Depay, Traore und Cornet, setzt gerne individuelle Akzente, ohne zu egoistisch zu wirken. Die 8 Millionen Euro waren gut investiert, Lyon muss allerdings insgesamt in ihrer Spielzeit noch eine Schippe drauflegen, denn zurzeit steht man auf Platz 8 mit 13 Punkten, dabei ist die Champions League zumindest ein Ziel, das man zu erreichen versucht.

Die internationale Erfahrung wird sich auch auf Mariano Diaz positiv auswirken. Lyon hat eine schwere Gruppe, trifft unter anderem auf Everton und Atalanta Bergamo, muss dementsprechend schon um das Weiterkommen kämpfen. Der persönlichen Entwicklung des Angreifers helfen solche Spiele definitiv, wenngleich er sich noch daran gewöhnen muss, dass er im Dreitagesrhythmus im Fokus steht.

Real-Rückkehr ein „Traum“

Irgendwann würde er gerne zu Real Madrid zurückkehren, das teilt er in einem Interview bei „Cadena Ser“ zu Saisonbeginn mit. Real Madrid ist durchaus dafür bekannt, dass man Spieler, deren Entwicklung absolut positiv verläuft, wieder zurückholen und in den Kader integrieren kann. Real weiß um die Qualitäten von Mariano, vereinbarte mit Olympique Lyon eine Rückkaufoption, sofern andere Klubs an dem Angreifer interessiert sind. Die Spanier sind dann der erste Ansprechpartner.

(Photo by PHILIPPE DESMAZES/AFP/Getty Images)

Bis es soweit ist, muss Mariano Diaz vor allem eines tun: Weiter an sich arbeiten. Der Saisonstart war gut, aber er benötigt Konstanz in seinen Leistungen, muss diese über eine gesamte Saison bestätigen, ehe hochkarätige Vereine auf ihn aufmerksam werden. Klar ist jedenfalls, dass die Ansätze da sind und dass er in Lyon sowohl das Umfeld als auch die notwendige Zeit hat, um den nächsten Schritt zu gehen. Ob er tatsächlich irgendwann einmal wieder bei Real Madrid landet, bleibt abzuwarten. Dass er für diesen Traum alles geben wird, steht außer Frage.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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