Nach dem Gruppensieg in der Champions League formulierten die Verantwortlichen von Borussia Dortmund einen klaren Auftrag: Im Jahresendspurt müssen sechs Punkte aus den letzten beiden Partien her.
BVB will Anschluss an die Tabellenspitze halten: Kehl fordert zwei Siege zum Jahresende
Nach der Monstergrätsche gegen Kylian Mbappe genoss Niklas Süle mit seinen Teamkollegen die Feierlichkeiten vor der Südtribüne sichtlich – doch die klare Ansage seiner Vorgesetzten ließ nicht lange auf sich warten. „Diese Leistung“, forderte Trainer Edin Terzic von Borussia Dortmund nach dem spektakulären 1:1 (0:0) gegen Paris St. Germain, „müssen wir jetzt unabhängig vom Wettbewerb und vom Wochentag alle drei Tage zeigen.“
Mehr News und Stories rund um die Bundesliga
Sein strahlendes Champions-League-Gesicht soll der Gruppensieger jetzt also auch regelmäßig im grauen Alltag zeigen. „Wir wissen, dass wir in der Bundesliga liefern müssen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. In Augsburg und gegen Mainz müsse man „mit der gleichen Intensität, der gleichen Bereitschaft und der gleichen fußballerischen Qualität an die Sache rangehen“. Die Erwartungshaltung sei, „dass wir beide Spiele gewinnen. Das ist der klare Auftrag.“
Nach nur einem Sieg in den vergangenen sechs Ligaspielen ist der BVB auf Platz fünf abgerutscht. In der Königsklasse steht nach teils famosen Leistungen Platz eins in der so genannten „Todesgruppe“ vor Paris, der AC Mailand und Newcastle United. „Das gibt uns Selbstvertrauen“, versicherte Terzic.
[sc name=“dugout_aktuelles_video“ ][/sc]
Doch warum tut sich der wankelmütige Vizemeister auf nationaler Ebene so schwer? Die Erklärung von Süle, der mit seiner Großtat gegen Superstar Mbappe in der ersten Halbzeit einen Rückstand verhindert hatte, dürfte den Bossen nicht gefallen. „Wir hatten häufig das Problem, dass wir in der Champions League eine andere Dynamik und einen anderen Willen gezeigt haben“, sagte der Nationalspieler und räumte ein, „dass wir uns diesen Vorwurf gefallen lassen müssen.“
Für ein besinnliches Weihnachtsfest sollte der Vier-Punkte-Rückstand auf einen Champions-League-Platz möglichst verkürzt werden. Terzic verschwendete daher noch keinen Gedanken an die Achtelfinal-Auslosung am Montag. „Unser Wunschgegner“, sagte der 41-Jährige, „ist erst einmal der FC Augsburg am Samstag.“ Dennoch sei die Freude über Platz eins groß: „Das ist ein herausragender Erfolg.“
Ebenso dient die ansteigende Formkurve bei Spielern wie Süle und Torschütze Karim Adeyemi als Mutmacher. Terzic sah allerdings in erster Linie die mannschaftliche Geschlossenheit als Hauptgrund für den mitreißenden Auftritt gegen PSG. „Wir können über den Matchplan reden. Aber du brauchst immer den Willen und die Bereitschaft, dich gegenseitig zu unterstützen“, sagte der BVB-Coach.
Durch das mutige, aber wilde Offensivspiel ergaben sich jedoch auch immer wieder Lücken in der Defensive. „Wir haben in manchen Sachen immer noch Luft nach oben“, betonte Nationalspieler Niclas Füllkrug.
Der erneut starke Torhüter Gregor Kobel hofft zudem darauf, dass Dortmund die Luft im Jahresendspurt nicht ausgeht. „Du musst deinen Körper noch einmal richtig vorbereiten“, sagte der Schweizer, „auch wenn nicht mehr viele Energiereserven über sind.“ Die Party fiel für die erschöpften Spieler daher nicht so ausufernd aus.
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)