Juranovic vom Punkt, Wimmer elegant: Union und Wolfsburg spielen Unentschieden
12. März 2023 | News | BY Jannis Sünnemann
News | Zum Abschluss des 24. Bundesliga-Spieltags empfing der VfL Wolfsburg die Eisernen aus Berlin. Kurz sah es so aus, als könnten die Unioner abgezockt die drei Punkte aus der Autostadt entführen, dann egalisierte Wimmer sehenswert per Außenrist.
Svanberg an die Latte, Marmoush versagen die Nerven
Union Berlin wollte nach drei Spielen ohne Sieg endlich wieder gewinnen und zeigte das in Wolfsburg auch direkt. Im Mittelpunkt der frühen Angriffsbemühungen der Unionen stand Sven Michel. Zunächst setzte Josip Juranovic den Stürmer mit einer schönen Flanke in Szene (2.), dann kam er nach einem Abpraller im Strafraum zum Abschluss (5.). Den Kopfball und den Linksschuss platzierte Michel jedoch neben dem Kasten von Koen Casteels. Der VfL Wolfsburg verbuchte zunächst keine gefährlichen Toraktionen, hatte die Partie aber sonst im Griff.
Ein Freistoß aus bester Position kurz vor dem Strafraum brachte den Wolfsburgen dann die erste Chance. Mattias Svanaberg nahm sich der Sache an und trat einen fast perfekten Freistoß, der letztlich nur den Weg an die Latte fand (15.). Aber die Wölfe setzten direkt nach und brachten auch Kilian Fischer in Position, der Frederik Rönnow aus spitzem Winkel nicht mehr überwinden konnte (16.).
In der Folge schlief die Partie etwas ein und auf gefährliche Torchancen warteten die Fans beider Seiten vergebens. Ein Quäntchen mehr Torgefahr strahlten dennoch die Eisernen aus, die durch Sheraldo Becker (20.) und Aissa Laidouni (29.) immerhin zwei Abschlüsse auf das gegnerische Tor verbuchen konnten. In beiden Fällen wurde Casteels aber nicht ernsthaft geprüft.
Für das Highlight vor der Halbzeit sorgte dann aber der VfL. Omar Marmoush tauchte nach einem straken Dribbling gegen Robin Knoche plötzlich frei vorm Union-Tor auf (45.+1). Dem Ägypter versagten im Duell mit Rönnow aber die Nerven und er schob den Ball rechts neben das Tor. So verpassten die Wölfe die Führung vor der Halbzeit und es ging mit einem 0:0 in die Kabine.
Union kassiert den späten Ausgleich
So ereignislos, wie die Partie über weite Strecken in der ersten Halbzeit war, ging es in der zweiten Hälfte weiter. In der Offensive war Union die Doppelbelastung aus dem Europa-League-Spiel unter der Woche anzumerken, in der Defensive standen sie aber auch auf Sparflamme gewohnt sicher und ermöglichten dem VfL kaum gute Chancen. Einzig die Möglichkeiten von Yannick Gerhardt und Marmoush sind erwähnenswert. Zunächst scheiterte Mittelfeldspieler mit seinem Versuch per Hacke im Strafraumgewusel (54.), ehe der Stürmer mit einem Kopfball ins kurze Eck am erneut starken Rönnow scheiterte (59.).
Auf einem der wenigen Ausflüge nach vorne tütete Union dann einen Elfmeter ein. Guilavogui stieg Laidouni völlig unnötig auf den Fuß und ermöglichte den Eisernen so die perfekte Möglichkeit auf die Führung (70.). Juranovic nutze diese mit einem sicheren Schuss in die Mitte und verbuchte mit dem Führungstor seinen ersten Treffer in der Bundesliga.
Wölfe-Trainer Niko Kovac reagierte mit einem vierfachen Wechsel auf den plötzlichen Rückstand und machte damit alles richtig. Nach nur etwas über zwei Minuten auf dem Feld stach sein Joker Patrick Wimmer nämlich zu. Der Österreicher schloss aus dem Rückraum sehenswert per Außenrist ab und erwischte den dänischen Schlussmann der Unioner damit auf dem falschen Fuß (84.).
Gute Chancen auf den Sieg hatten danach beide Teams nicht, weshalb es die Punkteteilung am Sonntagabend gab. Schlussendlich ist das auch das verdiente Ergebnis. Union agierte abgezockt und Wolfsburg gehörte das Chancenplus.
Die Unioner verpassen damit den Sprung auf den dritten Platz und bleiben auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg. In der kommenden Woche geht es für die Berliner in Brüssel um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League, die Wolfsburger reisen am kommenden Wochenende nach Stuttgart.
Das Spielschema im Überblick:
VfL Wolfsburg: Casteels – Fischer (82. Paredes), Bornauw, van de Ven, Otavio (82. Kaminski) – Guilavogui, Nmecha, Gerhardt (82. Baku) – Svanberg (82. Wimmer) , Wind (64. Nmecha), Marmoush
Union Berlin: Rönnow – Juranovic, Doekhi (62. Baumgartl), Knoche, Leite, Gießelmann (62. Roussillon) – Khedira (62. Seguin), Thorsby, Laidouni (77. Haberer) – Becker (85. Behrens), Michel
Schiedsrichter: Robert Schröder
(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)