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Premier League | Die 10 besten Transfers des Sommers

13. Dezember 2018 | Spotlight | BY Chris McCarthy

Plätze 5 – 1

5. James Maddison

Norwich City -> Leicester City: 25 Millionen Euro

Als Leicester City sich nach langem Kampf im Sommer von Riyad Mahrez trennen musste, verteilten die Foxes die Offensivlast auf mehreren, jungen Schultern.

Trotz der unglaublichen Meisterschaft von 2016 war man sich wohl bewusst, dass es nur schwer gelingen würde, einen Spieler an Land zu ziehen, der pro Saison sowohl Tore als auch Assists im zweistelligen Bereich produzieren könnte.

(Photo by David Rogers/Getty Images)

Die junge Offensive benötigte dennoch einen Regisseur und so angelte man sich für 25 Millionen Euro den talentierten James Maddison von Norwich. Eine stolze Ablöse für einen Zweitligaspieler, aber eine Ablöse, die schon bald wie ein Schnäppchen aussehen könnte.

Maddison benötigte keinerlei Anpassungszeit, hat nach den ersten 15 Premier-League-Spielen seiner Karriere bereits fünf Tore und zwei Assists vorzuweisen. Beeindruckender als seine Ausbeute sind allerdings Entwicklung, Technik und Einfallsreichtum, die ihm zu seiner ersten Nominierung für die englische Nationalmannschaft verhalfen.

Im King Power Stadium wird Riyad Mahrez deutlich weniger vermisst, als befürchtet. Das liegt primär an Ausnahmetalent James Maddison.

4. Jorginho

SSC Neapel -> FC Chelsea: 57 Millionen Euro

Kaum einer hätte gedacht, dass Maurizio Sarri seinen kurzpassorientierten Ballbesitzfußball so schnell und so effektiv auch an der Stamford Bridge implementieren würde.

Dass die Blues schon nach 16 Spielen den „Sarri-Ball“ derart gut beherrschen und dabei auch noch effektiv sind, liegt neben der herausragenden Arbeit des Trainers vor allem an dem Spieler, den er für knapp 60 Millionen Euro mit aus Neapel brachte: Jorginho.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Obwohl seine Defensivschwächen auf der Sechs etwas entblößt werden, ist das genau die Position, auf der der Mittelfeldspieler den größten Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Der so ball- und passsichere Jorginho ist der unangefochtene Taktgeber des FC Chelsea. Mit ihm steigt und fällt das Tempo und nur mit ihm kann die Spielphilosophie des neuen Trainers überhaupt erst funktionieren.

3. Martin Dubrawka

Sparta Prag -> Newcastle United: 4 Millionen Euro

Bei Newcastle United ist es immer wieder die gleiche Geschichte. Rafa Benitez fordert lautstark Neuzugänge, um die Saisonziele erreichen zu können. Der profitorientierte Besitzer Mike Ashley lehnt ab und der spanische Trainer muss mit seinem qualitativ limitierten Kader wieder Wunderdinge vollbringen.

Alleine das genügt allerdings nicht, und so muss Benitez zusehen, dass zumindest die wenigen finanziellen Ressourcen, die ihm zur Verfügung stehen, effizient eingesetzt werden. So wie bei Martin Dubravka. Der Torhüter wurde vergangenen Winter von Sparta Prag ausgeliehen und entwickelte sich auf Anhieb zu einem zuvor schmerzlich vermissten Rückhalt in der Hintermannschaft. Mit seinen Paraden starteten die Magpies in der Rückrunde 2017/2018 einen Lauf und konnten letztendlich überraschend bequem den Abstieg vermeiden.

Folglich musste der Klub nach der Saison nicht zwei Mal überlegen, die extrem günstige Kaufoption in Höhe von gerade einmal 4 Millionen Euro zu ziehen.

(Photo by Steve Welsh/Getty Images)

Newcastle bekommt es aufgrund eines erneut verhaltenen Transfersommers zwar erneut mit dem Abstiegskampf zu tun, hat in Dubravka allerdings ein Ass im Ärmel. Dass die Magpies die wenigsten Gegentore der unteren Tabellenhälfte vorzuweisen haben, ist primär der Verdienst des reflexstarken Slowaken. Das könnte letztendlich den Unterschied zwischen Abstieg und Klassenerhalt machen.

