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Eben noch Abstiegskampf, bald nach Europa? Drei Thesen zum 20. Bundesliga-Spieltag

2. Februar 2024 | Spotlight | BY Philipp Overhoff

Mit dem Duell zwischen dem FC Heidenheim und Borussia Dortmund wird heute der 20. Spieltag der Saison eröffnet. Nach den spektakulären Ereignissen am letzten Wochenende erwarten uns in den nächsten zwei Tagen nicht minder vielversprechende Duelle.

Bundesliga: Heißes Rennen um das internationale Geschäft

Wir haben einen Titelkampf! Nachdem es in der vergangenen Woche schon ein bisschen so aus sah, als könnte Bayer Leverkusen ein kleines Polster zwischen sich und den FC Bayern legen, ist spätestens seit dem „Patzer“ der Werkself gegen Borussia Mönchengladbach alles für einen bis zum Ende spannenden Zweikampf um die Bundesliga-Krone angerichtet.



Auf eben jene Borussia trifft an diesem Wochenende nun der FC Bayern, der an die erfolgreichen Auftritte gegen Union Berlin und den FC Augsburg anknüpfen und den Druck auf den Konkurrenten aus Leverkusen hochhalten will. Die Mannschaft von Xabi Alonso dagegen tritt am Samstag beim Tabellenletzten SV Darmstadt 98 an.

Der 20. Spieltag könnte aber eine ebenso große Bedeutung im Fight um die weiteren europäischen Plätze haben. Da RB Leipzig dreimal in Folge verlor und der BVB sowie Eintracht Frankfurt mit neun bzw. sieben Punkten stark in das neue Kalenderjahr starteten, kam in das Rennen um die internationalen Ränge zuletzt so richtig Musik rein. Wir haben drei Thesen zum aktuellen Spieltag formuliert:

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1. Eintracht Frankfurt untermauert Europa-Ambitionen

Mit drei Siegen aus den letzten vier Bundesliga-Partien hat sich Eintracht Frankfurt wieder in eine aussichtsreiche Position gebracht. Die Hessen stehen aktuell mit 31 Zählern auf dem sechsten Platz, der sicher zur Qualifikation für Europa reichen würde. Am kommenden Wochenende trifft die Mannschaft von Chefcoach Dino Toppmöller auf den 1. FC Köln, der seit sechs Partien auf einen Sieg wartet.

Am Samstagabend spricht aus sportlicher Sicht nicht viel für die Kölner, die mit fünf Punkten Abstand auf das rettende Ufer aktuell den Relegationsplatz belegen. Somit könnte sich Frankfurt mit einem Auswärtssieg in Müngersdorf möglicherweise sogar am Fünften RB Leipzig vorbeischleichen und die eigenen Ambitionen bekräftigen.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

In der Hinrunde trennten sich beide Mannschaften noch mit 1:1, wobei der offensivschwache FC per Elfmeter durch Florian Kainz traf, Niels Nkounkou glich drei Minuten vor dem Ende aus. Mit nur zwölf erzielten Treffern in 19 Saisonspielen und personellen Ausfällen in der Offensive haben die Kölner aktuell sogar schlechtere Voraussetzungen als beim Duell Anfang September.

Frankfurt hingegen kann mit Sasa Kalajdzic auf einen neuen Torjäger zählen, Omar Marmoush fällt trotz seiner Rückkehr von der ägyptischen Nationalmannschaft wohl aufgrund einer Erkältung aus. Dennoch hat die SGE, die bis zum 19. Spieltag insgesamt 30 Treffer erzielen konnte, deutlich mehr Firepower in seinen Reihen als die Kölner. Ein Angriff auf die Europa-Plätze wäre daher nicht verwunderlich.

(Antonio Riether)

2. Werder Bremen greift ins Rennen um die Conference-League ein

Auch unsere zweite These befasst sich mit dem Kampf um die internationalen Tabellenplätze. Und wer hätte noch vor wenigen Wochen gedacht, dass der SV Werder Bremen in diesem Rennen eine Rolle spielen könnte. Zugegeben ist dieses Statement etwas gewagt, bei einem Blick auf die Tabelle aber keinesfalls abwegig.

Mit einem Fünf-Punkte-Rückstand auf Platz sieben befinden sich die Werderaner momentan deutlich näher an Europa als an der Abstiegszone, auf die man einen Vorsprung von satten elf Zählern aufweisen kann. Derzeit liegt der SC Freiburg auf dem siebten Rang, der bei einem möglichen DFB-Pokalsieg von Leverkusen oder Stuttgart zur Teilnahme an der Conference League berechtigten würde.

(Photo by David Hecker/Getty Images)

Es ist eben jener SC Freiburg, den die Mannschaft von Ole Werner am vergangenen Wochenende absolut herspielte und hochverdient mit 3:1 schlagen konnte. Siegt Werder am Samstag in Mainz und unterliegt Freiburg zeitgleich dem VfB, so rücken die Grün-Weißen bis auf zwei Zähler an die Breisgauer heran. Beide Szenarien scheinen angesichts der aktuellen Formkurven keinesfalls unwahrscheinlich.

Marvin Ducksch (acht Tore, vier Vorlagen) scort zuverlässig und Justin Njinmah zeigt, dass in ihm ein absoluter Schlüsselspieler stecken kann. Mit Julian Malatini sowie Isak Hansen-Aarøen haben sich die Bremer zudem äußerst vielversprechend verstärkt. Auch wenn man in der Hansestadt vielleicht noch nicht zu sehr von europäischen Reisen träumen sollte, zeigt die Entwicklungskurve definitiv in die richtige Richtung.

(Philipp Overhoff)

3. Wir sehen an diesem Wochenende mindestens fünf Auswärtssiege

In der Bundesliga-Geschichte gewinnt das Heimteam ziemlich genau 50% aller Spiele, jeweils ein Viertel der Partien gehen unentschieden aus oder enden mit einem Auswärtssieg. Auch in der abgelaufenen Saison 2022/2023 gewannen die jeweiligen Hausherren 47,4% ihrer Duelle. Rein statistisch betrachtet siegen die Gästeteams also nur in einem von vier Fällen.

Dementsprechend selten kommt es auch vor, dass die Mehrzahl der Spiele an einem Bundesliga-Wochenende mit drei Punkten für die Mannschaft aus der Fremde endet. Auch in dieser Spielzeit war das erst ein einziges Mal der Fall, am achten Spieltag triumphierten insgesamt sechs Auswärtsfahrer.

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Bei einem Blick auf die Partien des aktuellen Wochenendes erscheint es gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass zumindest die Marke von fünf Auswärtserfolgen geknackt wird. So begehen Dortmund, Werder, Stuttgart, Leverkusen und Frankfurt ihre Trips in die Ferne definitiv als Favoriten. Auch zwischen Bochum und Augsburg sowie zwischen Hoffenheim und Augsburg dürfte für das anreisende Team einiges gehen.

Im Traditionsduell zwischen dem FC Bayern und Gladbach ist es der Borussia zumindest zuzutrauen, etwas zählbares aus München mitzunehmen. Aus den letzten beiden Auftritten in der Allianz Arena entführten die Fohlen starke vier Punkte. Alles in allem stehen die Chancen auf viele Auswärtserfolge an diesem Wochenende also so gut wie schon lange nicht mehr.

(Philipp Overhoff)

(Photo by Joern Pollex/Getty Images)


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