Die Mischung aus enormer Wichtigkeit für seine Mannschaft und eines unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnisses macht ihn zu einem der wichtigsten Transfers des vergangenen Sommers.

2. Alisson (FC Liverpool)

AS Rom -> FC Liverpool: 62,5 Millionen Euro

Ohne die folgenreichen Fehler einzelner Personen hervorheben zu wollen, wir alle haben die Szenen des Champions League Finals noch im Kopf, aber sowohl Loris Karius als auch Simon Mignolet waren für den FC Liverpool in den letzten Jahren alles andere als ein sicherer Rückhalt.

Mit neuen Ambitionen, nämlich Titel zu gewinnen, musste folglich auch ein neuer, souveräner Torwart her. Die Wahl fiel auf Alisson Becker und der FC Liverpool landete einen Volltreffer.

(Photo PAUL ELLIS/AFP/Getty Images)

Alisson gehört schon jetzt zu den besten Schlussmännern der Liga, war maßgeblich daran beteiligt, dass Liverpool 2018/2019 den ein oder anderen Punkt holte, den mal letzte Saison noch verloren hätte. Insgesamt macht Kepa Arrizabalaga bisher zwar den wohl kompletteren Eindruck, strahlt gerade mit dem Ball und beim Herauslaufen mehr Souveränität aus. Doch der Transfer des Brasilianers war aus Sicht der Reds wichtiger.

Der Grund dafür, wieso Alisson auf dieser Liste höher angesiedelt ist als sein Kollege an der Stamford Bridge, ist Kontrast. Der Kontrast zwischen Alisson und seinen Vorgängern. Der Kontrast zwischen der zuvor so löchrigen Defensive der Reds und dem Bollwerk, das der Keeper zusammen mit Abwehrfels Virgil Van Dijk bildet. Der Kontrast zwischen Schwachstelle und Stärke.

Liverpool brauchte verzweifelt einen sicheren Torhüter, um sich für die Mühen und Investitionen während der Klopp-Ära endlich auch belohnen zu können. In Alisson hat man ihn gefunden.

1. Lucas Torreira

Sampdoria Genua -> FC Arsenal: 30 Millionen Euro

Keiner hatte im Verhältnis zu seiner Ablöse einen derartigen Einfluss auf die positive Veränderung einer kompletten Mannschaft, wie Lucas Torreira. Folglich steht der Nationalspieler Uruguays auf Platz eins.

Der Neuzugang von Sampdoria Genua bewirkte bei Arsenal seit seiner Ankunft eine Art „Kanté-Effekt“. Wie der Franzose bei Leicester und danach bei Chelsea, verbessert auch Torreira fast im Alleingang jeden seiner Mitspieler. Er entlastet nicht nur die Hintermannschaft und Nebenmann Granit Xhaka, sondern trägt enorm der neu gefundenen Balance zwischen den Mannschaftsteilen bei.

(Photo by Naomi Baker/Getty Images)

Seine Intensität, Energie und Aggressivität im Zweikampf sind Tugenden, die die Gunners seit Patrick Vieira schmerzlich im Mittelfeld vermissten. Paart man das mit seiner Ausdauer, Passsischerheit, taktischen Intelligenz, seinem Antizipationsvermögen und defensivem Verantwortungsgefühl, ist er der personelle Hauptgrund, wieso das Emery-System schon jetzt so gut funktioniert. Lucas Torreira verkörpert das neue Arsenal und das für eine unglaublich preiswerte Ablösesumme.

Gesamtliste

  1. Lucas Torreira
  2. Alisson
  3. Martin Dubravka
  4. Jorginho
  5. James Maddison
  6. Felipe Anderson
  7. Richarlison
  8. Kepa Arrizabalaga
  9. Xherdan Shaqiri
  10. Aleksandar Mitrovic

Ebenfalls zu erwähnen: Jefferson Lerma, Issa Diop, Bernard, David Brooks, Joao Moutinho, Matteo Guendouzi.

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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